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Vestibularisausfall vor 6 Jahren

Verfasst: 16.02.2008, 22:01
von tzcobretti
Hallo liebes Forum,

bevor ich hier einen Roman schreibe, mal meinen Krankheitsverlauf in einigen wenigen Stichpunkten. Sollte sich ein Dialog mit anderen Schwindelpatienten ergeben, werde ich detaillierter auf meine Beschwerden und bisherigen Therapien eingehen:

-April 2002 einseitiger Vestibularisausfall während der Arbeit
-mit Notarztwagen ins Krankenhaus, 4 Wochen Aufenthalt
-Juni 2002 wiederholter Ausfall , weitere 3 Wochen Krankenhaus
-Dezember 2002 Gleichgewichtkompensation
-krankgeschrieben bis Ende 2003, dann Reha in Tinnitusklinik
-3 Monate Arbeitsversuch / Wiedereingliederung
-weitere 1 1/2 Jahre krankgeschrieben und erneute Reha 2005
-4 Monate Arbeitsversuch, wieder ohne Erfolg
-weitere 12 Monate krankgeschrieben, danach Frühverentung
-nunmehr 2 Jahre Frührentner und immer noch leichter Dauerschwankschwindel, Benommenheit, Unsicherheit, gelegentliche Schwindelanfälle, Stressmagen, Stressdarm, Depression, Angstattacken, Herzangst
-seit 3 Jahren psychotherapeutische Behandlung

Ich bin 43 Jahre alt, männlich und suche nunmehr seit 6 Jahren Leidensgenossen, weil ich das Gefühl habe mit meiner Krankheit alleine zu sein. Eine Selbsthilfegruppe in NRW habe ich leider nicht gefunden. Bei meinen behandelnden Ärzten (u.a. 10 Krankenhausaufenthalte) war kaum Erfahrungspotential vorhanden. Zu den Langzeitfolgen konnte mir keiner was sagen, ebenso nicht, ob meine aktuellen Beschwerden ursächlich auf den Vestibularisausfall zurückzuführen sind. Im Hinterkopf schwebt immer die Angst, doch noch eine schwere -bislang nicht erkannte- schwere Krankheit zu haben.

Gibt es da draussen jemanden, dem ähnliches widerfahren ist? Einen Erfahrungsaustausch per PN, Email, telefonisch oder wie auch immer würde ich sehr begrüssen........

Schwindeligen Gruss
Thomas

Huhu

Verfasst: 17.02.2008, 08:26
von Michi69
Hallo Thomas,
ich leid auch unter Dauerschwindel und akuten Drehschwindel.........mit all den Symptomen die du auch beschrieben hast.
Vielleicht liest du grad unten meinen Bericht:Bin neu und das ist meine Geschichte.
Seit Janauar bin ich nun auch Berentet.Bin 39Jahre.

Was ich bei dir noch nicht so ganz verstehe woher kommtn dieser Ausfall????

Meld dich mal,wüed mich freun.
Grüßli Michi

Verfasst: 17.02.2008, 10:43
von tzcobretti
Hallo Michi,

habe gerade Deinen bericht gelesen. 18 Jahre ??????? Ich dachte schon meine 6 Jahre sind ein Schlauch. Woher dieser Ausfall kommt, kann man nach Angaben meiner behandelnden Ärzte nur durch Obduktion feststellen und dafür ist es noch etwas früh :-)
Arbeitstheorie ist ein verschleppter Hörsturz oder ein Virus. Was mich so verunsichert und ängstigt, ist die Tatsache, dass ich immer noch diese Benommenheit und je nach Kopfhaltung Schwindel habe. Manchmal schrecke ich bei Einschlafen hoch, weil ich das Gefühl habe ichfalle irgendwie von einem Hochhaus. Dann kann ich aufstehen und die ganze Nacht in der Wohnung rumlaufen.

Ich habe vor mich nach Ostern der Schwindelambulanz in München-Grosshadern vorzustellen. Ich habe gelesen, dass sind die Fachleute für Schwindel. Sie sollen auch noch mit einer Klinik in Mainz kooperieren. Wenn Du auch dort gewesen bist, habe ich einen Sack voll Fragen an Dich...


