Leidensweg ohne Diagnose mittlerweile 6 Monate - Hilfe!

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Gudi83
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Registriert: 10.04.2010, 00:01

Leidensweg ohne Diagnose mittlerweile 6 Monate - Hilfe!

Beitrag: # 24226Beitrag Gudi83 »

Hallo zusammen,

ich bin seit einem halben Jahr krank und weiß langsam nicht mehr weiter. Sämtliche gegoolte Krankheitsbilder haben mir nicht weitergeholfen.

Es ging alles im Oktober letzten Jahres los, als ich von einem Gran Canaria-Urlaub mit meiner Freundin wiederkam. Auf dem Weg zum Flughafen wurde mir plötzlich schwindelig und übel; im Flieger habe ich dann auch Doppelbilder gesehen. Ich hatte dann noch 2 Tage Durchfall und dann ging es mir wieder gut.

Eine Woche später bekam ich eine Erkältung, die sehr hartnäckig war, sodass mir mein Hausarzt ein Antibiotika aufschrieb. Dieses half und die Erkrankung ging zurück.

Soweit verlief alles ganz normal; doch der Anfang vom Ende kam dann Anfang November. Mir wurde eines Morgens plötzlich wieder schwindelig und übel auf dem Weg zur Arbeit; ich bekam Panikattacken im Auto. Am Abend wurde mir dann beim Fernsehen erneut schwindelig, nach dem Zubettgehen fingen dann die Zähne an, zu klappern und ich war hellwach, auch die Beine waren ganz weich und zitterten. Das Zähneklappern hörte in den Folgetagen nicht auf, mir war speiübel und ich hatte nur noch wässrige Durchfälle und aß so gut wie nichts mehr über einen Zeitraum von 2 Wochen. Hinzu kam, dass ich alltägliche Geräusche unangenehm in den Ohren wahrgenommen habe; ich hielt mir ständig die Ohren zu. Ich war zudem unfähig, zu sitzen und mich zu entspannen. Ich konnte kein Auto mehr fahren und keine TV mehr gucken vor Schwindel (die Bilder zogen einfach zu schnell vorbei). Ich nahm 8 kg in 14 Tagen ab und kein Arzt wußte sich zu helfen. Kleines Blutbild und Schilddrüsenwerte waren i.O., beim Neurologen habe ich EEG und MRT vom Schädel bekommen - ebenfalls i.O., auch der HNO konnte außer einer Hyperakkusis (Gegenteil von Schwerhörigkeit) nichts feststellen.

Anfang Dezember kamen dann noch Schmerzen überhalb des rechten Auges bei Belastung des Auges hinzu; diese strahlen von der Schläfe an den Augenbrauen entlang bis zum Auge. Teilweise tut das Auge auch beim Bewegen weh und ist extrem lichtempfindlich. Mitte Dezember meinte man dann, es sei eine generalisierte Angststörung und es handele sich um psychosomatoforme Störungen. Ich war fortan 2 Monate krankgeschrieben und erhielt Antidepressiva (zunächst Citalopram, dann Venlafaxin). Anfang Dezember konnte ich dann kaum noch schlafen und lag mind. jede dritte Nacht wach. Die Problematik mit den Augen wurde derweil immer schlimmer, die Schmerzen auf dem rechten Auge stiegen stetig an. Anfang Januar kamen dann noch furchtbar übermüdete Augen hinzu, die auch nach langem Schlafen nicht entspannt waren. Zudem sind sie dauerhaft gerötet und Brennen total. Ich vermutete zunächst eine Nebenwirkung des Antidepressiva, doch auch nach dem Absetzen trat keine Besserung ein. Ich probierte ein zweites Antidepressiva, welches die Augen noch weiter verschlimmerte. Ende Februar beschloss ich, sämtliche Antidepressiva abzusetzen. Sie erzielten Ende Dezember ohnehin nur den Erfolg, dass ich wieder schlafen konnte.

Ich bin seit Anfang Januar bei 3 Augenärzten und in der Augenklinik gewesen. Der erste meinte, es sei eine Hornhautentzündung und ich soll mich nicht so anstellen, der zweite tendierte zu einer Allergie und die dritte, sowie die Augenklinik diagnostizierten trockene Augen. Ich solle gegen trockene Augen Tränenersatzmittel träufeln. Zwischenzeitig habe ich zeitweise Doppelbilder gesehen. In der Dämmerung fällt mir das Sehen zunehmenend schwer, Autokennzeichen und Verkehrsschilder, die ich am Tag deutlich erkennen kann, verschwimmen am Abend. Ich bin dauerhaft abgeschlagen und müde und könnte nur noch schlafen. Mittlerweile kann ich mit den Augen ca. 30 min Autofahren, ohne dass mir die Lider zuschwillen. Ich sitze an der Arbeit den ganzen Tag am PC, was mir sehr sehr schwer fällt und nur unter Qualen zu ertragen ist. Erwähnen muss ich auch noch, dass ich bisher keine Probleme mit meinen Augen hatte und auch keine Brille trage. Zwischenzeitig wurden die Schmerzen über den Augen immer schlimmer; ich hatte den Eindruck, dass sich beide Augen gleich in verschiedene Richtungen gleichzeitig drehen werden. Von den Augen sollen lt. Augenarzt diese Schmerzen nicht kommen, eine Nasennebenhölenentzündung wurde durch ein CT vom HNO ausgeschlossen. Bisher wurde jedoch noch kein Abstrich der Tränenflüssigkeit genommen und untersucht.

