Vollmacht & Patientenverfügung

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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Justine
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Vollmacht & Patientenverfügung

Beitrag: # 8405Beitrag Justine »

Hallo Ihr lieben,
Da es bei mir gerade sehr aktuell ist, möchte ich das Thema Vollmacht & Patientenverfügung nochmal aufgreifen.

Wir hatten das Thema ja schon mal durch Werner aufgegriffen.

Also mein Mann und ich haben letztes Jahr bei einem Notar jeder für sich Vollmacht erteilt und eine Patientenverfügung erstellen lasssen.

Ich bin als seine Bevollmächtigte in allen finanziellen, rechtlichen und medizinischen Fragen eingetragen worden und ich wählte für meinen Fall, wenn mir was passiert ein Mitglied meiner Familie.

Denn nach vielen Gesprächen mit Ärzten, Banken und Versicherungen, hielten wir es für das sicherste und beste uns rechtlich unanfechtbar abzusichern.
Ohne notarielle beglaubigte Vollmacht, die mich als Vertreter für meinen Mann ausweist, steht mir nicht automatisch als Ehefrau zu solche Sachen für ihn alleine zu entscheiden.
Sei es das gemeinsame Konto zu betreuen oder mal einen Vertrag, wie zum Beispiel fürs Handy oder sonst was banales zu entscheiden ohne Vollmacht. Da ich dann nicht beweisen kann, dass ich in seinem Sinne handel.
Und heute kann mein Mann nur mit Müh seinen eigenen Namen leserlich schreiben.
Also nichts mit einer mal eben ausgefüllten Vollmacht für Ämter oder sonstwas.

Der Unterschied zu der Patientenverfügung, die man sich zuschicken lassen kann oder vom Arzt bekommt, ist der, dass man diese jedes Jahr erneuern muß, damit sie gültig bleibt und/oder nicht anfechtbar ist, aber wie, wenn der Betroffene dann nicht mehr sprechen oder schreiben kann?

Das sieht bei einer Vollmacht und Patientenverfügung vom Notar anders aus.

Diese Vollmacht ist sehr detailliert und wir haben uns jeder für sich wochenlang Gedanken gemacht, wie wir was für den Fall der Fälle geregelt haben möchten.
Wie Punkte der Unterbringung, Medikamenten- Geräte-Therapie bei langem Leiden, Medizinische Entscheidungen, Organspende ja/nein,den Ablauf des unabwendbaren Sterbevorgangs, was soll nach dem Tod mit uns passieren,...ich kann jetzt gar nicht jeden einzelnen Punkt aufzählen,.. es ist wirklich sehr präzise formulliert worden. Jeder für sich individuell, wie er es für sich wünscht, für richtig hielt in der damaligen Situation und noch jetzt hält .

Der Punkt jedoch, der mich jetzt in eine in eine schlimme Situation bringt, ist folgender:
Mein Mann hat mich nur unter einer Bedingung als seine Bevollmächtigte akzeptiert und diese Bedingung betrifft den Aufenthaltsbestimmungsabsatz.

Er hat dort ganz klar formuliert, dass er definitv nicht in eine Wohngruppe, Tagesstätte oder Wohnheim geht.
Wenn es dann absehbar ist, dass er sterben muß, weil auch in der Hinsicht Punkt PEG oder Luftversorgung,,, alles sehr genau von ihm gewünscht wurde, geht er in ein Hospiz, weil ich auch klipp und klar gesagt habe, dass ich dabei nicht zuhause zuschauen kann.
Bis es soweit ist, wünscht er von Familie und Pflegedienst zuhause betreut zu werden.

Wir hatten zu dem Zeitpunkt, als wir diese Vollmacht erstellen ließen,mehr Unterstützung der Familie, als es heute der Fall ist.Doch waren unsere engsten Familienmitglieder und natürlich auch ich, der Meinung das zu schaffen, bzw. dachten auch, wenn es richtig gefährlich wird und auch früher nicht mehr geht zu hause, dann könnte ich auch anders entscheiden um ihn zu schützen.
Wir waren uns auch unsicher, inwieweit Ärzte und Ämter auch wirklich nach seinen Wünschen handeln würden oder ob wirklich nach diese Vollmacht und Verfügung gehandelt wird.