Gruss Thomas

Huhu

Verfasst: 17.02.2008, 10:48
von Michi69
Hallo thomas,
richtig ich war in München.
Dann mal los mit der Fragerei :lol: Mein nächster termin ist Ende März.

An sowas wie einen verschleppten infekt hab ich auch gedacht als ich deinen Artikel laß.Nach 18Jahren hab ich mir ein enormes Wissen angeeignet was den Drecksschwindel betrifft und da ich ja beruflich auch aus dem Bereich kam tat ich mich leicht damit.

Wie schaut dein Alltag aus?????

Na dann bin ich gespannt.
Grüßli michi

Verfasst: 17.02.2008, 11:30
von tzcobretti
Du hast eine PN

Verfasst: 19.02.2008, 15:12
von marillion
Hallo tzcobretti,
habe gerade deine Leidensgeschichte gelesen und kann Dir wirklich nur Alles Gute für deine Zukunft wünschen.

Mich hat es vor 9 Wochen erwischt.
Diagnose: Akuter Vestibularisausfall links.
Nach sieben Wochen hatte Ich da Gefühl, es geht wieder aufwärts, doch seit ca. 2 Wochen geht es wieder abwärts.
Habe auch diese Benommenheitsgefühl im Kopf.
Man kann gar nicht klar denken und alles um einen herum nehme Ich gar nicht mehr so richtig wahr.
Mich würde Interessieren wie sich diese Benommenheit bei Dir äußert.
Hatte gehofft wieder Arbeiten zu können, aber in diesem Zustand ist es nicht möglich. Bin Allg. total daneben
Trau mich gar nicht mehr vor die Tür und an Autofahren ist nicht zu denken.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Alles Gute & Grüße
marillion

Verfasst: 19.02.2008, 17:15
von tzcobretti
Hallo Marillion,

die Benommenheit äussert sich bei mir wie ein Kribbeln, Blubbern mit leichtem Druck auf der Hirnoberfläche und dem Gefühl neben sich zu stehen. In den letzten Jahren sind Drehschwindel ausgeblieben und es haben sich viel mehr diese subtilen Schwindelepisoden manifestiert. Ich fahre übrigens seit 6 Jahren kein Auto mehr und trinke keinen Alkohol, Krach und Parties meide ich auch. Kino kann ich wieder, Sport auch. Die wenigsten Beschwerden habe ich beim Fahrradfahren ?????????? Dabei meide ich aber Hauptstrassen wegen dem Umschauen :-)

Diese Benommenheit ist übrigens schlimmer, wenn ich mich längere Zeit nicht sportlich betätigen konnte........

Verfasst: 19.02.2008, 17:48
von sushi
hm... hört sich ja schon komisch an mit dem fahrrad fahren!

vielleicht hab ich es auch überlesen-aber warst du schon zum mrt der halswirbelsäule??

wahrscheinlich schon....

was für ärzte hast du noch so durch?

gruß
susanne

Verfasst: 19.02.2008, 18:25
von tzcobretti
sushi hat geschrieben:hm... hört sich ja schon komisch an mit dem fahrrad fahren!

vielleicht hab ich es auch überlesen-aber warst du schon zum mrt der halswirbelsäule??

wahrscheinlich schon....

was für ärzte hast du noch so durch?

gruß
susanne
Ja, ist komisch. Bergwandern geht auch besser als auf gerader Strecke spazierengehen. Als ob das Gehirn sigmalisiert "He, ist ganz normal das alles ertwas schwankt!"

HWS MRT nein, bin aber seit 4 Jahren einmal wöchentlich bei einer Osteopathin in Behandlung, die sich um Kopf und HWS kümmert. Insoweit wüsste ich auch nicht was es da für neue Erkenntnisse und vor allem neue Behandlungsmethoden geben sollte.....

