Dauerschwindel ohne Befund!!!

Angst Panik Schwindel Forum - Schwindel unklarer Genese

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Ellen85
Beiträge: 1
Registriert: 09.01.2014, 13:41

Dauerschwindel ohne Befund!!!

Beitrag: # 32588Beitrag Ellen85 »

Hallo Zusammen!

Erstmal bin ich froh, dass ich so ein Forum gefunden habe, in dem ich mir endlich meinen ganzen Frust von der Seele schreiben kann!
Zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt und weiblich.
Angefangen hat es mit meinem Schwindel ca. im November 2012.
Zu diesem Zeitpunkt mache ich nebenbei ein Studium und hatte eine ziemlich heftige Klausurenphase, bei der ich viel lernen musste. In der Zeit fühlte ich mich leicht ausgebrannt, da ich kaum noch Zeit zur Entspannung hatte. Bin die ganze Zeit dabei Vollzeit arbeiten gegangen.
Zwischendurch und das war sehr selten wurde mir schwindelig. Hier habe ich mir noch nichts dabei gedacht, weil ich gedacht habe, dass alles nur vom Stress kommt.

Mittlwerweile ist das Studium vorbei und ich habe kein Stress mehr.

Mitte November 2012 bekam ich dann plötzlich noch einen furchtbaren Juckreiz ohne Ausschlag. Das Jucken fing an den Händen an und kroch über den ganzen Körper (außer Gesicht).
Hier wurde ich mit Kortison und Allergietabletten behandelt. Nach 2 Wochen war der Juckreiz verschwunden.
Eines Abends wollte ich nach der Arbeit schnell einkaufen. An diesem Tag war mir den ganzen Tag schon etwas schwummerig.
Als ich auf den Supermarktparkplatz gefahren bin, bekam ich eine plötzliche Schwankschwindelattacke und hatte ein Gefühl als würde mir der Hals zuschwellen. Mich überkam Panik und hier wurde ich das erste Mal mit der Angst vorm Ohnmächtig werden konfrontiert.
In der Tasche hatte ich noch eine Cortisontablette, die ich dann genommen habe.
Danach war mir zwar immer noch schwummerig, aber ich fühlte mich besser.

Danach hatte ich nur hin und wieder mal mit leichten Schwindelattacken zu tun.

Kurz vor Weihnachten 2012 fing das ganze Szenario wieder an. Ich fühlte mich permanent schwummerig und wackelig auf den Beinen und benommen. Etwa so, wie als hätte man ein Glas Sekt schnell auf nüchternen Magen getrunken.
In der Apotheke holte ich mir Kreislauftropfen, die aber auch keine Besserung brachten.

Dann nahm das Übel seinen Lauf: In der Sylvesternacht ging es mir gut. Ich war den ganzen Abend nüchtern und habe nur ein Glas Sekt getrunken.
Als ich nach Hause kam musste ich mich 2 x übergeben. Am nächsten Tag ging es mir richtig dreckig. Ich war wie benebelt , fühlte mich schlapp und schlecht und mir war schwindelig.

Am nächsten Tag wurde ich vom Hausarzt krank geschrieben und mein Ärztemarathon begann:

In den ersten drei Tagen war mir vom Schwindel immer so übel, dass ich mich mehrmals am Tag übergeben musste.

Vom Hausarzt bekam ich Vertigoheel und danach Vertigo Vomex. Nichts hat geholfen.

Beim Orthopäden wurde festgestellt, dass ich eine steile Halswirbelsäule habe, einen schiefen Kiefer und ein schiefes Becken. Hierdurch würden angeblich das Zusammenspiel von Augen und Ohren nicht funktionieren. Dadurch würde dann der Schwindel kommen.
Ich fragte was mir denn in dem Falle helfen könnte wie etwa Krankengymnastik. Hierdrauf entgegnete mir der Orthopäde, dass nichts helfen würde.
Ich sollte doch für über 100 € eine Wirbelsäulenvermessung machen. Hiernach könnte man mir eine Schuheinlage und eine Aufbissschiene anfertigen.
Das habe ich aber nicht gemacht, da mein Hausarzt dazu dann später sage, dass der Schwindel nicht von heute auf morgen kommen würde, wenn ich mein ganzes Leben schon mit diesem Haltungsfehler rumlaufe.

Dann gings zum HNO. Hier war alles ok.

Dann wieder zum Hausarzt. Alle Blutwerte waren Top!

Hiernach zum Augenarzt…auch alles ok!