Okay, lange Rede kurzer Sinn!
Die Vollmacht ist unanfechtbar und wasserdicht!

Gegen seinen schriftlich niedergelegten und beglaubigten Willen kann niemand eingreifen oder helfen.
Ihm muß zuhause erst etwas ganz schlimmes passieren bevor Hilfe vielleicht in einer Form von Pflegschaft und dann zwangseinweisung durch mich erfolgen kann!

Ich kann ihn gegen seinen Willen nirgendwo hingeben auch wenn ich wirklich nur gutmeine und aus Sorge, Angst und Schutz machen möchte für ihn.

Nicht aus puren Egoismuss, was ich hier nochmal ganz klarstellen möchte!!!

Ich wünsche mir so sehr, dass er über seine Gefühle und Ängste spricht, dass wir zuhause die Krankheit nicht immer verschweigen oder hinter seinem Rücken besprechen müssen, die anliegen.
Das er sich nicht mehr so versteckt und isoliert und lernt sic für soviele Dinge, wie das Essen vor anderen, Inkontinenz ,..schämen muß.
Ich denke, dass dies alles leichter fallen würde im Kreise von Menschen,die auch an Chorea erkrankt sind.

Deshalb war ich auch begeistert von der Idee des Wohnheims oder betreutes Wohnen in eigener Wohnung in Itzehoe, hatte schon Kontakt zu der Klinik in Heiligenhafen und ihr könnt Euch ja vostellen, was für ein Schicksalwink das für mich war, dass mitten in meine Überlegungen Udo ins Forum kam und genau davon erzählte..

Wir kennen uns aber nicht.

Fakt also:
Mein Mann weigert sich uns auch nur zuzuhören(meine Schwiegereltern stehen voll hinter mir und meiner Entscheidung) oder darüber auch nur nachzudenken.
Ohne seine Einwilligung bekommen wir ihn niemals bis zum Sterbevorgang irgendwo hin.

Es ist natürlich gut zu wissen, dass so eine Verfügung wirklich zählt und gerade die Vollmacht ist ja auch wichtig und ich stehe ja auch hinter seiner Entscheidung, doch jetzt handel ich doch nur aus Schutz!!

Ich kann doch nicht wirklich tatenlos zuhause darauf warten, dass ihm was passiert.
Udo hat natürlich auch erklärt, dass im Heim auch was passieren kann, ganz klar, doch wenn ich bin mir nicht sicher, ob es jetzt wirklich richtig ist, nur zuschauen zu könne.
Denn er wird es nicht von selbst einsehen, dass es besser wäre auch solche Art von Hilfe anzunehmen.

Unser Arzt hatte sich schon beim Amtsgericht erkundigt, ob man diesen Absatz für ungültig erklären kann wegen Gefahr im Verzug, doch leider keine Chance.
Da die Vollmacht ja gerade in dem Fall des nicht mehr selbst entscheiden könnens greift und ganz klar formulliert wurde.

Er hat seine Entscheidung getroffen und steht da bist heute zu.
Ich muß jetzt meine eigene Treffen.
Lass ich ihn zuhause alleine und nehme mir eine eigene kl.Wohnung oder bleibe ich.
Ich hab sie für mich schon getroffen und weiß nur noch nicht, wie ich es ihm schonend beibringen soll.

Ich fliege Ende August mit meinne beiden besten Freundinen eine Woche in den Urlaub. Zeit zum nachdenken und auch Zeit, die mein Mann mehr oder weniger nur mit ein paar Std. Pflegedienst verbringt und mit den wenigen Familienmitgliedern, die uns geblieben sind, wenn sie sich dann wirklich kümmern in der Zeit.
Den Rest der Zeit wird er allein sein.

Ich ertrage es einfach nicht mehr immer nur in Sorge zu sein, was ist, wenn ihm was passiert.
Kann ihm keine Kraft und Hilfe mehr geben, bin einfach nur da.

