Psychische Langzeitfolgen durch Klinikaufenthalte
Verfasst: 16.04.2004, 18:44
Hallo,
ich möchte eine Diskussion eröffnen über mögliche psychische und seelische Langzeitfolgen, hervorgerufen durch entweder häufige oder lange Klinikaufenthalte (besonders bei Kindern und Jugendlichen).
Da ich selber betroffen bin, möchte lieber anonym bleiben.
Als Kind war ich häufig stationär "zu Gast" in Kliniken wegen verschiedener gesundheitlicher Probleme. Dies ging bereits direkt nach meiner Geburt los mit einer Behandlung in einer Kinder- und Säuglingsklinik in der damahligen DDR. Aufgrund eines angeborenen Herzfehlers verweigerte ich die Nahrung und musste daher künstlich ernährt werden. Im Alter von zwei Jahren hatte ich einen Aufenthalt in einer Klinik in Leipzig - an den ich mich sogar schon und noch schemenhaft erinnern kann.
Mit drei Jahren wurde ich das erste mal am Herz operiert. Durch diesen Aufenthalt in einem Herzzentrum - so vermute ich - hat sich die weitere Entwicklung meiner Psyche maßgeblich verändert.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich (also mit 2 bis 3 Jahren) schon sauber und trocken. Doch nach er Herz-OP war ich plötzlich inkontinent. Zum Glück gab es sich wieder aber dennoch blieb ich lange Zeit Bettnässer.
Weil ich während dieses Aufenthaltes von den Schwestern gewindelt wurde, und sich mir dieses Erlebnis so "dramatisch" einprägte, entwickelte ich in den folgenden Jahren meiner Kindheit und Jugend ein immer stärker werdendes Verlangen nach Windeln, Babysachen usw. Ich wünsche mir schließlich jetzt als Erwachsener, dass ich quasi wieder Baby bin. Ich möchte gewindelt, liebevoll versorgt und alles in allem wie ein Baby behandelt werden.
Man nennt dieses Verlangen und Verhalten "Infantilismus", "Babyismus", "AdultBaby" und zu deutsch "Erwachsenenbaby". Es ist ein komplexer Fetish. Eine normale Entwicklung ist etwas anderes. Schon als Kind habe ich oft andere Kinder beneidet, die noch oder wieder in Windelpakete gesteckt wurden, weil sie sich nass oder voll gemacht haben. Seither verfolgt mich die Angst, jemand entdeckt mein peinliches Geheimnis.
Dieses Thema scheint in Deutschland ein absolutes Tabu-Thema zu sein. Ausser in diversen Fetish-Chats wird nicht darüber gesprochen oder geschrieben. Mich würde aber eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema interessieren. Ich weis, dass ich nicht verrückt oder pervers bin - auch wenn ich das laienhaft gesprochen eine Zeit lang vermutet habe. So traurig es ist, aber wenigstens weis ich, dass ich nicht der einzige bin, dem es genauso oder ähnlich geht. Viele haben vergleichbare Erfahrungen machen müssen.
Wenn ein medizinischer Eingriff bei einem Kind ein Trauma auslöst, wie kann es dann sein, dass dies nicht erkannt wird, wenn es zu solchen sichtbaren (offentsichtlichen?) Anzeichen wie plötzlich auftretende Inkontinenz kommt. Gab es in der damaligen DDR (1983/1984) noch keine Psychologen in den Kliniken, die einen Patienten daraufhin untersuchen und therapieren konnten? Wie war dies in den alten Bundesländern? Wer hat vergleichbares erlebt oder kennt einen solchen Fall? Warum werden Patienten mit diesem Problem allein gelassen und im Fernsehen (wenn überhaupt) dann nur in die Porno- und Schmuddelecke gedrängt. Öffentlich ist man doch als Mensch mit so einer Entwicklung abgestempelt, sobald es publik wird. Ist das fair?
Auch wenn niemand antwortet, bin ich froh, dass ich hier mir all dies mal von der Seele schreiben konnte.
Noch ein wichtiges Anliegen:
Falls Sie ein Kind haben, dass einnässt oder ins Bett oder die Hosen macht - dann schlagen Sie es bitte nicht, schimpfen Sie es nicht aus oder terrorisieren es beispielsweise indem Sie es Nachts unter eine eiskalte Dusche stellen. Das hat niemand verdient - am wenigsten ein unschuldiges Kind. Versetzen Sie sich doch lieber mal in seine Lage. Vielleicht ist es ein Zeichen für ein anderes Problem.
carpe diem
ich möchte eine Diskussion eröffnen über mögliche psychische und seelische Langzeitfolgen, hervorgerufen durch entweder häufige oder lange Klinikaufenthalte (besonders bei Kindern und Jugendlichen).
