ich bin auf das Forum gestoßen und nachdem ich gerade einen Blogpost von mir fertig habe, das ich mal meinen Leidensweg hier schildere. Vielleicht hat von euch noch jemand eine Idee...
Seit meinem 12 Lebensjahr leide ich unter regelmässigen Schwindelattacken die Tage dauern. Komische und unangehme Phänomene prägen den Schwindel. In der Zeit des Anfalls geht es mir körperlich eigentlich sehr gut. Der Schwindel tritt nur auf wenn ich meinen Kopf bewege (ein Millimeter reicht schon) und dann nur für ein paar Sekunden. Ich bin, wissen die Götter, nicht empfindlich und sicher keine Heulsuse. Jeder der mich kennt beschreibt mich als sehr robusten Menschen. Diese Schwindelanfälle konnte ich auch ohne weiteres überstehen, auch wenn sie störend waren und einen sehr einschränken (z.B. kann/konnte ich nie in Urlaub fahren), ich wusste, dass sie nach einigen Tagen wieder komplett weg sind und es mir bestens geht. Leider wurden über die Jahre die Dauer zwischen den Anfällen immer geringer... Zuerst kamen sie im 6 Monatsrythmus und über die Jahre verkürzten sie sich auf 2 Monate aber im Vergleich zu jetzt ist das alles harmlos gewesen.
Seit kurz vor Weihnachten leide ich an einem Dauerschwindel. Ich kämpfte mich durch meine Abschlussprüfung und von Bewerbungsgespräch zu Bewerbungsgespräch und bekam sogar meinen Traumjob - Spieleprogrammierer. Bis es dann im Februar richtig geknallt hat... Mich drehte es wie verrückt, ich bin grad so noch nach Hause gekommen. Daheim angekommen war ich nur noch am Kotzen, mich drehte es heftiger als je zuvor! Es war völlig egal ob ich ruhig lag, sitzte, bewegte oder sonst was - es war die Hölle! Seit diesem Tag geht es mir schlechter und schlechter... Ich habe nun Bluthochdruck, Magenprobleme (chemische Gastritis am Mageneingange), Darmkrämpfe, meine Beine krippeln, ein Engegefühl in der Brust, meine Hände zittern, usw...
Nun, natürlich bin ich über die Jahre von Arzt zu Arzt gerannt. Am Anfang lag es an meinem Übergewicht, dann an meiner schlechten Ernährung, dann am Rauchen, dann am Lebensstil und dann ging die ganze Kette wieder von vorne los. Keiner nahm mich wirklich ernst...
Ich hab so ziemlich alles durch...
- MRT
- 2x HNO
- Kardiologe
- 3x Neurologe
- Hausärzte
- Orthopäde
- Internist
Ich vermute etwas anderes hat den Hirndefekt (falls tatsächlich einer besteht - über die Jahre wird man misstrauisch) hervorgerufen, ich weiß nur nicht was - und beim besten Willen - es ist auch nicht meine Aufgabe das herauszufinden!
Es wurde Meniere ausgeschlossen, ein Defekt meiner Ohren und des Gleichgewichtsorgans in den Ohren wurde ausgeschlossen, Neurologisch wurde auch alles ausgeschlossen...
Nun, soviel zu meinem Leidensweg bisher... aber keine Sorge es wird noch besser...
Ich bin jetzt gekündigt worden, sprich mein Traumjob ist weg. Meine Ex-Chefs waren am Anfang sehr tolerant und sehr fair und ich möchte sie auch sicherlich nicht verurteilen. Ich verstehe es voll und ganz. Trotzdem ist es schade. Nachdem ich früher die Schule versaut habe, habe ich nach meiner ersten Ausbildung mein Abi nachgeholt und dann das studieren probiert, leider kein Bafög bekommen. Im Anschluss habe ich meine zweite Ausbildung erfolgreich beendet (die oben erwähnte) und war froh, dass ich meinen Traumjob bekommen habe. Nun dieser ist jetzt leider weg...
Das belastet seelisch sehr, vor allem in Kombination mit meinem Schwindel... niemand weiß genau woher er kommt und jeder versucht mir eben einzureden, dass es seelische Probleme seien soll. Es wird mittlerweile sogar Burnout vermutet. Interessant... eigentlich fühle ich mich nach wie vor quick lebendig und das Feuer brennt nach wie vor in mir! Ich werde nur durch die Krankheit eingeschränkt und wenn mich etwas seelisch belastet, dann genau das! Ich kann nicht mehr trainieren, dabei war ich so gut im Training. 135kg habe ich im Bankdrücken schon gehabt, ich habe wunderbar 20 Kg abgenommen, hatte nen 45er Oberarm und alles lief bestens bevor es mich umgehaun hat und jetzt? Ich werde wieder fetter weil ich nichtmal ansatzweise trainieren kann... Die soziale Abgrenzung darf man natürlich auch nicht vergessen. Ich kann mit meinen Kumpels keinen mehr heben gehn, weil ich ja kein Alkohol trinken darf und ständig damit rechnen muss das ich gleich wieder en richtig beschissenen Schub kriege - also gammel ich daheim rum und versuche mich durch Zocken oder Programmier etwas abzulenken. Klingt leichter gesagt als getan. Wenn es einen ständig dreht, vergisst bzw. verdrängt man seine Probleme nicht so leicht. Ausserdem bin ich grad mal 25 Jahre alt...
All die Scheisse macht mich tierisch aggressiv und bläst einen mächtigen Wind um das Feuer in mir und ja - das ist jetzt die Psyche und diese Aggressivität kommt exakt daher aber nicht mein gottverdammter Schwindel!
Naja ich hab jetzt noch ne REHA vor mir und dann mal schauen wie es mir geht... falls es mir besser geht wäre das schön, falls nicht gehe ich nach Wiesbaden in die Klinik der Diagnostik und hoffe das dies die Krankenkasse auch übernimmt, ansonsten bin ich jetzt erstmal auf unbestimmte Zeit krank geschrieben - zumindest etwas: ich werde kein Sozialfall.
Vielleicht gibt mir jemand im Forum den entscheidenden Tip, was ich noch untersuchen lassen kann!
Nochmal in Kurz:
- Früher: Schwindel kam anfallartig mit Engegefühl, schweissausbruch und massiven Dreh und Schwankschwindel - nach 15 Minuten war dieser Anfall weg und ich hatte 3-5 Tage lang ein Dreh Schwindel bzw. "Nachziehbilder" wenn ich meinen Kopf etwas bewegt habe
- Früher: Anfälle verringerten sich von 6 Monate auf 2 Monate im Zeitraum von 12 Jahren
- Keine Auffälligkeiten was den Schwindel auslösen könnte (Nahrung, etc)
- Jetzt: Dauerzustand des Schwindels, egal ob ich meinen Kopf bewege oder nicht
- Jetzt: Bluthochdruck
- Jetzt: Chemishe Gastritis
- Jetzt: Engegefühl in der Brust
- Jetzt: Zittern
- Jetzt: Fühle mich unwohl
Vielen Dank fürs Lesen!