Angst

Angst Panik Schwindel Forum - Schwindel unklarer Genese

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Mio
Beiträge: 1
Registriert: 29.01.2014, 17:00

Angst

Beitrag: # 32821Beitrag Mio »

Muss mal meine Angst in die Welt raus tragen.
Ob es jemand liest oder nicht, ist eigentlich eher egal.
Aber wenn ich noch länger meine Klappe halte, dann platz ich.

Eigentlich bin ich in einer glücklichen Beziehung. Aber wie das so ist, wenn man ständig irgendwas hat, dann man man seinen Partner nicht mehr damit belästigen.

Es geht um Schwindel und ich zäume das Pferd mal von hinten auf.
Mir gehts grad echt dreckig. Habe Angst. Furchtbare Angst. Vor allem vor dem Tod und ganz besonders vor Krebs. Diese Angst frisst mich fast auf.
Seit 11 Tagen geht der Schwindel nicht mehr weg. Er ist da. Egal was ich mache. Wenn ich mich bewege ist er aber etwas schlimmer. Es wackelt alles. Fühle mich elendig, krank. Fühle mich wackelig auf den Beinen, zittrig und unsicher.
Zwischendurch hab ich eine richtige Attacke. Dann schwankt alles so heftig und mein Kopf fühlt sich so aufgebläht an. Kann mich kaum gerade auf den Beinen halten. Wenn diese Attacke weg ist, bin ich für eine kurze Zeit danach total erschöpft, hundemüde und total gerädert.
Meine Stirn fühlt sich heiss an, obwohl ich kein Fieber habe.
Meine Nebenhöhlen tun auch weh. Also zwischendurch mal. Meine Ohren fühlen sich an, als ob ich einen irrsinnigen Druck von innen habe. Obwohl ich keine Höreinschränkungen habe. Mittlerweile ist es sogar so, dass wenn ich in der Nähe etwas mache, wie lesen zum Beispiel und schau dann in die Runde, dann ist alles erstmal unscharf. Merkwürdig ist, dass ich Nachts seitdem schlafen kann, wie ein Baby. Und dennoch bin ich morgens so erschlagen und müde, als ob ich die ganze Nacht durchgemacht habe.
So sehe ich auch aus.
Mal von meinem Tinnitus abgesehen, kommt jetzt noch ein intensiveres fiepen dazu.
Morgen habe ich einen Termin zur jährlichen Schilddrüsen Untersuchung (bin halbseiten Schilddrüsen amputiert und hab die Hashimoto)
Freitag macht mein HNO-Arzt einen Schwindeltest. Oder eher gesagt 5 Tests. Am 10.02. habe ich einen MRT Termin. Aber im Moment wird es von Tag zu Tag immer schlimmer und ich werde den Gedanken nicht los, dass irgendwo vielleicht ein Gefäss verschlossen ist und jeden Moment droht zu platzen. BOOM, das wars.
Oder doch ein Hirntumor mit Aussicht auf einer Butterkuchenparty innerhalb der nächsten Wochen? (Sorry)

Es fing im September letzten Jahres an. Wir waren wandern. Es ging ziemlich bergauf. Fast oben angekommen bekam ich plötzlich ein Brennen in der Brust mit Schwindel. Als es Ebenerdig wieder war, ging es wieder und ich setzte mich ins Auto und wir fuhren nach Hause. Auf dem Weg plötzlich mit aller Gewalt wieder dieses Brennen und der Schwindel so sehr, dass ich dachte, mir gehen gleich die Lichter aus. Schwarz vor Augen und so. Wir also gleich in die Klinik, wo die mich auf den Kopf gestellt haben. Cardiologisch haben die mich total durchgecheckt. Lungenfunktionstest, Langzeit EKG und Blutdruck, Magenspiegelung, Darmspiegelung... Alles OK. Ergebnis: Es sieht aus wie Sodbrennen.
Diese Attacke hatte ich in der Klinik noch einmal. Aber es war ja nichts, sagten die.
Langsam erholte ich mich auch von diesem Krankheitsgefühl.
Dann war alles wieder soweit ok.
Dezember dann zu Weihnachten war ich auf dem Weg in meine alte Heimat. Und wieder plötzlich wurde mir heftigst schwindelig und das Brennen kam wieder.
Zudem aber noch eine Kälteattacke. Hab mich dann von Rastplatz zu Rastplatz geschlichen. Freitag dann wieder das gleiche Spiel. Wieder Brennen in der Brust, Schwindel, Kälte. Und immer kam es Anfallsweise und ging so schnell wie es gekommen war.
Sylvester dann noch einmal. Neujahr wollte ich wieder nach Hause, als es morgens beim Frühstück so schlimm war, dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
Es war so schlimm, dass ich mir nicht mal mehr zugetraut hatte, mich als Beifahrer ins Auto zu setzen. Wir riefen die Rettung mit der Aussage, Brustschmerzen und Schwindel. Sie sagten dann, dafür schicken die keinen Wagen und wir sollten doch bitte in die nächste Klinik fahren, was wir dann auch taten. Dort auch wieder alles soweit durchgecheckt. Kardiologe, Allgemeinarzt, Neurologe. Keiner konnte was finden und das Blutbild war auch super i.O.
Die Kälte ging dann langsam wieder, der Schwindel legte sich und ich wurde entlassen mit den Worten, wenn es anhält, sollte ich mal ins MRT.
Also wir dann wieder zu mir nach Hause und zu meinem Arzt.
Der sagte, er könne es sich auch nicht erklären. Gab mir eine Überweisung zum HNO-Arzt.
Es wurde besser und ich dachte, ich bin damit durch. War wohl nur ein Infekt oder so.
Eine Woche später fiel es mich wieder an.
Wieder diese Kälteattacke, der Schwindel aber ohne Brennen. Es ging wieder nach ein, zwei Stunden weg. Wie gehabt. Die Woche darauf, also vor 11 Tagen war es dann wieder. Dieses Mal ging die Attacke zwar wieder weg, aber der Schwindel ging in einem Dauerzustand über.
Mein HA sagt, ich solle mich doch lieber im Schwindelzentrum anmelden. Dazu muss ich aber eine Kostenübernahme meiner Kasse haben, bevor ich überhaupt einen Termin vereinbaren kann. Und der nächste wäre jetzt erst Ende März.

