Zwischen Testung und Verzweiflung

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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niciwito
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Zwischen Testung und Verzweiflung

Beitrag: # 34357Beitrag niciwito »

Hallo an alle...
Ich bin 26 Jahre alt und eine Risikoperson... Meine Mutter ist damals an Ch erkrankt und verstorben... Ich selbst hatte unabhängig von Ch nicht unbedingt den leichtesten Lebensweg und habe viel erlebt und bin in einer Art Heim groß geworden. Ich weiß seitdem ich 12 war dass es auch mich treffen könnte, doch habe ich es, bis vor kurzem mit viel Erfolg, verdrängt. Ich war nie traurig oder depressiv um meinen bisherigen Lebensweg, mein Ziel war es immer als Erwachsene mein Leben in die Hand nehmen zu können und glücklich zu leben, wenn es als Kind schon nicht möglich war, mit Erfolg. Ich begann einen Traum nach den anderen zu verwirklichen und einfach glücklich zu sein.Mit 21 überholte mich CH, ich verfiel in Panik, verlor nahezu meine Nerven udn hate tierische Angst. Ich machte einen Terin im UKE und wir kamen zu dem Entschluss, mit einer Testung zu warten. das ganze ging nun 5 Jahre gut von meiner Einstellung her. Nun bin ich an dem Punkt, wie soviele, an dem ich zunehmend den starken Drang nach dem Familienglück verspüre, Kinder haben möchte und ein Haus, das typische Glück. Weihnachten sprachen mein Partner und ich wiederholt über das Thema. Für uns steht fest, wir werden kein Risikokind in die Welt setzen und über Alternativen nachdenken, ggf es wird mich betreffen. Dennoch... ich weiß 50:50, aber diese 50 Prozent überwiegen so sehr dass ich fest davon überzeugt bin momentan, "es wird mich treffen, ich werde krank". Seit Weihnachten ist es wie vor 5 Jahren, irgendwie nur noch schlimmer gefühlt. ich bin panisch, sehe pseudo-Symptome, ache Nachts panisch auf und werde stets von dem Gefühl begleitet, dass meine kleien Blase, die ich mir hart erarbeitet habe , zerplatzt ist. Mein elexier war immer Hoffnung und an seinen Träumen arbeiten und Leben, aber ich habe so zunehmend das gefühl es wurde mir Weihnachten genommen. Ich wusste es quasi mein Leben lang, aber nun ist es so bewusst. ich habe tierische Angst und weiß nicht was ich tun kann und sollte. Jede Nacht traüme ich von dem Test, jede Nacht ist dieser positiv und ich zerbreche absolut an diesem Gedanken.Ich verliere momentan jede Rationalität.. Warum ich das schreibe... ich weiß einfach momentan nicht wohin, möchte es nicht immerzu mit meinem Freund thematisieren um uns nicht noch mehr zu belasten und auch ihn zu schützen und meine Famile schweigt dieses Thema tot und tun alle so als beträfe es sie nicht ausser meine Mutter und mich (mein Opa starb auch daran!), bisauf mein Vater, aber dieser hat das Gen auh nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich weiß nur, geht es so weiter wie jetzt, werde ich daran kaputt gehen, doch für den Test fühle ich mich noch nicht bereit.. habt ihr irgendwelche tips für mich? Wie lernt man dieses Schicksal zu akzeptieren und nicht in solch eine Panik zu verfallen und dennoch an Träumen festzuhalten......


mausi1980
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Beitrag: # 34358Beitrag mausi1980 »

Hallo Niciwito,
ich kann gut nachvollziehen, was Du meinst. Deine Geschichte hat viele Parallelen zu meiner. Ich habe seit Mitte Dezember mein Ergebnis und es ist positiv. Aber dieses Ergebnis heißt für mich nicht, dass die Krankheit morgen ausbricht. Dieses Ergebnis bedeutet für mich nur, dass ich die Veranlagung habe und je nachdem wie hoch der Wert der Repeats ist, kommt die Krankheit vielleicht früher oder später. Aber mal ehrlich: Wir sterben alle irgendwann und ich habe jetzt einfach ein gewisses MHD - Mindesthaltbarkeitdatum. Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht in einem Monat einen Verkehrsunfall habe und daran sterbe.
Vielleicht lachst Du über meinen Vergleich, aber stell Dir vor, wir Menschen sind wie Joghurts im Kühlschrank. Unser Datum sagt nur aus, bis wann wir ca. gegessen werden müssten. Aber wie oft habe ich auch einen Joghurt gegessen, der schon einen Monat abgelaufen war. Weil er gut gekühlt wurde und auch sonst keine Verletzungen hatte. Genauso ist mir auch schon mal ein Joghurt aus dem Kühlschrank gefallen, den ich vor einem neuen Tag gekauft hatte. Also sagt das MHD nichts darüber aus, wann die Verpackung im Müll landet. Aber Du kannst bestimmen, wie Du die Verpackung lagerst und mit ihr umgehst.