Ärtze:
-HNO
-Neurologe
-Psychologe
-Internist
-Psychotherapeut
-Manualtherapeut
-Osteopath

Untersuchungen:
-Kalorische Spülungen
-Pendelstuhl
-Lagerungsübungen
-jede Menge Hörtests
-Einrenken der HWS, BWS
-MRT (2mal)
-CT
-Röntgen HWS
-EEG und andere neurologische Untersuchungen
-Lumbalpunktionen (4 Stück)
-Kortison Stosstherapie
-1 Jahr Psychopharmaka

Verfasst: 19.02.2008, 19:24
von sushi
hört sich ja verdächtig gut an! :lol:

internist- hat der auch nichts vergessen???

schilddrüse?
24 stunden urin?

Verfasst: 19.02.2008, 19:35
von tzcobretti
sushi hat geschrieben:hört sich ja verdächtig gut an! :lol:

internist- hat der auch nichts vergessen???

schilddrüse?
24 stunden urin?
Schilddrüse wurde im Zusammenhang mit einem Globusgefühl im Hals gechecked. 24 Stunden Urin nein, welche Idee steckt dahinter ?

Verfasst: 20.02.2008, 10:04
von sushi
wurde ein szintigramm der schilddrüse gemacht??

24 stunden urin heißt:

kalium,natrium,calcium,phosphat,serumosmolalität,harnstoff,kreatinin,harnsäure,gesamteiweiß,iga,igm,glucose,got,gpt,gamma-gt,alkalische phosphatase,serumeisen,ferritin,crp,il-6 und lbp....

frag mal deinen endokrinologen danach....

gruß
susanne

Verfasst: 20.02.2008, 10:09
von sushi
ach- und man kann noch parathormon, prolaktin , vitamin b 12, folsäure,
metanephrine normetanephrine inselzellen gad-antikörper,chromogranin-a,adrenalin noradrenalin sowie dopermin feststellen....

Huhu

Verfasst: 20.02.2008, 10:25
von Michi69
Huhu ,
muß auch sagen das mit dem Fahrrad fahren hört sich komisch an.Man braucht beim Radfahren viel mehr Gleichgewicht als beim laufen.Ich den eine Gleichgewichtsstörung kannst du somit ausschließen.

Auto fahre ich auch keins mehr.Habs immer mal auf kleinen Strecken versucht,aber als ich so abbremsen mußte weil ich nicht an einem parkendem auto vorbei kam war Feierabend.Mich ziehts immer nach rechts,ist scheinbar normal,es zieht einen immer auf die erkranke seite.Bei mir ist es ja die rechte Hirnstammseite.
Gruß Michi

Re: Huhu

Verfasst: 20.02.2008, 13:42
von tzcobretti
Michi69 hat geschrieben:Huhu ,
muß auch sagen das mit dem Fahrrad fahren hört sich komisch an.Man braucht beim Radfahren viel mehr Gleichgewicht als beim laufen.Ich den eine Gleichgewichtsstörung kannst du somit ausschließen.

Auto fahre ich auch keins mehr.Habs immer mal auf kleinen Strecken versucht,aber als ich so abbremsen mußte weil ich nicht an einem parkendem auto vorbei kam war Feierabend.Mich ziehts immer nach rechts,ist scheinbar normal,es zieht einen immer auf die erkranke seite.Bei mir ist es ja die rechte Hirnstammseite.
Gruß Michi
Mich ziehts auch nach links, ich habe aber trainiert, trainiert und trainiert. Radfahren war immer eine Herzensangelegenheit von mir. Es ging dann immer besser und mittlerweile richtig gut, allerdings nach hinten umschauen geht nicht, dann lande ich schonmal auf der Nase :-( Es gibt in meinen Augen kaum eine Sportart, die man nicht mehr machen kann. Man muss halt bereit sein, sie eine lange Zeit zu quälen und sich nicht entmutigen lassen. Dann klappt das schon....... Btw. ich bin vor 5 Jahren auch mit Kampfsport angefangen, wegen der Dehungen und der Gleichgewichtsübungen. Anfangs war ich völlig frustriert, weil nix klappte und ich keine halbe Stunde durchhalten konnte. Mittlerweile gehe ich dreinmal die Woche zum Training und kann auch Übungen auf einem Bein machen.....