Ich lerne gerade Abstand zu bekommen und dass heißt nicht, dass er mir egal ist! Sondern ich spüre, dass immer wenn ich etwas Luft habe mit Kraft wieder bei ihm bin.
Unsere Lebenssituation und sein Krankheitszustand hat sich geändert seit letztem Jahr, niemand kann in die Zukunft schauen, doch sind wir nicht jeder selbst für unseren Lebensweg zuständig?

Leider kann man nichts gegen CH machen, doch wie Alina immer sagt, man darf auch nicht aufgeben und muß das Positive sehen.
Ich kann nur die ganze Situation nicht mehr ertragen, wenn sie zu nah ist, bin selber schon krank und nicht bereit selber dabei kaputt zu gehen, nur weil er die Situation nicht akzeptiert.

Ihr seht also ein Vollmacht/Verfügung vom Notar wird wirklich ernst genommen und kann wasserdicht sein.

Aber selbst nach wochenlangen Überlegungen, wie man was für sich selbst haben möchte, sieht es in der eigentlichen Situation vielleicht ganz anders aus und ist dann vielleicht nicht mehr gut für einen.
Aber wann weiß man schon, was wirklich das Richtige ist?

Mal sehen, wie wir es schaffen, dass ich für ihn weiter da sein kann und doch etwas entfernter und wie er reagiert auf die neuen Pläne.
Werde nach dem Urlaub alles in Angriff nehmen.

Bin ratlos und doch voller Zukunftspläne.

Es tut mit leid, dass ich Euch wieder einen seitenlangen Roman schreibe, doch dass Thema war mir wichtig, vielleicht hilft es dem einen oder anderen.

Da der eine oder andere mir ja in Melli's Herd-Beitrag den Tip mit der Tagespflege gegeben hat. Könnt ihr jetzt vielleicht verstehen, warum ich nichts machen kann außer zuschauen und hinterher Scherben zu beseitigen, die eines Lebens vielleicht und wenn ich es zulasse auch zweier Leben, denn meines betrifft es ja auch.

Bitte erzählt mir, wenn ihr mögt, wie Ihr es mit Euren Lieben zuhause geregelt habt.
Hat einer von Euch eine Verfügung?

Eure Justine

Editiert von Alina 28.06.2006 12:25 Uhr. Grund: Wichtige Mitteilung!


Alina

Re: Vollmacht & Patientenverfügung

Beitrag: # 8406Beitrag Alina »

Justine hat geschrieben:Hallo Ihr lieben,
Da es bei mir gerade sehr aktuell ist, möchte ich das Thema Vollmacht & Patientenverfügung nochmal aufgreifen.
Nein Justine, wertvoller Beitrag! Ich habe auch alles geklärt, habe PEG und Sauerstoff nur für meine Kinder eingewilligt!
Cathy
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Beitrag: # 8407Beitrag Cathy »

Hallo Justine,

ich kann nur zu dem Thema Patientenverfügung sagen daß meine Mama es machen lässt. Und zwar geht sie in absehbarer Zeit zu einem Freund der Familie (er ist Anwalt) und möchte es dort machen lassen. Ihr Schritt dazu steht fest und ich stehe hinter Ihr. Auch daß sie diese Verfügung einmal im Jahr erneuern lassen muß weiß sie, denn in dem Punkt hat sie sich genauestens informiert.

Ich finde es schlimm daß Du aus diesem "Vertrag" nicht herauskommst, daß Du eigentlich gezwungen bist Deinen Mann alleine in der Wohnung zu lassen, statt ihn in ein Wohnheim zu bringe. Denn dort wäre er gut aufgehoben, wie man an den Bildern und Beiträgen von Udo sehen kann. Kannst Du es ihm nicht durch Bilder näher bringen? Er kann doch nicht alleine in der Wohnung zurück bleiben, gibt es da keinen Weg, vielleicht über die Eltern oder andere Personen es begreiflicher zu machen? Dies Wohnheim ist ja kein Pflegeheim.

LG Cathy
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Bernd
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Beitrag: # 8429Beitrag Bernd »

Hallo Justine,

deinen Beitrag hier finde ich genauso wie Alina, sehr, sehr wichtig.
Seit langem versuche ich meine Frau davon zu überzeugen, dass eine Patientenverfügung und eine Betreuungsvollmacht sehr wichtig sind.