Mich hat diese Ungewissheit total verrückt gemacht und gestresst. Und dieser Zustand ist keine gute Lagerung für meinen Körper.

Dein Partner und Du habt euch schon Gedanken zu Alternativen hinsichtlich Kinderwunsch gemacht. Also weißt Du, dass selbst ein positiver Test Dich nicht vom Muttersein abhalten muss.
Lass Dich testen und hol Dir Gewissheit. Schließlich gibt es auch die Chance, dass Du dich umsonst mit den Alternativen auseinandersetzt.
Lebe dein Leben und lass es nicht von der "Vielleicht"- Krankheit beeinflussen.
Viele Grüße Mausi

PS: Das Procedere kann bis zum Ergebnis lange dauern. Hätte ich nicht tolle Hilfe eines Arztes erhalten, hätte ich von Terminvereinbarung bis Ergebnis fast 12 Monate Unwissenheit hinter mir. Aber zum Glück konnte ich diese Zeit verkürzten. Allerdings solltest Du, soweit noch nicht vorhanden, an den Abschluss einer Pflegeversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung denken. In den Fragebögen wird nach verschiedenen Untersuchungen gefragt. Wenn man Gewißheit hat, kann man die Versicherung auch wieder kündigen.
niciwito
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Beitrag: # 34375Beitrag niciwito »

Vielen Dank für eure wirklich lieben und aufbauenden Worte! Ich fand den Joghurt-vergleich absolut zutreffend und das Gefühl einen Ort zu haben, an den man sich wenden kann gibt kraft. Ich denke ich brauche noch zeit um eine Entscheidung zu treffen und arbeite momentan erstmal daran,meinen Weg zu finden und in erster Linie mich zu beruhigen. Ansonsten zerstör ich mich. .. ich bin einfach noch nicht soweit mich testen zu lassen. ... hinzu spiele ich ein wenig auf zeit. .. es mag naiv sein aber ich habe nach wie vor starke Hoffnung in die Forschung. ..auch wenn möglicherweise die zeit läuft. ..vielleicht bin ich auch einfach nur feige....
Udo
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Beitrag: # 34377Beitrag Udo »

niciwito hat geschrieben:Vielen Dank für eure wirklich lieben und aufbauenden Worte! Ich fand den Joghurt-vergleich absolut zutreffend und das Gefühl einen Ort zu haben, an den man sich wenden kann gibt kraft. Ich denke ich brauche noch zeit um eine Entscheidung zu treffen und arbeite momentan erstmal daran,meinen Weg zu finden und in erster Linie mich zu beruhigen. Ansonsten zerstör ich mich. .. ich bin einfach noch nicht soweit mich testen zu lassen. ... hinzu spiele ich ein wenig auf zeit. .. es mag naiv sein aber ich habe nach wie vor starke Hoffnung in die Forschung. ..auch wenn möglicherweise die zeit läuft. ..vielleicht bin ich auch einfach nur feige....

Setz Dich nicht unter Druck, du musst nicht morgen den Test machen, sondern erst dann , wenn Dir danach ist, und Du bereit dazu bist. Vielleicht nächsten Monat, oder nächstes Jahr.
Guck mal, ich war letztes Jahr in Urlaub, habe mir dort Legionellen eingefangen, und lag kurz nach dem tollen Urlaub in der Intensivstation 9 Tage im künstlichen Koma, kurz vor dem Sterben. So schnell kann es manchmal gehen. Und jetzt? Weiter geht`s .

Wenn mich der liebe Gott fragen würde, Udo, Du kannst wählen zwischen noch 1 Monat leben, oder 20 Jahre Ch, würde ich die 20 Jahre nehmen.
Und dann, erst mal auf zur nächsten Party.

