Schwindel weg - aber "Folgen"

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almut47
Beiträge: 3
Registriert: 15.03.2014, 22:40

Schwindel weg - aber "Folgen"

Beitrag: # 33044Beitrag almut47 »

Guten Tag,

ich habe gerade hier her gefunden und schon ein wenig kreuz und quer gelesen.

Ich möchte gerne ganz kurz schildern, was bei mir war und würde mich über eine "Idee", die vielleicht jemand von Euch hat, freuen.

Es begann harmlos: plötzlich halte ich mich am Waschbecken fest, weil es ganz kurz um mich herum kreist. Eine Sekunde wohl, dann war es vorbei, und ich vergaß den Zwischenfall.

Dann, ein paar Tage später - endlich, vor mir liegt eine Woche Pause (ich bin selbstständig)- gehe ich essen und nach dem Essen, noch im Restaurant, dreht es sich kurz. Zuerst denke ich, ich hätte vielleicht was Schlechtes erwischt (Sushi). Zahle und geh raus. Und da geht es wieder los. Halte mich an der Häuserwand fest, merke, ich krieg keinen Schritt mehr vor den anderen .... irgendwie komme ich nachhause (ungefähr 5 Minuten).

Zuhause erstmal ins Internet (geht noch). Ich weiß, dass es sowas wie Drehschwindel gibt .... dann renne ich aufs Klo. Von dort komme ich nicht mehr weg. Es dreht sich und dreht sich und ich spucke alles raus, bis nur noch Flüssigkeit kommt. Ich habe KEINE Ahnung, wie ich mein Telefon erreichen soll, ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten.

Ich höre draußen auf dem Flur meinen Nachbarn, rufe laut, er soll den Notfallwagen rufen .... der kommt (sie sind sehr nett) und die packen mich unter und transportieren mich in den Wagen. Ab ins Krankenhaus. Sofortige Versorgung wohl mit Cortison. Hoher Blutdruck (ich habe geschlampt, ich weiß das ... hab den mehr oder minder nicht beachtet).

Bleibe im Krankenhaus. Am nächsten Tag steht die Welt wieder fast ruhig, am Tag drauf dreht sie sich wieder. Am Tag drauf wieder alles in Ordnung. Ich werde entlassen. "Neuropoathia vestibularis". Ich muss Euch nichts erzählen, die Ärzte sagen, sie wissen nicht, woher das kommt. Eventuell Entzündung, Virus.

Eine kalorische Spülung habe ich abgelehnt, weil man mir sagte, dass ich davon wieder Schwindel bekäme. Außerdem bekam ich bei der Vorstellung, Wasser in die Ohren zu bekommen, Panik.

Ich soll mich also bei meinem HNO vorstellen. Ob der mehr weiß? Ich war noch nicht dort.

Jetzt meine Frage: Wenn das Gleichgewichtsorgan rechts ausgefallen ist und das Gehirn das jetzt kompensiert und bei mir alles GUT ist (was den Schwindel anbelangt), heißt das, dass das so bleibt? Denn wenn das Gehirn das kompensiert, dann tut es das wohl hoffentlich für immer?

Nun ist mir was Komisches passiert: Ich gehe gestern in die City, in ein Elektronikkauffhaus. Als ich es wieder verlassen will, merke ich, dass ich unfähg bin, die Rolltreppe nach unten zu betreten ... nach meinem Empfinden"rast" die und ich habe Angst, sie nicht mit dem Fuß zu treffen.

Ich gehe zum Fahrstuhl. Der ist gläsern. er Blick durch die Stockerke nach unten ist frei. Ich muss zurücktreten, ich kann nicht auf den Knopf drücken ....

Also beschließe ich, "irgendwie" zu Fuß das Kaufhaus zu verlassen. Finde die Nottreppe und ich krieg fast zuviel: Die ist nicht"dicht", sondern besteht aus Gitter, so dass man durchgucken kann. Ich zwinge mich, das Geländer zu fixieren und gehe Schrittchen für Schrittchen runter.

Dann bin ich daußen und alle ist gut. Ich bin nicht hysterisch, wenn ich sowas hinter mir habe, dann ist das auch erledigt.