Ich selber habe schon seit Jahren eine Patientenverfügung. Aber sie schiebt es immer wieder weg. Sie will sich nicht auseinandersetzen mit der Zukunft. Wir müssen ehrlich sein, diese Zukunft ist endlich. Und je früher man sich darüber Gedanken macht, desto eher kann ich auch als Angehöriger beruhigt sagen, diese Entscheidung hat tatsächlich noch mein Partner selbstgetroffen.

Justine, du steckst in einem großen Dilemma. Egal welche Entscheidung du triffst, sie wird dein und das Leben deines Mannes verändern.

Nutze die Zeit des Urlaubs und erhole dich gut.

Grüße Bernd
Alina

Beitrag: # 8522Beitrag Alina »

Liebe Justine,

ich habe mich da mal erkundigt. Als erstes wünsche ich dir mit deiner Freundin einen erholsamen Urlaub, den du meiner Meinung nach dringend brauchst.

Es ist gar nicht notwendig das du dich vor Angst und Sorge psychisch kaputt machst, sondern gibt es da eine Lösung beim Amtsgericht.

So kann kein Mensch leben, was du durch machst ist nicht zu verkraften. Aber es geht ja auch um das Wohl deines Mannes, die Gefahr mit allem as du beschrieben hast ist ganz schön belastent.

Das du da nicht ruhig arbeiten oder schlafen kannst, denke ich kann jeder verstehen. Und ich an deiner Stelle würde es so machen wie Udo mit seiner Kaja lebt.

Du musst zum Amtsgericht und zum Amtsarzt, wenn die das wissen werden die eingreifen.

Du hast auch das Recht auf trennung, keiner kann dich zwingen so leben zu müssen.
Udo
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Beitrag: # 8525Beitrag Udo »

Um es jetzt mal ganz kurz zu schreiben.
Kaja war ja erst in einer Klinik in Düsseldorf, wo es Ihr sehr schlecht ging, durch eine falsche Behandlung, und die Ärztin dort hat gerichtlich eine Betreuung beantragt, da Kaja anscheinend nicht mehr in der Lage war, sich um sich selbst zu kümmern. Es bestand Gefahr für Leib und Leben. Ich fand das nicht so toll. Und ziemlich abgedreht. Erst mit starken Beruhigungsmitteln behandeln, und dann sagen, sie ist ja ziemlich daneben. :twisted:

Aber Kaja und ich hatten offiziell überhaubt keine Beziehung, noch nicht mal eine eheähnliche Wohngemeinschaft.
Und dadurch ist Sie erst mal durch Beziehungen Ihrer Mutter nach Heiligenhafen gekommen, Und ich stand ganz allein in der Wohnung. Basta, so endet ein zusammenleben.
Das heißt, das ich als Ihr langjähriger Freund ( 12 Jahre damals ) ziemlich doof da stand, und quasy ansehen mußte, was mit kaja geschah, und wie andere über Sie bestimmten.
Das war so schmerzhaft für mich. Aber jetzt habe ich mich damit arrangiert.
Ich weiß auch nicht, ob es da Gesetze gibt, wie es eigentlich ist, wenn man sehr lange befreundet ist, inwiefern man da ein Mitspracherecht über seinen Lebenspartner hat.
Wenn da sich jemand auskennt, wäre ich über eine Antwort froh.

Ich muß leider dringend etwas in meiner Wohnung tun, und werde mich später nochmals dazu äußern. Aber wie man sieht, sind diese ganzen Verfügungen und absicherungen sehr wichtig. Da hatte ich nie vorgesorgt mit Kaja.

So hat jeder sein persönliches Drama.

Udo
Alina

Beitrag: # 8527Beitrag Alina »

Also, ich spreche aus Erfahrung!

Und ich habe die richtigen Ansprechpartner, dazu habe ich mich selber abgesichert, damit meine Familie nicht über mich entscheiden kann. Wer hier im Forum einige Beiträge von mir gelesen hat, der wird wissen wie schwer das mit meiner Familie ist.

