Umfrage zu Angstforen

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Luise
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Umfrage zu Angstforen

Beitrag: # 21394Beitrag Luise »

www.forenumfragepsych.de

Liebe Forenteilnehmer/ Forenteilnehmerinnen,
mein Name ist Luise Jentsch und ich bin Psychologiestudentin an der Universität Göttingen. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit führe ich eine Befragung zu Internetforen mit dem Fokus auf Angst durch.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich dafür kurz Zeit nehmen könnten. Der Link sollte über Mozilla Firefox geöffnet werden. Bei Fragen stehe ich Ihnen gern jederzeit zur Verfügung und würde bei Interesse, die Ergebnisse in Kurzform hier veröffentlichen.
Vielen Dank bereits im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen, Luise Jentsch


Luise
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Beitrag: # 21659Beitrag Luise »

Die Umfrage ist noch bis Ende Mai aktiv. Ich benötige noch eine Menge Aussagen und würde mich freuen, wenn Sie den Fragebogen beantworten würden.
www.forenumfragepsych.de
Vielen Dank im Voraus, Luise
Luise
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Beitrag: # 21702Beitrag Luise »

Liebe Forenmitglieder,
hiermit möchte ich nochmals an meine Umfrage erinnern. www.forenumfragepsych.de. Sie läuft noch bis zum 31. Mai und ich benötige noch mindesten 40 Teilnehmer, um aussagekräftige Schlüsse ziehen zu können. Bitte helfen Sie mir, falls Sie bis jetzt noch nicht teilgenommen haben. Einen herzlichen Dank im Voraus.
Lieben Gruß, Luise Jentsch
Udo
Moderator
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Beitrag: # 21706Beitrag Udo »

Hallo Luise, ich glaube, hier in diesem Foum sind gar nicht so sehr viele Menschen, die jetzt ganz spezifisch unter reinen Angstzuständen leiden. Meistens sehe ich hier diese Symptomatik eher in Verbindung mit anderen Gesundheitsbeschwerden, z.B. Schwindelpropleme und eine damit verbundene Angst, auf die Straße zu gehen. Allerdings im Prinzip ist es dann ja auch irgendwo Angst. Aber bis zum 31. Mai ist ja noch etwas Zeit.

Gruß, Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
Luise
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Beitrag: # 21823Beitrag Luise »

Lieber Udo, entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Vielen Dank für deinen Einwand. Den werde ich sicherlich in die Arbeit mit einfließen lassen können. Auf Angst habe ich zwar meinen Fokus gelegt, dennoch bedingen Angst und körperliche Erkrankungen sich ja auch gegenseitig, sodass ich auch Personen, die nicht primär von einer Angststörung betroffen sind, aber sich durch diese beeinträchtigt fühlen und sie als belastend empfinden, ermutigen, an der Umfrage teilzunehmen.
Der Link ist noch eine Woche geschaltet und ich bin für jede Antwort dankbar.
Liebe Grüße von Luise
Luise
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Ergebnisse Bachelorarbeit

Beitrag: # 23016Beitrag Luise »

Liebe Forenmitglieder,
bitte seht mir nach, dass ich jetzt erst die Ergebnisse meiner Umfrage in den Foren reinstelle.
Zunächst ein Auszug aus dem Vorwort, der Danksagung:
„…Weiterhin danke ich den engagierten Selbsthilfeforenteilnehmern für das Ausfüllen des Fragebogens, für das Angebot, mich bei weiteren Fragen an sie wenden zu können und für die Verteidigung des Vorhabens und der Durchführung gegenüber anderen kritischen Mitgliedern…“

Nun einige Angaben zu der Stichprobe, die meiner Untersuchung zur Verfügung stand:
Es nahmen 148 Personen an der Umfrage teil, 100 von ihnen beantworteten die Fragen vollständig. Die Informationen erhielt ich von 81 Frauen und 19 Männern, deren Durchschnittsalter 33 Jahre betrug. 77% der Befragten berichtete einen Angstbeginn, der mehr als drei Jahre zurücklag, bei 9% trat die Angst erstmals in den vergangenen 12 Monaten auf. Fast die Hälfte der Teilnehmer war zum Zeitpunkt der Befragung seit weniger als einem Monat Mitglied. 70% der Forenmitglieder besuchte das Forum mehrmals in der Woche.
Zu den Lebensumständen: Jede(r) Zweite lebt mit dem/der PartnerIn zusammen. Nahezu alle ForenteilnehmerInnen suchten bereits Hilfe außerhalb des Internets, 80% gaben an, Therapieerfahrungen gemacht zu haben.