Das scheint also eine Nachwehe zu sein? Kennt das jemand von Euch? Und habt Ihr eine Ahnung, ob und wie man das trainiert? Gibt es überhapt etwas, was ich tun kann? Ich war übrigens nie "schwindelfrei"., Ich kann weder besonders gut hoch, noch besonders gut in die Tiefe gucken. In die Tiefe ist es besonders schlimm und ich vermeide sowas. Mein Gehirn scheint da nicht für gebaut zu sein.

Ich habe mich entschieden, eine NIS-Therapeutin aufzusuchen (hier, bei Euch den Tipp gefunden) und mich mit den Hintergründen zu befassen. Nein, ich habe nicht "Psycho", aber ich denke, irgendwas muss doch aus dem "Gleichgewicht" sein. Das kriegt man doch nicht einfach so ....

Fakt ist, dass ich mich in einem ziemlichen Erschöpfungszustand befunden habe - ich mache das, was ich tue sehr gerne, aber es war wohl zuviel. Dadurch kein Sport, keine Spaziergänge und Pause dann immer nur vor der Glotze. Und das schon seit Monaten.

Hat jemand von Euch mit einer "Lebensstilveränderung" gute Erfahrungen gemacht, dass das was gebracht hat?

Lieben Dank fürs Lesen
Almut


Ich sag auch bestimmt nie wieder "ich dreh gleich durch!"
Sophis
Beiträge: 9
Registriert: 04.02.2014, 20:10

Beitrag: # 33051Beitrag Sophis »

Ich würde das an deiner Stelle noch mal richtig abklären lassen.
So wie ich das verstanden habe, hast du den Temperaturentest nicht gemacht und bist auch nicht zum HNO gegangen oder?

Bei Problemen, die vom Innenohr, Gleichgewichtsorgan usw ausgehen kann man anfangs meist viel machen, wenn man es aber verschleppt und es chronisch wird, siehts meist düster aus.

Den Test mit warmen Wasser im Ohr machen viele HNOs übrigens auch mit heisser Luft. Hat das gleiche Ergebnis, aber du hast halt kein Wasser im Ohr, wenn dir dabei unwohl wäre. ICh hab den Test selbst gemacht und der Schwindel der dann zwangsweise einsetzt, dauert nur wenige Sekunden und man liegt ja dabei, kann also nix passieren.

Alternativ kannst du auch mal versuchen, die Situation mit der Treppe usw zu zweit zu meistern. Nimm dir eine Person, der du blind vertraust, Partner, Geschwister oder sonst was. Dann betritt die Treppe und halt dich an der Person fest. Wenns dann besser geht, kann es ein vom Unterbewusstsein generiertes Vermeidungsverhalten sein. Dir war lange schwindlig, der Kopf merkt sich das und erkennt: ui ui da gehts weit runter, wenns mir jetzt schwindlig wird, hab ich ein Problem! Und dann kann das Unterbewusstsein einen dazu drängen, die Situation zu vermeiden.
Mich hat mal ein Hund gebissen, seit dem bekomme ich immer wenn ich einen sehe den Drang, die Straßenseite zu wechseln oder schnell schnell wegzugehen. Das ist ein dermaßen starker Impuls, da muss ich richtig gegen ankämpfen.

Wenns dann aber genauso schlimm ist, scheint wirklich was noch nicht ganz iO zu sein. Sollte es eine dauerhafte Schädigung sein, gibts Übungen um den Gleichgewichtssinn zu trainieren und den ausgefallenen Teil besser kompensieren zu können.
almut47
Beiträge: 3
Registriert: 15.03.2014, 22:40

Beitrag: # 33052Beitrag almut47 »

Hallo Sophis,

nein, ich war noch nicht beim HNO, gehe aber hin. Das mit der "Luft" habe ich auch schon gehört.

Ich weiß nicht, ob ich was "verschleppe", denn es ist ja jetzt nichts mehr. Ich weiß auch nicht, ob ich eine Schädigung habe. Da muss ich mal den HNO fragen. Ob das Gleichgewichtsorgan sich wieder eingekriegt hat oder ob das Gehirn jetzt kompensiert. Und wieso das so rasend schnell bei mir ging und worauf das hinweisen kann. Denn was ich hier so lese, gibt es ja ganz ganz andere Arten von Schwindel.

