Chorea im Spielfilm

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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Dr.Lange
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Beitrag: # 26075Beitrag Dr.Lange »

Yzus hat geschrieben:Hallo Dr. Lange
Haben Sie Majorie persönlich kennengelernt? Vielleicht sogar Woody?
Yzus
Da Woody bereits 1967 verstorben ist, habe ich ihn in meinem Berufsleben nicht mehr kennen gelernt. Und während meines Schüleraustauschjahres in USA wusste ich noch nichts von der Huntington-Krankheit und dass Woody krank war.
Seine Wittwe hat aber sehr lebhaft von ihm berichtet. Er war eine besondere Persönlichkeit und hat sich von zahlreichen Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lassen, auch nicht von der HK.
Es gibt zahlreiche Bücher über ihn, auch einen Film (mit David Carradine Info hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dieses_Land_ist_mein_Land).
Alles Gute in die Runde!


Dr.Lange
Aley

Beitrag: # 26078Beitrag Aley »

Ich hab's mir einmal erlaubt, kurz meine Informationen über Woody Guthrie hier zu posten:

Woodrow Wilson "Woody" Guthrie verstarb im Alter von 55 Jahren (am 3. Oktober 1967)

Schwere Ereignisse in seiner Kindheit:
- Schwester verbrannte vor seinen Augen
- Vater zog sich dabei schwere Verletzungen zu (musste sich in Pflege begeben)
- Mutter litt an Chorea Huntington

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- heiratete 1933 die damals 16-jährige Mary Jennings. Sie hatten 3 Kinder, davon waren Gwen und Sue CH-Genträger, Bill starb 1960 bei einem Autounfall. Scheidung war 1947.
- Im selben Jahr Heirat mit Majorie Mazia (kannte er seit 1942). Sie hatten vier Kinder: Cathy starb im Kindesalter bei einem Wohnungsbrand. Sohn Arlo dagegen wurde durch seine Sängerkarriere bekannt. 1948 folgte Joady Ben, 1950 Nora Lee.
- 1953 heiratete er mit Anneke van Kirk, 1954 war die Scheidung.
- ab 1954 konnte Woody Guthrie nicht mehr aktiv als Musiker tätig sein, dank CH..

5 von seinen 8 Kindern verstarben bereits (2* davon während Woodys Lebenszeit):
Gwendolyn Gail wurde 41 Jahre alt. (Genträger)
Sue wurde 41 Jahre alt. (Genträger)
Bill wurde 23 Jahre alt. (Autounfall)*
Cathy Ann wurde 4 Jahre alt. (Wohnungsbrand)*
Lorinna Lynn wurde 19 Jahre alt. (Autounfall)

Arlo, Joady Ben und Nora leben noch.

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Übrigens Catheli, ich konnte es so genau mitschreiben, da ich mir die Szenen einmal aufgenommen hatte. Vielleicht sollte ich sie alle mal zusammen in ein Video packen. :/
Zumindest hab ich mir letztens einmal die Anfänge von 13 bei Dr. House angesehen. (Dank Recherche nur die relevanten Folgen) Folge 8 der Staffel 4 ging da ja ziemlich schnell mit um. Erstmals Symptome - im Überfluss - und sogleich auch die Beichte. Mutter mit 32/36 (?) verstorben. Na gut. Zumindest kommt sie wieder zurück, das weiß ich schonmal. :)

Liebe Grüße,
Aley
Aley

Beitrag: # 26493Beitrag Aley »

Nichtsahnend sitzt man dann abends vorm Fernseher, schaut wie gewohnt sein Grey's Anatomy und die Serie danach...
Staffel:4/Folge:16-Private_Practice"
[In einer Disco:]
Ärztin: Hallo. Der Typ hat ein Auge auf dich geworfen. Quatsch' doch mal mit ihm.
Michelle: Klar und ich beginne mit: Heey, vielleicht trage ich bald Windeln, willst du mit mir ausgehen?
Oder ich erwähne das Grimassieren. Den Tremor. Oder die Demenz. Na?

Ich hab meine Mutter an Huntington zugrunde gehen sehen. Und ich sag dir, das will niemand miterleben.

Ärztin: Du weißt nicht einmal, ob du dieses Gen hast!

Michelle: Und dabei soll es auch bleiben.

Ärztin: Aber du lebst jetzt schon so, als ob du die Krankheit hast. Lass dich doch testen. Dann weißt du es genau.

--

Arzt: Hey, warst du aus?

Ärztin: Ja, mit meiner Freundin Michelle. Ich konnte sie endlich überzeugen, sich auf Huntington testen zu lassen.