Zu den Ergebnissen, die sich aus den Antwortprofilen ergaben:
Personen, die das Forum häufiger aufsuchen, berichten von mehr und intensiveren Kontakten mit anderen Forenmitgliedern.
Befragte, die seit längerem Forenmitglied sind schöpfen insgesamt mehr Nutzen aus dem in den Foren bereitgestellten Beziehungsangebot.
Es konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass Mitglieder, die seit längerem dem Forum beiwohnen und dieses häufig frequentieren, den meisten Nutzen aus den netzbasierten sozialen Kontakten ziehen können.
Was sich ebenfalls nicht bestätigen konnte, ist die Annahme, dass Personen, deren Angstbeginn unweit zurückliegt, weniger Informationsbedarf haben als Mitglieder, die seit Jahren unter Angststörungen leiden.
Personen, die angaben, allein zu leben, erachten den sozialen Kontakt in den Foren als wichtiger und wertvoller.
Die befragten Frauen berichteten im Vergleich zu den Männern mehr Scham für ihre Angst und Furcht, dass ihre Angst lächerlich sei.
In Bezug auf die Wohnortgröße ergab sich folgender Befund: Menschen, die in kleineren Wohnorten leben (< 50.000), fühlen sich im Vergleich zu Großstädtern eher im Forum verstanden und empfinden Tipps von anderen Mitgliedern häufiger als nützlich.
Generell zeichnete sich ein Zusammenhang zwischen dem Alter der TeilnehmerInnen und der Wahrnehmung von sozialem Kontakt und der Abwertung der eigenen Angst. Je älter die Befragten waren, desto mehr intensive Kontakte konnten sie im Netz ausmachen und desto weniger schämten sie sich für ihre Angst oder empfanden sie als lächerlich.

„…Insgesamt sind Selbsthilfeforen mit dem Fokus auf Angststörungen, wenn auch mit Einschränkungen, zu befürworten. Sie bieten Mitgliedern die Möglichkeit, sich über Diagnosekriterien und mögliche Behandlungsformen zu informieren, sich mit ebenfalls Betroffenen auszutauschen und mittels der Annahme durch andere, sich selbst wieder schätzen zu lernen. Dabei darf sich gerade bei akuter Symptomatik nicht allein auf die von den Nutzern angenommene Effektivität der Selbsthilfeforen verlassen werden. Vielmehr sollte die Forenaktivität der Unterstützung realer psychotherapeutischer Behandlung oder der Überbrückung bzw. der Motivierung Betroffener dienen, bis eine Therapie begonnen werden kann.“
Udo
Moderator
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Beitrag: # 23019Beitrag Udo »

Liebe Luise, Danke für den kleinen Einblick Deiner Umfrage und den aufschlußreichen Ergebnissen. Wobei sich ja auch interessanterweise ergab, das sich viel mehr Frauen als Männer zu einer Angst bekannten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Für männliche Personen ist es ja oft schwer, Angst zu zeigen oder zu sagen, das man Ängste hat, da es ja oft als Schwäche angesehen wird, und wird wohl deswegen nicht so oft zugegeben?
Im anonymen Forum geht das schon leichter, und ist wohl deswegen auch hilfreich, solange man nicht vergisst, diese Angst im realen Leben zu bekämfen, und zu behandeln.

Eigentlich ein Thema, womit man Bände füllen kann. Womöglich könnte man hier auch mal einen Thread nur über Ängste eröffnen?

Luise, Vielen Dank, das Du hier warst, ich wünsche Dir viel Glück in Deinem weiteren beruflichen und allgemeinen fortkommen!

Einen schönen Gruß, und wenn Du mal reinschaust, freun wir uns auch Bild

Udo
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rio
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Beitrag: # 23025Beitrag rio »

Finde ich auch toll, daß mal ein Feedback kommt, normalierweise hört man nach solchen Fragen/Aktionen nie wieder was vom Fragensteller.

Daher auch von meiner Seite ein Dankeschön für die "Kurz"-Auswertung.
Personen, die das Forum häufiger aufsuchen, berichten von mehr und intensiveren Kontakten mit anderen Forenmitgliedern
Das denke ich, ist nur logisch. Ebenso wie
Personen, die angaben, allein zu leben, erachten den sozialen Kontakt in den Foren als wichtiger und wertvoller
Die haben ja zuhause keinen, der ihnen zuhört...
Was sich ebenfalls nicht bestätigen konnte, ist die Annahme, dass Personen, deren Angstbeginn unweit zurückliegt, weniger Informationsbedarf haben als Mitglieder, die seit Jahren unter Angststörungen leiden
Warum sollen die weniger Bedarf haben, im Gegenteil, es ist neu, man ist unsicher und weiß gar nicht was los ist, dringenderen Informationsbedarf gibts doch gar nicht.
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