Danke für deine Antwort!
Liebe Grüße
Almuit
Ich sag auch bestimmt nie wieder "ich dreh gleich durch!"
Sophis
Beiträge: 9
Registriert: 04.02.2014, 20:10

Beitrag: # 33056Beitrag Sophis »

Wenn es wirklich NV war, denke ich eher, dass du jetz einfach wieder beschwerdefrei bist und keine dauerhafte Schädigung stattgefunden hat. Diese Problematik muss nicht immer zu einer Schädigung führen und kann von selbst wieder abklingen. Dass dein Gehirn so schnell einen Ausgleich geschafft hat, kann ich mir eher weniger vorstellen.

Bei mir stand der Verdacht darauf ja auch im Raum und ich wurde in der Klinik in einem recht ausführlichen Gespräch darüber informiert. Wenn eine Schädigung mal da ist, versucht der Körper bzw das Gehirn zwar das auszugleichen, aber das passiert nicht einfach von heute auf morgen. Es dauert lange, man muss mit Übungen und Training nachhelfen bzw unterstützen und wird aber dennoch immer Beschwerden damit haben.

Ist deine Diagnose durch irgendeine Untersuchung sichergestellt worden oder war das eine Vermutung der Ärzte?

Vielleicht hattest du ja auch eher Probleme mit Ohrsteinchen.
Die können sich in den Bogengängen des Innenohrs ablagern, wo sie nicht hingehören und da dann das Gleichgewicht durcheinander bringen. Das hatte mein Dad mal, dem gings dann ähnlich wie dir. Er musste sich vor lauter Schwindel übergeben und konnte keinen Meter mehr laufen.

Aber wenn du eh zum HNO gehst, wird er das Thema auch untersuchen, wurde bei mir auch gemacht :D

Alles Gute !
almut47
Beiträge: 3
Registriert: 15.03.2014, 22:40

Beitrag: # 33057Beitrag almut47 »

Ich verstehe ... ich konnte mir auch nicht erklären, dass die Anpassung des Gehirns so schnell passieren soll - denn wieso gibt es dann Menschen, die jahrelang unter Schwindel leiden?!

Ja, die haben mich ja untersucht (bis auf die kalorische Spülung, die ich abgelehnt habe) und alles, wie ich reagierte, ließ sie vermuten, dass das rechte Gehörteilchen ausgefallen war ... eventuell durch Entzündung/Virus. Und da ich vollkommen symptomfrei bin - bis auf die komische Reaktion neulich, die ich halt mal wieder testen müsste (gehört wohl eher in die Kategorie "phobischer Schwindel" und da lässt sich was machen, wie ich das verstanden habe) - sehe ich jetzt persönlich keinen Anlaß mich auf den Kopf stellenzu lassen. Zum HNO gehe ich, ich vermute mal, der macht auch kein Faß auf, so wie grad daherkomme. Das Thema Entzündung gehe ich mit der HP an.

Mit dem Steinchen ist vielleicht eher unwahrscheinlich? Ich weiß von einer Freundin, dass die einen in so einem Fall hin- und und her"schmeißen", damit das Teilchen wieder an seinen Platz rutscht.

Die Diagnose heißt "Neuropathia vestibularis re".

Der Arzt meinte, es sei sehr wahrscheinlich, dass das nie wieder auftaucht ... hoffen wir mal ...

LG Almut
Ich sag auch bestimmt nie wieder "ich dreh gleich durch!"
Alex.80
Beiträge: 58
Registriert: 18.01.2014, 11:36

Beitrag: # 33058Beitrag Alex.80 »

Eine Neur. Vestibularis ist nie so schnell wieder vorbei und kommt auch nicht schubweise. Das klingt eher nach Menière oder gutartigem Lagerungsschwindel. Geh zum HNO und lass es abklären. Eine Neur. Vestibularis müsste auch anders behandelt werden. Ein Symptom ist zwar heftiger Drehschwindel aber nicht schnell da und schnell wieder weg. Wie von Sophis beschrieben kannst du es dein Leben lang bereuen dich in einem Forum zu beruhigen anstatt das vernünftig abklären zu lassen.
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