Arzt: Geht sie zu Violet oder Shalton (beides Psychotherapeuten)

Ärztin: Weder noch. Sie kommt her, wir machen den Test und fertig ist.

Arzt: Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie sterben muss, liegt bei 50%. Sie sollte sich beraten lassen.

Ärztin: Sie ist stark. Sie schafft das.

Arzt: Genau deswegen sollten Ärzte keine Freunde behandeln.

Ärztin: Ich mache es aus Freunschaft.

---

Michelle: Ich glaube, ich sehe mir Néapel an. Ich brauch mal wieder einen Stempel in meinem Pass.

Ärztin: Ah, italiniesche Männer. Scharf. Weißt du schon, wann?

Michelle: Wenn ich negativ bin, im Herbst. Und wenn nicht ist sowieso alles vorbei.

Ärztin: Wenn du positiv bist, hast du vielleicht 10, 20 Jahre oder noch mehr.

Michelle: Ich kenne den Verlauf. Frühmanifest, Spätmanifest, jede Komplikation. Es gibt so viele Unweltbarkeiten. Aber eins weiß ich: Von der Diagnose bei meiner Mutter bis zu ihrem Tod war es eine stetig schrecklich werdener Qual. Ihr Tod war eine Erlösung. Und... ich will nicht warten, bis die Uhr schon los geht.

Ärztin: Und was bedeutet das?

Michelle: Wenn ich positiv bin, werde ich mich umbringen.

---

Arzt: Alles ok??

Ärztin: Michelles Testergebnis...

Arzt: Tut mir leid

Ärztin: Ich habe sie doch dazu gedrängt, Gewissheit zu bekommen. Und jetzt? Sie wird sich umbringen, Piet.

Arzt ["Piet"]: Sie wird am Boden zerstört sein.

Ärztin: Nein, sie hat es gesagt.

Arzt: Die Menschen sagen so etwas.

Ärztin: Michelle weiß, was auf sie zukommt. Sie kennt es von ihrer Mutter. Die immense Schwerfälligkeit. Die Schluckbeschwerden, Muskelversteifungen, Krampfanfälle und Demenz aber obwohl ich sie wirklich verstehe, weiß ich selbst wie das ist, wenn man jemanden verliert, der einem nahe steht. Und vielleicht ist es nur egoistisch von mir-

Arzt: Das ist es nicht. Du hast Angst um sie. Auch wenn du noch so eine gute Freundin bist, das reicht nicht mehr. Du musst ihr Hilfe besorgen. Schnell.

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Michelle: Schon auf dem College hattest du so ein Pokerface. Der Tag, an dem meine Mutter ihr Ergebnis bekam, war der schlimmste meines Lebens. aber dieser könnte ihn noch toppen. Ich bin bereit.

Ärztin: Der Test war negativ.

Michelle: Was?

Ärztin: Er war okay. Du wirst nicht an Huntington erkranken.

Michelle: Oh mein Gott. Oh mein Gott. Oh mein Gott!

---

Arzt: Du hast sie über ihr Testergebnis angelogen?

Ärztin: Piet. Ich hab dir doch gesagt, dass sie sich umbringen würde und sie meint es ernst.

Arzt: Und ich habe dir gesagt, wenn jemand suizidgehfährdet ist,muss man zum Psychotherapeuten. Man lügt nicht...

Ärztin: Doch man tut man, wenn man im Interesse des Patienten handelt.

Arzt: Deine Freundschaft zu ihr trübt dein Urteilsvermögen als Ärztin. Du versuchst nur, dich zu rechtfertigen. Du hast recht: Du bist egoistisch.

Ärztin: Eines Tages wird sie an dieser Krankheit sterben. Vielleicht früher, vielleicht später. Aber noch ist Michelle gesund. Sie ist glücklich. Und das vielleicht noch für 10 Jahre oder mehr und als Ärztin und Freundin will ich sie vor ihrem Leid bewahren, solange es geht.
Ich will nicht schon jetzt aufgeben.
Nicht solange sie noch tanzen gehen, und reisen kann und Witze erzählen, die so blöd sind, dass sie mich aufheitern, egal, wie deprimiert ich bin.
Solange man kein Mittel gegen Huntington hat, ist es die beste Medizin, ihr zu erzählen, dass sie diese Krankheit überhaupt nicht kriegen kann.

Arzt: Und was sagst du Michelle, wenn die ersten Symptome kommen?

Ärztin: Ich werde sie fragen: Hast du dein Leben genoßen?
Und ich hoffe, sie sagt ja.