Ich denke mal, in der Forschung wird sich auch noch etwas bewegen.
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
niciwito
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Beitrag: # 34402Beitrag niciwito »

Hallo ihr Lieben,
also meine Situation ist unverändert. Wobei dezent verändert. Akzeptieren möchte ich noch kein Stück, aber ich haper mit mi run dbeginne in meinem engsten Umfeld zu sprechen, mich überwiegend noch hier zu belesen und mt mir mehr und mehr ins Gericht zu gehen. Mitlerweile nehme ich bio-beruhigungskapseln, da ich sonst befürchte, dass ich unter permanenten Herzrasen meinen körper nicht mehr stand halten kann. reagiere körperlich immer auf stress (bauch, kopf und co) und das scheint so massiver stress zu sein dass ich seit weihnachten unter starkem herzrasen leide. Gleichzeitig ist momentan sport mein ventil. nun habe ich hier was gelesen was mich unter panik verfallen lässt. das alter der mutter und die wahrscheinlichkeit nachgeborener töchter (ich). Sie war 24 als sie erkrankte, ich bin 26. laut der wahrscheinlichkeit dürfte ich bereits erkrankt sein bzw jetzt um den dreh erkranken... OH MEIN GOTT!!!! wenn ich mich rational betrachte bin ich momentan kern gesund, sogar mein ich nenne es liebevoll temprament bei stress baut zunehmend ab (das habe ih wederum vom Papa abbekommen) und ängste einer jugend habe ich in den letzten Jahren mit unterstützung immer mehr ablegen können. Abgesehen von meinem psychosomatischem film den ich gerade fahre bin ich aktuell gesund. aber der gedanke, exakt jetzt in dem statistischem Alter einer erkrankung zu sein .....HILFE! ich traue mich einfach nicht im Huntingtonzentrum anzurufen...weiß auch gar nicht was ich denen sagen soll. hallo ich bin risikopatient und ja, weiß gerade nicht so recht weiter und möchte einen termin für weiß ich auch nicht? gleichzeitig bin ich nunmal "nur" ein risikopatient....vielleicht , so der naive gute glauben gedanke der 5 sekunden raum eines 24 stunden tages eingeräumt bekommt, denke ich, kann es mir in meinem fall auch evtl. mut machen, über dem statistischem alter in meiner biographie hinaus zu sein? uuuuah, in 6 wochen fliege ich in den urlaub und eigentlich hatte ich die hoffnung bis dahin mal etwas runterzufahren und den zumindest zu 100 prozent zu genießen, momentan scheint dies ... ja..... ich bin echt überfordert mit dem ganzen thema. mir fehlt jegliche akzeptanz bedingt durch angst, und um so mehr ich lese, um so mehr angst bekomme ich.
niciwito
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Beitrag: # 34403Beitrag niciwito »

zu schnelles schreiben fördert die rechtschreibfehlerquote. verzeihung.
Udo
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Beitrag: # 34406Beitrag Udo »

niciwito hat geschrieben:zu schnelles schreiben fördert die rechtschreibfehlerquote. verzeihung.
Ist ja kein Rechtschreibeforum :wink:
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
Nubia
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Test?

Beitrag: # 34408Beitrag Nubia »