Dann zum Chiropraktiker… Dieser hat mich allerdings noch nicht mal richtig untersucht, sondern sofort eingerenkt. Angeblich kommt alles von einer Blockade im Lendenbereich und der HWS. Wurde dann eingerenkt. Auch die HWS wurde eingerenkt. Ohne Erfolg. Nach dem Einrenken hatte ich ein paar Stunden Ruhe, danach wurde alles doppelt so schlimm.

Hiernach gings im Dezember 2013 wieder zum Hausarzt.
Großes Blutbild, Fettwerte etc. – Alles ok
Ebenso wurde ein Ultraschall von Nieren, Leber, Milz etc. gemacht.
Auch hier war alles top.

Dann gings zum Zahnarzt. Auch hier war alles top!

Nächste Anlaufstelle: Kardiologe: 24 Stunden EKG und Ultraschall von den Halsschlagadern und vom Herzen. Alles in Ordnung!

Dann war ich noch beim Neurologen. Dieser war aber auch überfordert.

Nächste Woche habe ich einen neuen Schwindeltest mit der Frenzelbrille und ein Kopf MRT.

Ich bin langsam echt am Verzweifeln.
Mein Schwindel ist ein Mix aus Schwank, Dreh und Liftschwindel. Beim gehen, beim Liegen, im Sitzen.
Der Schwindel ist dauerhaft.
Morgens nach dem Aufstehen geht’s mir noch gut, aber sobald ich ca. eine Stunde auf den Beinen bin fängt es langsam an und er steigert sich im Laufe des Tages. Abends wird’s dann wieder besser.
Alleine Einkaufen gehen ist der Horror für mich! Mittlerweile kann ich nur noch in Begleitung gehen. So fühle ich mich sicher und ruhiger!
Wenn ich alleine bin und der Schwindel kommt, kriege ich sofort Panik, Herzrasen und Zittern, weil ich einfach Angst davor habe ohnmächtig zu werden.
Mit dem Autofahren wird’s auch langsam schwer.

Zu den Begleitsymptomen gehören gelegentlich leichter Druck im Kopf (hauptsächlich im Stirnbereich), leichter Druck hinter den Augen, leichter Druck im Ohr und gelegentlich leichter Tinnitus.
Machmal habe ich das Gefühl, dass die Motorik im linken Bein nicht mitspielt. Das kann aber auch von Gleichgewichtsstörungen kommen.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass das rechte Ohr irgendwie ganz tief innen wie fast verstopft ist.
Komischerweise habe ich festgsetellt, dass der Schwindel genau dann auftritt, wenn ich mit dem Auto durch scharfe Kurven fahre.
Manchmal setzt die Schwindelattacke so plötzlich ein, dass ich denke dass das Gehirn ganz shnell runter und dann auch ganz schnell wieder hoch gefahren wird.
Die Angst vor der Ohnmacht ist immer da.

Ebenso habe ich im Linken Auge immer einen schwarzen Punkt, der mitschwimmt. Das ist lt. Augenarzt aber nur eine harmlose Ablagerung.

So..ich glaub jetzt habe ich alles. Was ich noch sagen kann: Ich rauche (aber nur noch ca. 8 Zigaretten am Tag) und ich nehme die Pille Valette.

Hoffe dass ich hier irgendwen finde, der das gleich Problem hat… Leider stoße ich im Internet immer auf die gleichen Geschichten, die lauten: Alle Ärzte abgeklappert und immer noch kein Befund…

Freue mich schon auf eure Antworten!!!


rio
Beiträge: 4589
Registriert: 02.03.2004, 08:22

Beitrag: # 32600Beitrag rio »

Hallo, ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber hier gibt es auch eine Liste mit erfolgreichen Genesungen vom Schwindel...
Tschüß Atomstrom, es lebe Ökostrom! Durch Lieferantenwechsel bei Strom und Gas Geld sparen.
Alex.80
Beiträge: 58
Registriert: 18.01.2014, 11:36

Beitrag: # 32663Beitrag Alex.80 »

Hallo Ellen,

ich habe vor 15 Jahren ein ähnliches Martyrium der Verlegenheitsdiagnosen und Fehleinschätzungen durchgemacht wie du.

Heute weiß ich und habe es auch ärztlich belegt dass ich damals eine unbehandelte Neuritis Vestibularis hatte. Ich war sogar bei mehreren HNOs, Internisten, Neurologen, Hausarzt, an der Uniklinik, Chiropraktikern, Heilpraktikern, Orthopäden etc. pp. Alles ohne Befund. Das heißt erstmal garnichts. Meine Diagnose hätte durch Standardverfahren beim HNO ermittelt werden können. Warum es nicht korrekt ermittelt und behandelt wurde wissen nur die Ärzte. Ich hatte damals alle typischen Symptome mit lang anhaltendem Drehschwindel, Übelkeit etc. Sie haben dadurch einen Großteil meines Lebens negativ beeinflusst. Heute arbeitet mein linkes Gleichgewichtsorgan um 38,9% schlechter als es sollte.