(Um es mal ganz krass auszudrücken, ist meine Angst nicht unberechtigt, wenn ich sage ich traue da einigen zu, dass ich in eine Ecke verrecke. Und die sich z.B. das Pflegegeld was bei Pflegestufe 3, 665,00 € dazu noch meine Rente sind ca. um XXXX € sind einstecken)

Ich habe jetzt nur von meinem Fall geschrieben! Also, ich hatte 2001 einen Antrag beim Amtsgericht auf Betreuung gestellt. Ich konnte mir meine Betreuerin selber aussuchen, habe mir eine Diplom Sozialpädagogin ausgesucht.

Ich entscheide alles selber, aber ab den Moment wo ich dazu nicht mehr in der Lage bin.

Übernimmt so nach und nach alle Aufgabenkreise, wie Gesundheitsfürsorge, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Vermögen und Behördenangelegenheiten meine die mir jetzt schon sehr vertraute Betreuerin.

Das gibt mir natürlich ein sichers Gefühl das ich weiß, dass alles in meinem Sinn geregelt wird.

Also, es ist meine Meinung!
krümel
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Beitrag: # 8528Beitrag krümel »

Hallo Udo!

Eigentlich hättest du damals einen Antrag beim gericht stellen können, und Kaja wurde ja sicherlich befragt zu der bevorstehenden betreuung oder nicht?

Aber ihre gesetzl Betreuung welche sie zur Zeit erhält läuft auch irgendwann ab, zu diesem Zeitpunkt wird sie wieder befragt, dann könnte sie sich doch äöußern oder ihr euch zusammen.

Oder Kaja stellt einen Antrag auf Wechsel der gesetzl. Betreuung.

LG
Krümel
Alina

Beitrag: # 8531Beitrag Alina »

Was Krümel da sagt, trifft 100% zu!

Das habe ich sogar schrieftlich, ich kann mir jetzt auf der Stellen einen anderen Menschen aussuchen.

Also, ich wollte damit sagen, dass unsere Krümel eine sehr wichtige Rolle in unserem Forum hat.

Danke Krümel!
Cathy
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Beitrag: # 8535Beitrag Cathy »

Hi,

und ich wollte Krümel mal ein ganz dickes Lob aussprechen!! Was sie sagt hat Hand und Fuß, finde ich echt super wie informiert Du bist.

LG Cathy
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Udo
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Beitrag: # 8551Beitrag Udo »

krümel hat geschrieben:Hallo Udo!

Eigentlich hättest du damals einen Antrag beim gericht stellen können, und Kaja wurde ja sicherlich befragt zu der bevorstehenden betreuung oder nicht?

Aber ihre gesetzl Betreuung welche sie zur Zeit erhält läuft auch irgendwann ab, zu diesem Zeitpunkt wird sie wieder befragt, dann könnte sie sich doch äöußern oder ihr euch zusammen.

Oder Kaja stellt einen Antrag auf Wechsel der gesetzl. Betreuung.

LG
Krümel

kaja wurde erst mal nicht befragt, sondern es war erst mal eine Art Notfallbetreuung für die erste Zeit. Dann wurde sie wohl befragt, muß sie ja, und Sie war wohl mehr oder weniger einverstanden. Weiß ich nicht, da ich zu dem Zeitpunkt keinen Einfluß auf Sie hatte. Ich war in Meerbusch, sie in Itzehoe. Wo kaja dann in Itzehoe war, übernahm Ihre Mutter die Betreuung. Kaja ist vom Wesen sehr vertrauensselig , und auch etwas kindhaft. Sie hat nie gelernt, sich in der rauhen Wirklichkeit durchzusetzen. Oder sich gegen Menschen zu wehren. Wenn Ihr etwas schlimmes wiederfuhr, wurde Sie sehr krank.Eigentlich hat Ihre Mutter Sie immer unterstützt, auch finanziell. Seit ich Kaja kenne, war Sie allerdings immer sehr stabil von der Psyche her.
Kurzum, Kaja neigte dazu, sei es durch die Chorea oder zu viel Belastung, psychotisch zu werden. Schon in jüngeren Jahren.
Darum liegt mir sehr viel daran, das Ihr keiner etwas tun kann, was Sie nicht möchte. Und da sind mir die Hände gebunden.
Ich muß aber sagen, das ich mit Kajas Mutter ein gutes Verhältniss habe, Ich spreche auch viel mit Ihr, und wir stimmen uns auch ab. Und Sie unterstützt mich etwas finanziell. Kann man so oder so sehen. Aber so ist es und es geht auch ganz gut momentan.