Woher diese unbändige Angst vor Krebs kommt, weiss ich nicht. Und dann diese Ungewissheit, dass es plötzlich so schnell so akut wurde. Was ist das? Vielleicht doch ein Tumor?
Alle sagen, das ist nur Stress. Ja, den habe ich. Ohne Zweifel. Geschäftseröffnung, Ausbildung im medizinischen Bereich. Finanziell siehts auch nicht gut aus...
Ich bin hier alleine. Habe hier niemanden. Meine Partnerin wohnt fast 300 km entfernt. Freunde in dem Sinne habe ich hier auch nicht. Ich kann mich zwar nicht beherrschen, aber ich will eigentlich nicht mehr mit ihr darüber reden. Ausserdem sieht sie das recht locker, was die Angst vor dem Krebs angeht. Warte doch erstmal ab. Alles ungelegte Eier.... Lalala...
Ich will diese Angst ja auch nicht. Ich will mich auch ablenken und lerne ja auch. Ich stürze mich auch in Arbeit um zu vergessen und mich auf andere Gedanken zu bringen. Aber es nützt alles nichts. Mein Hirn lässt mich damit einfach nicht in Ruhe.
Mir ist zum heulen, weil ich so einen riesigen Druck in mir habe.
Möchte am liebsten einmal so richtig zusammen brechen und mich ausheulen. Aber irgendwie geht das nicht.
Bin mit den Nerven zu Fuß. Bin so müde.
Und ich glaube, wenn ich jetzt einen Therapeuten hätte, wäre ich unendlich Dankbar. Aber bis man einen beantragt hat und einen geeigneten gefunden hat, dauert ewig.

Übermorgen ist der Schwindeltest. Und ich anderthalb Wochen erst das MRT. Fluch oder Segen? Was ist, wenn meine schlimmsten Befürchtungen sich bestätigen? Es kann aber auch gut gehen und hoffe so sehr, dass der Termin nun endlich ist.
Aber das ist noch so lange hin und es wird grad von Tag zu Tag schlimmer. Mag ja nicht mal mehr gern Auto fahren.

Hab einfach nur noch Angst


Alex.80
Beiträge: 58
Registriert: 18.01.2014, 11:36

Beitrag: # 32825Beitrag Alex.80 »

Warte erstmal die Tests ab bevor du den Teufel an die Wand malst. Ich kann deine "Attacken" bis zu einem gewissen Maße nachvollziehen, vor allem vor dem Hintergrund dass du niemanden hast der dich wirklich unterstützt und versteht. Ich hatte selbst solche Phasen und habe mein Umfeld mit meinem Zustand irgendwann nicht mehr "belastet". Die Idee mit dem MRT und Schwindelzentrum ist die Richtige. Beides kann die Ursache für deinen Schwindel rausfinden.
eugen76
Beiträge: 139
Registriert: 15.12.2007, 16:35

Beitrag: # 32921Beitrag eugen76 »

Hallo Mio, ja um über dein Problem zu schreiben bist du hier genau richtig. Nun ich will dich nicht entmutigen und dir dir Hoffnung nehmen. Ich habe den Schwindel jetzt schon 14 Jahre. Ich lebe noch, manchmal echt bescheiden aber es geht.
Habe eine Odyssee an Ärzten durch.
Es wurde dann alles auf die Psyche geschoben. Ja und so lebe ich damit. Zwischendurch geht es mal, dann ist es wieder ganz schlimm so dass ich kaum stehen kann.
Ich drücke dir die Daumen, dass sie die Ursache finden. Denke nicht gleich negativ. Ich glaube das du auch durch den Stress diese Probleme hast.

Lg
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