Kommunikationshilfe mit Augensteuerung

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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Justine
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Kommunikationshilfe mit Augensteuerung

Beitrag: # 25927Beitrag Justine »

Hallo Ihr Lieben,

Wir haben diese Woche durch unser Sanitätshaus die Möglichkeit gehabt eine Kommunikationshilfe mit Augensteuerung auszuprobieren bzw. mein Mann und wollen nun versuchen dieses bei unserer Krankenkasse zu beantragen.
Mein Mann wird es sicher nicht den ganzen Tag benutzen können, dafür strengt es zu sehr die Augen an und es fehlt ihm sicher an Konzentration, doch es hat uns prima gefallen, mein Mann hatte sichtlich Spaß beim benutzen und er könnte sich dadurch besser mitteilen, da er ja fast gar nicht mehr sprechen kann.

Hat jemand von Euch schon damit Erfahrungen gemacht?

Habt ein schönes WE!
lieben Gruß
Justine


Udo
Moderator
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Beitrag: # 25937Beitrag Udo »

Hallo Justine, das ist eine tolle Idee. Ich hatte im Internet etwas geschaut, was es gibt und wie teuer. Die Preise dafür sind ja doch recht heftig. Wenn das nicht die Krankenkasse übernimmt, ist es ja fast unerschwinglich.
Irgendwelche anderen Hilfsprogramme z.B. für einen PC , die verwendbar wären, habe ich bis jetzt noch nicht gefunden. Suche diesbezüglich auch schon etwas länger. Ein Hinderniss ist fast immer die körperliche Motorik, bzw. die Bedienbarkeit bei diesen Programmen. Leider. Aber wer in dieser Richtung noch etwas kennt?

Ich finde, das gerade Kommunikationshilfen eine wichtige Angelegenheit bei CH sind oder sein können.

Udo
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Dr.Lange
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Beitrag: # 26005Beitrag Dr.Lange »

Technische Hilfen für Menschen mit Behinderungen sind ein weiteres berufliches Steckenpferd von mir. Ein Projekt ist z.B. der Einsatz von Smartphones für Menschen mit Gedächtnis- und/oder Orientierungsstörungen, damit sie sich auch außer Haus bewegen können, ohne verloren zu gehen.
Früher habe ich auch mal eine Rauchhilfe konstruiert, damit Kranke gefahrlos diesem "Laster" frönen können.
Leider sind mir gute Kommunikationshilfen für Huntington-Kranke bisher noch nicht bekannt. Einige Kranke kommen mit Schaubildern zurecht - darüber gibt es auch eine wissenschaftliche Publikation. Alle Huntington-Kranke sollten rechtzeitig mit der Sprachtherapie anfangen, aber bei Therapeuten, die die fazio-orale Therapie (FOT) gelernt haben, damit auch die Schluckprobleme behandelt werden können.
Wer also gute Erfahrung mit einem Hilfsmittel hat - bitte mich gleich per eMail (herwig.w.lange@t-online.de) informieren.
Dr.Lange
AlterSchwede
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Beitrag: # 26340Beitrag AlterSchwede »

So, mein zweiter Versuch hier etwas einzutragen...:

Für andere Krankheitsbilder (z.B. ALS oder MS) gibt es sehr viele verschiedene Kommunikationshilfen oder andere elektronischen Hilfsmittel, nicht nur Augensteuerungen. Ich könnte mir vorstellen, dass bei CH z.B. eine Scanning-Software zusammen mit einem Schalter oder ein Touch-PC mit einem Fingerführraster in Frage kommen könnte. Aber auch eine Stirnmaus könnte man mal ausprobieren.
Augensteuerungen gibt es in Deutschland bestimmt ein halbes Dutzend verschiedene. Nicht jede funktioniert bei jedem gleich gut. Es gibt Firmen und Beratungscentren, bei denen man verschiedene Lösungen ausprobieren kann.
Ist man GESETZLICH krankenversichert, sind die Chancen gut für eine Kostenübernahme. Dies muß aber richtig angegangen werden.
AlterSchwede
Beiträge: 3
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Beitrag: # 26341Beitrag AlterSchwede »

P.S.: Einen ersten Eindruck über grundsätzliche Möglichkeiten kann man sich z.B. auf der Webseite des Hilfsmittelnetzwerkes ( http://www.hmnw.de ) verschaffen.
Die Stiftung "barrierefrei kommunizieren" hält eine Datenbank mit vielen Hilfsmitteln für genau solche Zwecke bereit:
http://www.barrierefrei-kommunizieren.de/datenbank/
Udo
Moderator
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Beitrag: # 26347Beitrag Udo »

Ich glaube, das bei vielen Möglichkeiten der Steuerung nicht die bei der Ch oft vorhandene körperliche Unruhe vergessen werden darf. So ist eine normale Maussteuerung oft schlecht möglich. Und wenn der Kopf unruhig ist, dann ist das auch ein Problem. Aber ev. eine Sprachsteuerung würde funktionieren bis zu einem bestimmten Grad. Oft besteht aber auch einfach nicht das Interesse an diesen Dingen. Ich kannte einen Patienten, dem ich immer seinen PC anschließen wollte, aber irgendwann hatte er keine Lust mehr daran.

Die Bedienung müsste in allen Fällen immer recht großrasterig erfolgen können. Im Klartext, alles muss groß und einfach sein. Keine kleinen Schalter, sondern große. Man kann aber auch schon am normalem PC z.B. größere Mauszeiger einstellen, die Geschwindigkeit des Mauszeigers verringern, und die Widerholgeschwindigkeit der Tastatur ebenfalls verringern. Damit nicht durch Druck auf eine Taste z.B. 20 eeeeeeeeeeeeees erscheinen. Auch kann man die Maus auf Einklickbetrieb einstellen. Dadurch erspart man sich den komplizierten Doppelklick. Die Bildschirmauflösung wenn möglich, nicht so hoch einstellen, damit die Icons und die Schrift nicht so klein sind. Vielleicht ein paar einfache Spielchen, wo man nur eine Taste, am besten die Leertaste bedienen muss, zum Training. Oder zum Spaß. Da gibt es z.B. das Mordillo -XS Spiel, eine simple Probierversion. Wo man sich von Liane zu Liane schwingt. Mal in der Suchmaschine schauen. Oder hier http://www.chip.de/downloads/Mordillo-s ... 24456.html
Man kann auch mal nach COGPACK suchen. Da gibt`s auch eine Probierversion.


Gruß, Udo
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