Aber die Mutter wird auch älter, und irgendwann , müssen wir mal sehen.

Und Kaja geht es im Moment sehr gut !
Sie hat ganz viele neue Sachen zum Anziehen bekommen, und jetzt lacht Sie sich kringelig, das ich nicht so schöne Sachen bekomme.
Se läuft ganz sommerlich herum, und ich, und ich... ??
Das sind immer so unsere Späße, die wir machen.

Udo
Udo
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Beitrag: # 8554Beitrag Udo »

Kaja hat mir gerade gesagt, Sie ist berühmt !

Eine sehr gute Einstellung, finde ich

@krümel, Es ist gut, was Du da schreibst

Gruß

Udo
Udo
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Beitrag: # 8605Beitrag Udo »

Alina hat geschrieben:Also, ich spreche aus Erfahrung!

Und ich habe die richtigen Ansprechpartner, dazu habe ich mich selber abgesichert, damit meine Familie nicht über mich entscheiden kann. Wer hier im Forum einige Beiträge von mir gelesen hat, der wird wissen wie schwer das mit meiner Familie ist.

(Um es mal ganz krass auszudrücken, ist meine Angst nicht unberechtigt, wenn ich sage ich traue da einigen zu, dass ich in eine Ecke verrecke. Und die sich z.B. das Pflegegeld was bei Pflegestufe 3, 665,00 € dazu noch meine Rente sind ca. um XXXX € sind einstecken)

Ich habe jetzt nur von meinem Fall geschrieben! Also, ich hatte 2001 einen Antrag beim Amtsgericht auf Betreuung gestellt. Ich konnte mir meine Betreuerin selber aussuchen, habe mir eine Diplom Sozialpädagogin ausgesucht.

Ich entscheide alles selber, aber ab den Moment wo ich dazu nicht mehr in der Lage bin.

Übernimmt so nach und nach alle Aufgabenkreise, wie Gesundheitsfürsorge, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Vermögen und Behördenangelegenheiten meine die mir jetzt schon sehr vertraute Betreuerin.

Das gibt mir natürlich ein sichers Gefühl das ich weiß, dass alles in meinem Sinn geregelt wird.

Also, es ist meine Meinung!

Wie Du das gemacht hast, kann man es schon fast als Referenz sehen.
Ist schon irgendwie der Idealfall.
Wenn das immer so wäre... wäre das gut.

Udo
Alina

Beitrag: # 8608Beitrag Alina »

Lieber Udo,

ich musste mich absichern, weil ich mich sicher fühle zu wissen was kommt. Wenn andere über mich entscheiden müssen.
Werner
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Patientenverfügung und Vollmacht

Beitrag: # 11841Beitrag Werner »

Hallo ihr Lieben!

Wie ihr wisst bin ich für eine patientenverfügung und auch eine vollmacht.
Meggie und ich waren gestern beim notar und haben eine solche zunächst nur für Meggie gemacht. wir haben ein paar wochen gebraucht um herauszufiltern was sie will und was sie nicht will ich glaube ich kann sie schon auswendig aber als meggie dann diese vollmacht unterschrieb ist mir doch etwas komisch geworden. es ist als ob sie ihr leben in meine hand gegeben hat. erst da habe ich den ganzen umfang eines solchen dokuments erkannt. ich denke ich habe da eine sehr große verantwortung übernommen und hoffe nur das ich auch damit klarkomme und immer die richtige entscheidung treffe.
im nächsten jahr werde ich ebenfalls eine patientenverfügung machen lassen muß mich aber erst mit meinen töchtern darüber unterhalten denn meggie wird für mich keine verantwotung mehr übernehmen können.

werner
Man lebt nur einmal
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