HK - Psychiatrische Erkrankungen?

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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melanie_
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HK - Psychiatrische Erkrankungen?

Beitrag: # 33065Beitrag melanie_ »

Hallo!
Ich schreib gerade an der Facharbeit und hatte vor ein paar Tagen schon Kontakt zu Dr. Lange, der mir gesagt hat, wenn bei mir Fragen aufkommen, soll ich die doch ruhig mal hier für alle schreiben:

Sind die häufig auftretenden Depresssionen dadurch verursacht, dass die Krankheit DIREKT Einfluss auf den Hormonspiegel (Glückshormone,Seretonin) nimmt?Oder kommen die Depressionen ganz einfach aus der Situation, in der sich die erkrankten Befinden?


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Udo
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Beitrag: # 33066Beitrag Udo »

Ich vermute, das Depressionen eben erst einmal durch die Mitteilung entstehen, das man die Krankheit hat, wohl sicher auch durch Veränderungen des Gehirns und durch Botenstoffe, Hormone. Was ich in der Praxis erlebe , ist die Feststellung, das betroffene öfters ein recht ausgeprägtes Gefühlsleben haben. Also sehr traurig, sehr aggressiv, sehr lustig. Oder auch sehr entspannt. Und das dies manchmal recht schnell schwanken kann. Aber auch längere Depressive Phasen habe ich bei einigen erlebt. Die auch wiederum umschlagen können in bessere Gefühlslagen.


Gruß, Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
melanie_
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Danke!

Beitrag: # 33067Beitrag melanie_ »

Lieber Udo,
Danke für deine Antwort auf meine Frage!Ich habe dein Wissen und deine Erfahrung gleich mal mit eingearbeitet :)
Seize the day!
Dr.Lange
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Depression & die HK

Beitrag: # 33071Beitrag Dr.Lange »

Hallo in die Runde!
Melanies Frage spricht ein wichtiges Problem an - Depressionen im Verlauf der HK.
Sie können auch vor den motorischen Erscheinungen schon auftreten, auch bei Risikopersonen, die nichts von ihrem Risiko und gar Gentägerschaft wissen, und deren Leben durchaus nicht zu Depressionen Anlass gibt.
Depressionen können also allein durch die Veränderungen an den Transmittern (= Botenstoffe) oder deren Rezeptoren auf den Nervenzellen entstehen.
Aber oft genung sind die Lebensumstände in Huntington-Familien so deprimierend, dass selbst Nicht-Genträger, auch wenn sie das durch Test wissen, schwere Depressionen durchmachen.
Depressionen bei Genträgern und H-Kranken muss man übrigens medikamentös anders behandeln als die üblichen Depressiven!
Dr.Lange
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