Hallo Nici,
wie pumproom schreibt, ist kürzer,
Ich bin Nubia und nur Angehörige eines Betroffenen-Mein Mann hat ch und wir wissen es seit ca.fast 2 Jahre.
Ich habe eine Tochter 26J. und zwei Enkel.
Deine Angst kann ich gut nachvollziehen da meine Tochter sowie meine Enkel betroffen sein könnten.
Als wir damals die Diagnose bekamen, wollte meine Tochter sich sofort testen lassen . Dann hat sie sich ein bisschen belesen und erfahren das man erst einige Sitzungen bei einem Psyschologen absolvíeren muss.
Das wollte sie in dieser Zeit nicht.
Tja und zwei Wochen später har sie erfahren das sie mit ihrem zweiten Kind schwanger war.
Dann hat sie gesagt : Ok ich warte bis die Schwangerschaft vorbei ist!
Denn wenn ich die ch habe kann ich es eh nicht ändern. Nun ist ihre Tochter gerade ein Jahr alt geworden und sie hat sich immer noch nicht testen lassen.
Warum nicht?
Gute Frage. Sie sagte mir mal, die ersten Monate hat sie die Angst verrückt gemacht. Sie hatte da ja nun schon ein Kind, doch ganz langsam hat sie es akzeptieren können eine Vielleicht Person zu sein. Vielleicht kriege ich irgendwann Krebs! Vielleicht überfährt mich irgendwann ein Auto! Aber vielleicht hab ich einfach ein gutes Leben!!
Ich kann manchmal nachts nicht schlafen, weil ich daran denken muss das sie vielleicht auch ch haben könnte, aber dann denke ich :Ok wenn es sein sollte , dann kann man es nicht ändern aber man kann lernen so gut es geht damit zu leben. Nein es ist dann nicht einfach, aber weiß man das wirklich?
Die Krankheitsverläufe sind so verschieden, und in der Medizin wird so viel geforscht.
Doch wenn du so unter Druck stehst das es dir nicht mehr gut geht, das dir die Angst den Atem nimmt und dein Herz rast, dann solltest du dich wirklich
mal ganz in Ruhe in eine Ecke setzten und dir überlegen: Will ich dauernd diese Angst haben? Immer nicht wissen was ist? Sich selber immer beobachten? Die kleinste Veränderung macht einem Angst ?
Ich weiß nicht was besser ist. Genauso wenig wie du, aber Ungewissheit kann manchmal noch viel ,viel schlimmer sein, als die Gewissheit.
Außer dem weißt du ja gar nicht ob du doch ein gutes Ergebnis bekommst.
Und ja wenn das Ergebnis schlecht ist, ist das richtig mies, aber du kannst dann daran arbeiten und vielleicht dich auch drauf einlassen, als immer vor der Angst wegzulaufen.
Ich weis das es für mich einfacher ist, da ich nur daneben stehe bei meiner Familie, doch ich kann dich sehr gut verstehen.
In diesem Sinne liebe Grüße Nubia
Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht im Widerspruch
niciwito
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Beitrag: # 34409Beitrag niciwito »

Danke für deine liebe Nachricht nubia. Warum ich nur deine Tochter zu 100 Prozent verstehen kann...:) es ist kein leichtes Schicksal und man kommt an seine Grenzen. Ich denke da muss jeder seinen Weg finden mit dem es ihm am besten geht. .. und nein, natürlich ist es in deiner Situation nicht einfacher. Ob als betroffener oder komplett ausstehender darf man nie vergessen was es für die Angehörigen bedeutet. In diesem Sinne tut es mir sehr leid für dich und deine Familie. Darf man fragen wie alt dein mann ist? Ist er bereits sehr betroffen? - ich für meinen Teil hatte gestern einen sehr guten tag. Nur einmal daran gedacht und kein herzrasen. Hei ;) heute morgen habe ich all meinen Mut zusammen gefasst und im ch Zentrum einen Termin zur Beratung gemacht. Ob ich den test machen werde weiss ich noch nicht. Ich möchte erstmal das Gespräch abwarten. Ich habe bei diesem Anruf am ganzen Körper gezittert. Aber die Frau war sehr nett und konnte mich sogar für nächste Woche noch reinschieben. Ich fühle gerade 2erlei.zum einen geht es voran. Zum anderen habe ich angst. Meine Gedanken drehen sich auch immerzu um meinen partner. Er kommt mit dem Risiko sehr gut um. Sagt ich habe damals Direkt mit offenen Karten gespielt. Er wusste also worauf man sich einlässt und wichtig ist es zu leben und wenn nicht nach Plan a, dann halt nach Plan B C oder d. Aber würde er es nach einem positiven Ergebnis noch immer so sehen? Ist es nicht auch unfair ihm im Fall der Fälle alle Chancen auf ein normales Leben zu nehmen?
Liebste grüße an alle! Ihr und dieses Forum tut gut und gebt viel kraft. Ich Bewundere eure stärke!
mausi1980
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Beitrag: # 34420Beitrag mausi1980 »