Was jedoh noch viel schlimmer ist, ist das ich seit etwa 6 Wochen an Schweratmigkeit bzw. Atemnot leide. Ich habe dauerhaft das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Mein Mund ist dauerhaft total trocken und im Rachen kratzt es irgendwie; zeitweise zieht vom Rachen ein Schmerz in Richtung Lungen und Kiefer, manchmal habe ich das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben und der Brustkorb ist enger als sonst. Ich war bei 2 HNO-Ärzten: Der erste erzählte mir was von einer eitrigen Luftröhrenentzündung und verschrieb mir Antibiotika. Der zweite diagnostizierte vor einer Woche einen Pilz im Mund- und Rachenraum. Ich habe Lutschtabletten bekommen, die nicht helfen. Seit einigen Tagen tut mir zudem der Nasenrücken weh, als hätte ich einen Schlag auf die Nase bekommen, mir fällt das Durchatmen dort ebenfalls schwer. Schon eine längere Unterhaltung strengt mich von der Atmung her enorm an. Schnappatmung wie bei Asthma hatte ich bisher nicht. Das Halskratzen habe ich seit nunmehr 6 Wochen.

Zudem klappern mir noch immer die Zähne beim Zurücklegen meines Kopfes in den Nacken.

Mir gehts nun seit einem halben Jahrt sehr schlecht. Aufgrund meiner Augen kann ich abends nichts mehr machen, da sie rot werden, brennen, die Lider anschwellen. Ich bin sehr kurzatmig und habe Schmerzen auf dem Nasenrücken und über dem rechten Auge. Das rechte Auge tut beim Bewegen weh und ist extrem lichtempfindlich. Ich bin auch nach 12 Stunden Schlaf nicht ausgeschlafen und schaffe meinen Alltag nur unter extremen Qualen. Bisherige Hobbys machen keinen Spaß mehr.

Mein Hausarzt hört mir nicht mehr zu;schiebt alles auf eine psychische Störung - es sei alles abgeklärt. Ich bin jedoch nicht der Meinung - er schreibt mir jedoch keine Überweisungen mehr zu Fachärzten. Er bietet mir nur Einweisung in Psychiatrie an, doch dort wird sicher nichts besser. Seit 6 Monaten ist bis auf die Schlaf- und Ohrenproblematik kaum etwas besser geworden. Ich kann einfach nicht mehr.

Was kann das sein? Laut neuestem Blutbild aus der Augenklinik sind nur folgende Werte auffällig:

EBA: VCA-IgG > 200 (Referenz <22)

EBA: EBNA-IgG 107,00 (Referenz <22)

VZV-IgA 2,3 (Referenz <1,1)

ANA-Titer 1:1000 (Referenz 1:100)

Ein bischen Sorge bereitet mir der ANA-Titer, da dieser i.d.R. lt. Internet-Recherche nur bei Autoimmunkrankheiten oder Entzündungen erhöht ist. Entzündungswerte im Blut sind jedoch normal.

Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass man nach einer sechsmonatigen Erkrankung einfach keine Einweisung zum Durchchecken in ein normales Krankenhaus bekommt, obwohl mein Hausarzt nicht alle Befunde der Fachärzte hat. Er kann sich gar nicht sicher sein, dass alles abgeklärt ist.

Was ratet ihr mir? Was kann ich noch abklären?

Folgende Dinge vermute ich noch:

-Pilzerkrankung in den Augen, ggfs. ganzer Körper mit Candida befallen? Ausgelöst ggfs. durch Antibiotikaeinnahme

- Autoimmunerkrankung wie MS oder Morbus Bechterow

- Allergie, Lebensmittelunverträglichkeit

- Herz- oder Lungenprobleme (soll ich mal zum Kardiologen oder Lungenfacharzt gehene - wurde bisher nicht abgeklärt)

- tropenmedizinische Virus- oder Bakterieninfektion von Gran Canaria? Mein Arzt weigert sich jedoch, Blutprobe an Tropeninstitut zu schicken

- Lebensmittelunverträglichkeit

Habt ihr noch weitere Ideen? Wo kann ich noch hingehen? Ich halte den Alltag so nicht weiter durch. Die Ärzte meinen alle, mit 26 Jahren könne man nichts schlimmes haben.

Bitte helft mir,

lieben Gruß

Florian


Udo
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Beitrag: # 24227Beitrag Udo »

Hallo Florian. Hört sich ja schlimm an. Bei so vielen Infekten würde ich dringend versuchen, direkt einen Tropenarzt zu kontaktieren, wenn Dein Arzt dort keine Blutprobe hinschicken will. Manchmal gibt es Krankheiten, die in der Schulmedizin so direkt nicht auftauchen, und die ein Hausarzt womöglich nicht kennt.

Hier gibts ev. auch noch Ratschläge oder einige Tipps http://www.traveltalk.weltreiseforum.com/forum31.html

oder z.B.hier? http://dtg.org/

Gruß, Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
Gudi83
Beiträge: 2
Registriert: 10.04.2010, 00:01

Beitrag: # 24228Beitrag Gudi83 »

Er argumentiert halt, dass es Entzündungswerte im Blut geben müsse, wenn man eine Tropenerkrankung hat. Und die sind nun einmal nicht vorhanden. Am meisten Sorgen bereitet mir die Schweratmigkeit; ich habe das Gefühl schlecht Luft zu bekommen.
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