Ich kann dir nur den Tipp geben zu Ärzten zu gehen die auf Schwindel spezialisiert sind. Das sind meistens HNO-Ärzte.

Ich will dir hier keine Ferndiagnose stellen aber ein Virus steht im Verdacht eine Neuritis Vestibularis auszulösen (z.B. Herpes). Würde evtl. auch zu deinem Ausschlag passen. Der Dauerschwindel passt auch dazu. Ich saß damals beim Abi im Unterricht und dachte von einer Sekunde auf die andere mich trifft der Schlag. Drehschwindel und Benommenheit. Danach hab ich 8 Wochen nur im Bett gelegen bis ich überhaupt wieder stehen konnte. Auch die Schwaunkungen in der Intensität kenne ich nur zu gut.

Du bist noch in dem Bereich wo sich das gut Therapieren lässt also würde ich dir diese Anlaufstelle nochmal empfehlen. Wie gesagt ich war in meiner "Karriere" bei sicher 6-7 HNOs. Nur einer hat den Standardtest überhaupt gemacht, die anderen haben auf Nasennebenhöhlenentzündung etc. getippt.
muhkuh2k
Beiträge: 23
Registriert: 23.08.2014, 13:05

Beitrag: # 33767Beitrag muhkuh2k »

Besteht das Problem immer noch?

Falls ja, würde ich an deiner Stelle mal die obere Halswirbelsäule von einem guten manuellen Therapeuten untersuchen lassen.

Hintergrund:
Dein Gleichgewicht bestimmt der Körper durch
- das Innenohr
- die Augen
- die Sensorik in der Muskulatur (vor allem die kurze Nackenmuskulatur)

Falls eines von den dreien gestört ist kommt es meist zum Schwindel. Nach meinen Erfahrungen äußert sich eine Störung am Ohr eher in einem Drehschwindel und eine Störung in der Muskulatur durch ein gestörtes Gefühl der eigenen Lage im Raum.

Leider wird eine Störung der kurzen Nackenmuskulatur gerne übersehen, da nach meiner Erfahrung nur die wenigsten Orthopäden dazu in der Lage sind die obere HWS funktionell zu untersuchen. Kopf nach links/rechts drehen und nicken reicht eben nicht aus. Also am besten durch einen guten manuellen Mediziner die obere HWS hinsichtlich Blockaden untersuchen lassen und die kurze Nackenmuskulatur auf Muskelhartspann.

Ich schlage mich derzeit selbst mit diesem Problem herum und habe durch folgende Maßnahmen Linderung erhalten:
- TENS-Gerät in der Anordnung für ein HWS-Syndrom aufkleben => Schwindel verschwindet fast sofort, ist aber auch direkt wieder da, sobald ich das Gerät ausschalte
- auf ein Balance Board stellen (auch dann verschwindet der Schwindel bei mir direkt)
- Akupressur der kurzen Nackenmuskulatur. Harte Punkte weich drücken. Guck dir auch mal folgenden Link an:
http://books.google.de/books?id=zCD9Z9- ... or&f=false

Zudem würde ich dir empfehlen deine Blutwerte auf einen Kalium und Magnesiummangel untersuchen zu lassen. Durch den Alkoholkonsum könntest du da in einen Mangel gekommen sein, der sich dann auch negativ auf die Muskulatur ausgewirkt hat. Bei einem großen Blutbild sind die Werte nicht mit dabei, du könntest sie aber als Igel-Leistung über deinen Hausarzt oder direkt über ein Labor untersuchen lassen.

Folgenden Link fand ich auch sehr interessant:
www.mykopfgelenkblockade.de

Durch eine Fehlfunktion deines Kiefers (CMD) kann so etwas übrigens auch kommen. Knirscht du nachts mit den Zähnen oder presst sie aufeinander? Knacken deine Kiefergelenke? Falls ja frag mal deinen Zahnarzt danach und wenn der keine Ahnung davon hat direkt zum CMD-Fachmann. CMD wirkt sich übrigens auch direkt auf die kurze Nackenmuskulatur aus. Es kann Sinn machen letztere zu dehnen, vor allem durch viel Arbeiten am PC und die häufig damit verbundene Fehlhaltung kommt es hier oft zu Verkürzungen/Verspannungen.
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