Hallo Niciwito,
ich bin jetzt mal gemein, nachdem Dir mein Vergleich mit dem Joghurt so gut gefallen hat. :D
Hast Du auch Angst einen Unfall zu haben, wenn Du Auto fährst? Oder von jemanden erschossen zu werden? Warum ich diese Fragen stelle? Ich will Dir damit zeigen, dass niemand von uns weiß, was morgen ist. Ich habe das Gen, aber trotzdem lebe ich doch jetzt. Und morgen wache ich hoffentlich auch auf. Und in einer Woche, und in einem Monat. Wenn ich keinen Unfall habe oder so. Die Diagnose ist kein Todesurteil, nur ein Ausblick auf eine Möglichkeit. Aber keine Garantie. Sieh den Test als Chance, dein Leben zu leben - mit oder ohne mutiertem Gen!
Als Info: Man muss diese Gespräche mit Neurologen und Psychologen nicht machen. Wenn man sich testen lassen will, gibt es Wege, dass das Blut untersucht wird. Für mich war diese erzwungene Wartezeit Horror. Ich bin froh, dass ich jetzt weiß und kein Vielleicht über mir kreist sonder ein Ja mit Ausrufezeichen.
Vielleicht schütteln einige den Kopf über meine Worte, aber meine Mutter hatte 1981 Leukämie! Das war in dieser Zeit noch eine Katastrophe. Sie war die dritte Patientin, die durch einen Knochenmarktransplantation geheilt wurde! Ich war damals ein Jahr alt und habe sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Heutzutage gibt es -zig Spendenaufrufe bei Facebook und wieviele geheilte Menschen. Damals hat daran keiner geglaubt!
Nur wenn wir diese Krankheit gemeinsam angehen, können wir etwas ändern und sie kann eventuell geheilt werden!
Also Niciwito, Du bist stark. Du kannst das!!! Und wenn Du denkst, Du kannst es nicht, dann melde Dich! Wir alle glauben an Dich!
Nubia
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Test

Beitrag: # 34421Beitrag Nubia »

Hallo Nici und auch Mausi,
liebe Nici es muss dir nicht leid tun für mich und meine Familie.
Es ist wie Mausi es schon sagt.
Jeder muss für sich entscheiden ob man es wissen will oder nicht. Klar gibt es beschissene Tage , aber die haben auch andere Menschen mit anderen Erkrankungen .Wie ich auch geschrieben habe, habe ich auch oftmals Angst wegen der Erkrankung und der Ungewissheit. Aber das haben andere Menschen auch. Und es gibt immer wieder gute Tage und auch sehr gute Tage!! Wie lange? Keine Ahnung , aber es gibt sie. Mein Mann ist 57 J. Was heißt das ,wie betroffen mein Mann ist? Das ist eine gute Frage. Aber auch von der Tagesform abhänig und ob viel Streß oder Unruhe bei uns ist. Du siehst von allem etwas :wink: -
Aber was ich wirklich aus Erfahrung sagen kann , ist das man je offener man mit dieser Erkrankung umgeht und bewusst lebt und auch die kleinen Freuden des Alltags wahrnimmt, desto besser ist es. Lebt eurer Leben und lasst nicht zu das euch die Angst beherrscht.
Solltest du zu diesem Test gehen dann wünsche ich dir viel Kraft ,doch denke daran , es kann auch gut ausgehen.
Und wenn nicht , es geht wirklich weiter! Du bist hier im Forum an der richtigen Stelle!
Dir liebe Mausi wünsche ich auch weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße Nubia
Solltest du irgendwelche Fragen haben Nici , dann meld dich ruhig wenn du magst. Kannst ja auch über die Pn schreiben
Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht im Widerspruch
niciwito
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Beitrag: # 34443Beitrag niciwito »