---
[Ärztin kommt in einen Raum, in der der Arzt mit seiner Frau - einer Psychologin - ist. Beide verstummen.]
Ärztin: Was?

Arzt: Ich finde du solltest, du solltest wissen, dass Ehrlichkeit das beste ist.

Ärztin: Das willst du mir sagen? [Anspielung auf das eigene Fehlverhalten vom Arzt. Daraufhin verlässt er den Raum.]

Psychologin: Das mit deiner Freundin tut mir sehr leid.

Ärztin: Danke.

Psychologin: Aber.. du hättest sie nicht anlügen sollen.

Ärztin: Sie lebt ihr Leben. Und dabei helfe ich ihr

Psychologin: Du darfst ihr keineswegs die Wahrheit vorenthalten.

Ärztin: Du stehst auf seiner Seite.

Psychologin: Nein, auf die deiner Freundin. Si wird jemanden brauchen, dem sie vertrauen kann, wenn die ersten Symptome auftreten. Ich hoffe, sie vertraut dir dann noch.

Ärztin: Wenn ich ihr die Wahrheit sage, dann nimmt sie sich ihr Leben.

Psychologin: Dann, überzeug sie, weiterzuleben. Und bring sie her, damit sie die Therapie bekommt, die nötig ist.

--

Michelle: Rate mal, was hier drin ist. Ein neues Strandkleid für Néapel.. und ein Hut. Komm doch mit!

Ärztin: Michelle... es war gelogen. Der Test war positiv, du hast das Huntington-Gen.

Michelle: Du hast gesagt...

Ärztin: Ich weiß, es tut mir leid

Michelle: Du hast mich belogen?

Ärztin: Ich hatte einfach Angst. Du hast gesagt, du würdest dich umbringen.

Michelle: Nicht. Wenn du mich jetzt umarmst, tust du das, weil du meinetwegen traurig bist. Aber das will ich nicht, weil ich selbst noch nicht traurig bin. Dazu bin ich noch nicht bereit. Ich hab viel zu viel Angst. Ich habe solche Angst.

Ärztin: Michelle.

Michelle: Ich will dich niemals wiedersehen.

---

Michelle: Nein. Lass mich in Ruhe.

Ärztin: Gib mir nur eine Minute. Nur eine Minute. Dann brauchst du mich nie zu wieder sehen. Versprochen.
Der Tod meines Vaters kam unerwartet. Ich hatte immer gedacht, mein Vater würde ewig leben. Auf dem Weg zur Arbeit wurde er eines Tages erschossen.

Michelle: Denkst du, jetzt fühle ich mich besser? Dem ist nicht so.

Ärztin: Ich will nur sagen... das Leben ist hart. Du kannst vorher nie wissen, was passiert. ich meine, jemand fährt morgen vielleicht über den Haufen, dann wär ich noch vor dir tot. Denn das wichtigste ist doch die Gegenwart. Das Hier und Jetzt. Und ja, natürlich ist diese Diagnose furchtbar schrecklich. Und damit zu leben wird furchtbar schwer sein. Aber solange die schönen Tage die schlimmen überwiegen, solltest du sie genießen. Ich mein, wieso solltest du Rocky Road Eiscreme aufgeben, bevor du es musst? Oder im Meer zu schwimmen? Oder Auto zu fahren, einfach - Gott, in einem offenen Cabrio durch den Sonnigen Tag, das muss es doch wert sein, zu leben.

Michelle: Ist es auch. Wenn du es so sagst, empfinde ich es auch so. Aber wenn du nicht hier bist, um mich zu motivieren, wie soll ich es dann alleine durchstehen?

Ärztin: Entscheident ist, ich bin deine Freundin. Und ich werde da sein, um dich zu motivieren. Solange auch nur ein Hauch Leben in dir ist.
Aber du musst auch etwas tun. Rede mit jemanden, der dir helfen kann. Ich arbeite mit großartigen Therapeuten zusammen. Und dann, wenn dein Tag kommt, wenn dein Leben wirklich nicht mehr lebenswert ist, an dem nicht einmal mehr Rocky Road helfen kann, dann werde ich dein Leben nehmen.

[Sie umarmen sich]
rio
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Registriert: 02.03.2004, 08:22

Beitrag: # 26502Beitrag rio »

Da lief vor kurzem ein Film, der eigentlich ganz harmlos anfing mit einem Golfausflug. Am Ende begleiteten dann drei Freunde den vierten bei seinem letzten Gang. Aber die haben getrickst und erst später hat er sich dann erfolgreich umgebracht.
Tschüß Atomstrom, es lebe Ökostrom! Durch Lieferantenwechsel bei Strom und Gas Geld sparen.
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