Lebensende
Verfasst: 16.08.2014, 21:58
Hallo zusammen,
nachdem mein letzter Beitrag hier nun schon ca. 15 Monate her ist (damals ist mein Gentest als Risikoperson glücklicherweise negativ ausgefallen und wir hatten im Nachgang über das Verhalten meiner Eltern (Verschweigen der Krankheit) diskutiert), möchte ich mich nun mit einer Frage an die Community wenden.
Mittlerweile nähern sich meine Eltern und ich in langsamen Schritten wieder einander an. Meine Mutter ist nun 58 Jahre alt und ist in gerader Linie glücklicherweise die letzte, die den Chorea-Gendefekt in sich trägt. Ihre Sprachstörungen haben zugenommen, ebenso fällt ihr das Laufen schwer, häufig verschluckt sie sich, deutlich auffällige Bewegungsstörungen hat sie noch nicht. Ich würde sie allerdings als depressiv bezeichnen.
Da sie mit niemandem wirklich über die Krankheit reden kann (mein Vater setzt aufs Verdrängen - wie sie selbst in der Vergangenheit ja auch), die Symptome aber immer stärker werden, hat sie mich nun auf das Thema Sterbehilfe angesprochen.
@Administratoren: Ich weiss, dass das Thema vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Diskussion und aus ethischen Gründen heikel ist, ggf. löscht diesen Beitrag aus dem Forum, sofern das Thema hier nicht behandelt werden soll. Aber meiner Meinung gehört ja auch das Lebensende bzw. dessen Gestaltung zum Leben mit dazu.
Ich kann meine Mutter auch grundsätzlich mit ihrem Wunsch verstehen, sie möchte sich das Schicksal ihrer Mutter ersparen, die nach langer Bettlägerigkeit mit 60 Jahren gestorben ist. Sie möchte auch nicht in ein Heim und grundsätzlich keinem zur Last fallen (Kinder wohnen auch nicht wirklich in der Nähe). Allerdings hat meine Mutter die unrealistische Vorstellung, dass sie nach Holland fährt, nach einer Untersuchung einen Giftcocktail bekommt und sich diesen dann irgendwann zu Hause einverleiben kann. Sie hat mich nun darum gebeten, zu recherchieren, zu wem sie genau fahren muss usw.
Nach meiner Kenntnis gibt es zwar schweizerische Vereine mit eher schlechtem Ruf, die passive Sterbehilfe praktizieren, auch Ableger davon in Deutschland. Ich bin mir hier unsicher, ob es denen nicht hintergründig nur um finanzielle Interessen geht. Weiter befürchte ich, dass dann, wenn ihr Zustand so ist, dass sie den Schritt Richtung Sterbehilfe gehen wollen würde, selbst nicht mehr genug Einsichts- und Willensfähigkeit aufgrund des Fortschreitens der Krankheit hat (im juristischen Sinne), damit Dritte diesem Wunsch entsprechen würden.
Ich möchte ihr trotz der Vergangenheit gern helfen (mit einer Recherche zu diesem Thema) - habt ihr zu diesem Thema Antworten/Hilfen/Ansprechpartner für mich? Gern auch per PN.
Viele Grüße
Stephan
nachdem mein letzter Beitrag hier nun schon ca. 15 Monate her ist (damals ist mein Gentest als Risikoperson glücklicherweise negativ ausgefallen und wir hatten im Nachgang über das Verhalten meiner Eltern (Verschweigen der Krankheit) diskutiert), möchte ich mich nun mit einer Frage an die Community wenden.
Mittlerweile nähern sich meine Eltern und ich in langsamen Schritten wieder einander an. Meine Mutter ist nun 58 Jahre alt und ist in gerader Linie glücklicherweise die letzte, die den Chorea-Gendefekt in sich trägt. Ihre Sprachstörungen haben zugenommen, ebenso fällt ihr das Laufen schwer, häufig verschluckt sie sich, deutlich auffällige Bewegungsstörungen hat sie noch nicht. Ich würde sie allerdings als depressiv bezeichnen.
Da sie mit niemandem wirklich über die Krankheit reden kann (mein Vater setzt aufs Verdrängen - wie sie selbst in der Vergangenheit ja auch), die Symptome aber immer stärker werden, hat sie mich nun auf das Thema Sterbehilfe angesprochen.
@Administratoren: Ich weiss, dass das Thema vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Diskussion und aus ethischen Gründen heikel ist, ggf. löscht diesen Beitrag aus dem Forum, sofern das Thema hier nicht behandelt werden soll. Aber meiner Meinung gehört ja auch das Lebensende bzw. dessen Gestaltung zum Leben mit dazu.
Ich kann meine Mutter auch grundsätzlich mit ihrem Wunsch verstehen, sie möchte sich das Schicksal ihrer Mutter ersparen, die nach langer Bettlägerigkeit mit 60 Jahren gestorben ist. Sie möchte auch nicht in ein Heim und grundsätzlich keinem zur Last fallen (Kinder wohnen auch nicht wirklich in der Nähe). Allerdings hat meine Mutter die unrealistische Vorstellung, dass sie nach Holland fährt, nach einer Untersuchung einen Giftcocktail bekommt und sich diesen dann irgendwann zu Hause einverleiben kann. Sie hat mich nun darum gebeten, zu recherchieren, zu wem sie genau fahren muss usw.
Nach meiner Kenntnis gibt es zwar schweizerische Vereine mit eher schlechtem Ruf, die passive Sterbehilfe praktizieren, auch Ableger davon in Deutschland. Ich bin mir hier unsicher, ob es denen nicht hintergründig nur um finanzielle Interessen geht. Weiter befürchte ich, dass dann, wenn ihr Zustand so ist, dass sie den Schritt Richtung Sterbehilfe gehen wollen würde, selbst nicht mehr genug Einsichts- und Willensfähigkeit aufgrund des Fortschreitens der Krankheit hat (im juristischen Sinne), damit Dritte diesem Wunsch entsprechen würden.
Ich möchte ihr trotz der Vergangenheit gern helfen (mit einer Recherche zu diesem Thema) - habt ihr zu diesem Thema Antworten/Hilfen/Ansprechpartner für mich? Gern auch per PN.
Viele Grüße
Stephan