Ihr seid wirklich großartig und mir fehlen die Worte! Meine aktuelle Tendenz geht hingehend einen test... mein Arzt hat gerade angerufen im Ursprung nur hingehend Organisation bzgl. Des Termins. Irgendwie kamen wir gut ins quatschen und er sagte dass momentan wirklich sehr sehr viel in der Forschung passiert und es Guten Grund zum hoffen gibt. Er wird mir aber alles kommenden Donnerstag erzählen. Hinzu bekommt man wohl auch gut zeit. So viel ich halt brauche. Erstmal echt positiv. Er versuchte mir direkt Mut zu geben. Ich bin sehr gespannt was das Gespräch bringen wird. Mausi meinen absoluten Respekt zur Haltung. Ich habe alle deine Beiträge gelesen und habe absoluten Respekt vor dieser stärke. Und danke für deine worte. Genau die Art dieser Brauche ich! Und auch an nubia meinen Respekt! Tolle Einstellung! Ich weiß das man die psychologischen Gespräche nicht machen muss. Sagten die Herrschaften direkt am Telefon. Nur dass ich gesetzlich 6 Wochen warten muss bis zur testung. Ist mir ehrlich gesagt auch recht. 5 Wochen nach dem Termin fliege ich weg. Bis dahin möchte ich in mich gehen und für den Urlaub runterfahren. Dort werde ich hoffentlich entschlossen zurück kehren. Unverändert, seit der terminvereinbarung geht es mir viel viel besser. Frage in die runde, nehmt ihr an Studien teil? Was tut ihr damit ihr euch der Situation annehmen könnt? Und wie laufen Selbsthilfegruppen ab?
Udo
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Beitrag: # 34444Beitrag Udo »

niciwito hat geschrieben:... mein Arzt hat gerade angerufen im Ursprung nur hingehend Organisation bzgl. Des Termins. Irgendwie kamen wir gut ins quatschen und er sagte dass momentan wirklich sehr sehr viel in der Forschung passiert und es Guten Grund zum hoffen gibt. Er wird mir aber alles kommenden Donnerstag erzählen.
Hi, Niciwito

Wenn Du magst, kannst Du ja ein wenig erzählen, was es für neue Erkenntnisse gibt. Ist ja vielleicht auch für alle hier ganz interessant zu wissen, ob irgendwo ein Licht im dunklen Tunnel auftaucht.

Zu Selbsthilfegruppen kann ich ein bißchen erzählen. Hier in Itzehoe gab es vor einiger Zeit eine für CH im hiesigen Gesundheitsamt. Diesbezüglich könnte man wohl auch in anderen Städten nachhaken, um ev. so etwas aufzubauen.Im großen und ganzen waren dort einige Angehörige, sowie einige Betroffene, und es wurde über die Alltagssorgen und mögliche Hilfen gesprochen. Auch war des öfteren eine Ergotherapeutin und auch Logopädin anwesend, die über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gesprochen hat. Dazu gab es Kaffee und Kuchen. Die SHG hatte sich hier leider aufgelöst.

Ich wünsche Dir viel Stärke, und einen guten Urlaub. Schön, das Dein Arzt so ein positiv denkender Mensch ist. Ich denke, das kann einem nur gut tun.

Gruß, Udo
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niciwito
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Beitrag: # 34445Beitrag niciwito »

Lieber udo. Das mache ich natürlich und auch sehr gerne! Ich werde nach meinem Termin und wenn ich konkretes weiss berichten. Vorweg möchte ich mausis Worte nochmal hervor holen und diese unterstreichen. Mir tut wirklich jeder leid der diesen Weg gehen wird/ muss/ oder bereits geht. Bis zu einem gewissen Grad kann sogar ich als noch risikoperson nachvollziehen. Ich weiß zu gut dass es ein sehr schwerer Kampf sein kann/ wird/ ist. Aber auch ich gehöre zu denen ( wenn ich gerade nicht in Panik zerfließe) die starke Hoffnung in die Forschung hat und dem was noch kommen wird. Ich glaube daran dass sich sehr vieles bewegen wird. Man betrachte nur die letzten Jahre! Ob die Heilung, das weiß nur das Schicksal, aber gewiss neue Ansätze um noch mehr zu verlangsamen und den weg zu erleichtern, ich denke ihr versteht was ich meine. Wichtig ist nur, wie mausi mir auch implizit zu sagen versuchte nicht die Augen zu verschließen und dass die die können das tun was sie tun können denke ich. ..aber in dem Maße, womit es jedem einzelnen auf seine Art am besten geht. . ich berichte sobald ich mehr weiß. Versprochen!
Dr.Lange
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Nur dass ich gesetzlich 6 Wochen warten muss bis zur testung

Beitrag: # 34458Beitrag Dr.Lange »

Stimmt nicht - steht in KEINEM Gesetz. Nicht unnötig zappeln und quälen lassen von Beratern, die es nicht richtig wissen.
Im Gestzt steht, dass man volljährig sein muss und ein Arzt das Ergebnis mitteilen muss - alles andere sind Empfehlungen.
Dr.Lange
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