Da ich selber betroffen bin, möchte lieber anonym bleiben.
Als Kind war ich häufig stationär "zu Gast" in Kliniken wegen verschiedener gesundheitlicher Probleme. Dies ging bereits direkt nach meiner Geburt los mit einer Behandlung in einer Kinder- und Säuglingsklinik in der damahligen DDR. Aufgrund eines angeborenen Herzfehlers verweigerte ich die Nahrung und musste daher künstlich ernährt werden. Im Alter von zwei Jahren hatte ich einen Aufenthalt in einer Klinik in Leipzig - an den ich mich sogar schon und noch schemenhaft erinnern kann.
Mit drei Jahren wurde ich das erste mal am Herz operiert. Durch diesen Aufenthalt in einem Herzzentrum - so vermute ich - hat sich die weitere Entwicklung meiner Psyche maßgeblich verändert.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich (also mit 2 bis 3 Jahren) schon sauber und trocken. Doch nach er Herz-OP war ich plötzlich inkontinent. Zum Glück gab es sich wieder aber dennoch blieb ich lange Zeit Bettnässer.
Weil ich während dieses Aufenthaltes von den Schwestern gewindelt wurde, und sich mir dieses Erlebnis so "dramatisch" einprägte, entwickelte ich in den folgenden Jahren meiner Kindheit und Jugend ein immer stärker werdendes Verlangen nach Windeln, Babysachen usw. Ich wünsche mir schließlich jetzt als Erwachsener, dass ich quasi wieder Baby bin. Ich möchte gewindelt, liebevoll versorgt und alles in allem wie ein Baby behandelt werden.
Man nennt dieses Verlangen und Verhalten "Infantilismus", "Babyismus", "AdultBaby" und zu deutsch "Erwachsenenbaby". Es ist ein komplexer Fetish. Eine normale Entwicklung ist etwas anderes. Schon als Kind habe ich oft andere Kinder beneidet, die noch oder wieder in Windelpakete gesteckt wurden, weil sie sich nass oder voll gemacht haben. Seither verfolgt mich die Angst, jemand entdeckt mein peinliches Geheimnis.
Dieses Thema scheint in Deutschland ein absolutes Tabu-Thema zu sein. Ausser in diversen Fetish-Chats wird nicht darüber gesprochen oder geschrieben. Mich würde aber eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema interessieren. Ich weis, dass ich nicht verrückt oder pervers bin - auch wenn ich das laienhaft gesprochen eine Zeit lang vermutet habe. So traurig es ist, aber wenigstens weis ich, dass ich nicht der einzige bin, dem es genauso oder ähnlich geht. Viele haben vergleichbare Erfahrungen machen müssen.
Wenn ein medizinischer Eingriff bei einem Kind ein Trauma auslöst, wie kann es dann sein, dass dies nicht erkannt wird, wenn es zu solchen sichtbaren (offentsichtlichen?) Anzeichen wie plötzlich auftretende Inkontinenz kommt. Gab es in der damaligen DDR (1983/1984) noch keine Psychologen in den Kliniken, die einen Patienten daraufhin untersuchen und therapieren konnten? Wie war dies in den alten Bundesländern? Wer hat vergleichbares erlebt oder kennt einen solchen Fall? Warum werden Patienten mit diesem Problem allein gelassen und im Fernsehen (wenn überhaupt) dann nur in die Porno- und Schmuddelecke gedrängt. Öffentlich ist man doch als Mensch mit so einer Entwicklung abgestempelt, sobald es publik wird. Ist das fair?
Auch wenn niemand antwortet, bin ich froh, dass ich hier mir all dies mal von der Seele schreiben konnte.
Noch ein wichtiges Anliegen:
Falls Sie ein Kind haben, dass einnässt oder ins Bett oder die Hosen macht - dann schlagen Sie es bitte nicht, schimpfen Sie es nicht aus oder terrorisieren es beispielsweise indem Sie es Nachts unter eine eiskalte Dusche stellen. Das hat niemand verdient - am wenigsten ein unschuldiges Kind. Versetzen Sie sich doch lieber mal in seine Lage. Vielleicht ist es ein Zeichen für ein anderes Problem.
carpe diem