Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Angst Panik Schwindel Forum - Schwindel unklarer Genese

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HeartstoWolves
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Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38001Beitrag HeartstoWolves »

Hallöchen an Alle :),

durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und war überrascht, wie viele Leute doch mit Schwindel zu kämpfen haben!
Zu meiner 'leidigen' Geschichte:

Ich hatte schon 2016 und 2017 kurze Episoden mit Schwindel. Damals war es ein deftiger Drehschwindel der sich als orthostatischer Schwindel rausstellte. Ich hatte in den beiden Jahren immensen Stress auf der Arbeit - wurde u.a. von einer Kollegin tyrannisiert, diese ging dann in Rente und ich musste alle neuen Mitarbeiter einlernen. Habe durch den ganzen Trubel dann kaum geschlafen, gegessen und getrunken. Schwupps, waren innerhalb von 4 Wochen 15kg runter. Dazu kam dann noch Trennungsprobleme und ich bin eines Tages auf der Arbeit umgekippt. Der Zustand hielt zum Glück nur einen Tag an. Hatte mich dann für ein paar Tage krankschreiben lassen, viel geschlafen usw. Hatte dann zur Prophylaxe Anti-Thrombosestrümpfe auf der Arbeit an und dann besserte sich auch alles.

Im September 2017 hatte ich dann wieder einige Schwindelattacken mit Sehstörungen. War nach einem hin und her mal beim Optiker und bekam eine Brille - danach war alles tutti.

Und dann fing es im Dezember 2017 so richtig an. Ich hatte an Weihnachten Dienst (arbeite als Krankenschwester in der Neurologie) und hatte das ''Glück'' einen nichteinsichtigen Patienten zu haben. Der ist mir 2 Mal aus dem Bett geflüchtet und hingefallen wegen seiner Hemiparese. So. Beide Male als ich ihn wieder ins Bett mobiliseren wollte ist's mir herbe in den Rücken gefahren. Erst in die LWS und dann zum Schluss in die HWS. Ich hab nur noch Sternchen gesehen und hatte Schwindel mit Schmerzen. Hab mir dann eine Ibu reingepfiffen und mich mit Voltaren eingeschmiert. Mir ist's schon öfters reingefahren besonders wenn die Patienten sehr schwer und unbeweglich waren. Am nächsten Tag war alles gut.
Genau eine Woche später war ich dann beim Stecher meines Vertrauens aka Tattoowierer. Ich lag 9 Stunden ziemlich verdreht auf der Liege und hatte meinen Kopf falsch abgestützt. Am Abend hatte ich so einen Schwindel, dass ich im Bad fast zusammengeklappt bin. 2 Tage lag ich nur auf der Couch und konnte rein gar nix machen.
Dann war alles wieder gut. Dachte ich.
Wieder eine Woche später - ich war auf Arbeit und hab wieder Schwindel bekommen. Hab mir erst nichts dabei gedacht weil ich auch noch meine Periode bekam und bin früher von der Arbeit heim. Beim heimlaufen hatte ich das Gefühl mich schlägt es dauernd auf die rechte Seite. Hab mich dann hingelegt und danach war wieder alles gut. Am nächsten Tag wollte ich wieder zur Arbeit und als ich zur Haustür raus bin kam der Schwindel. Mit voller Wucht. War dann 2 Tage krank.
Nach dem Wochende wollte ich dann wieder zum Spätdienst. Hatte das Gefühl mir geht's super. Und dann überkam mich wieder der Schwindel. So heftig, dass ich mich auf den Boden legen musste.

Und dann begann die schlimmste Zeit überhaupt. Ich bin dann zum Hausarzt gegangen um mich durchchecken zu lassen. Wurde von vornerein nicht ernst genommen und eben für eine Woche krankgeschrieben. In der Woche wurde der Schwindel so schlimm, dass ich diesen Schwankschwindel selbst im Liegen hatte. Den ganzen Tag über. Hinzu kam dann aufeinmal eine abnorme Tachykardie. Mein Puls war teilweise ohne Grund bei >120 Schlägen. Wieder zum Arzt. Blut abgenommen bekommen + Überweisung an den Kardiologen. Auf die Vorgeschichte die ich jetzt hier geschrieben hab, ging er nicht drauf ein. Beim Kardiologen war dann alles noch schlimmer. Man sah eindeutig, dass meine Frequenz zu HOCH war, bekam aber immer die Aussage "Ach, passt scho, sie sind jung" Danke für nichts. Hab dann ein LZ-EKG bekommen und brachte das am nächsten Tag wieder zurück. Im Wartezimmer bekam ich dann wieder eine Schwindelattacke; mir wurde heiß/kalt, hab geschwitzt wie ein Schwein und hatte eine abartige Übelkeit. Wurde dann ins Zimmer geholt und bekam wieder ein EKG. Puls bei 120. Hab dann angefangen zu heulen weil es mir so elend ging. Und dann wurde ich doch tatsächlich aus der Prais geworfen mit der Aussage "Junge Frau, ich halte ihnen persönlich die Türe für die Psychatrie auf - verp****n sie sich aus der Praxis" :shock: :shock: Ich war fertig an dem Tag.

Nach einer Woche bekam ich dann noch thorakale Schmerzen dazu die in den Kiefer ausgestrahlt haben - bin dann ins KH. Lag eine Woche auf der Kardio und gefühlt wurde nix gemacht. Man sah, dass ich kurzzeitig ein Vorhofflimmern hatte aber weitere Untersuchungen wurden abgelehnt. Irgendwann stand dann doch ein O-Arzt von mir da, der meinte gleich es sei nicht neurologisch. Dann kam ein Orthopäde der mir die Wirbelsäule abklopfte (ich bin dabei kollabiert) und auch meinte da ist nix. Die HWS wurde dann geröntgt und man sah eine massive Steilstellung der HWS. Und wurde entlassen.

Mein Hausarzt verschrieb mir dann ein Rezept mit KG. Nebenbei hatte ich mir eine Heilpraktikerin gesucht. Es wurde etwas besser. Dann wurde mir aufeinmal die KG verweigert mit den Worten "Sie sind austherapiert"

Ich bin mittlerweile echt am Verzweifeln. Ich war dann natürlich wieder arbeiten aber bin dauernd krank. Wenn ich den Schwankschwindel nicht habe, bin ich den ganzen Tag benommen. Dazu kommt auch öfters ein Angstgefühl vor dem Schwindel. Ich fühle mich einfach hilflos und auch ein bisschen im Stich gelassen. Mit 26 so eingeschränkt zu sein ist langsam kein Zustand mehr für mich. Zudem habe ich das Gefühl, man nimmt mich weniger Ernst da ich Krankenschwester bin :roll:

Ich habe jetzt 2 Monate einen neuen Hausarzt gesucht. Habe morgen einen HNO-Termin.

Wie kommt ihr mit dem Schwindel zurecht? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

Ps: Sorry für den Roman, aber das musste mal raus :lol:


Namaste.
rio
Beiträge: 4589
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Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38033Beitrag rio »

Hallo,

ich habe jetzt nicht alles gelesen, weil ich kein Betroffener bin, aber das hier:
Junge Frau, ich halte ihnen persönlich die Türe für die Psychatrie auf - verp****n sie sich aus der Praxis
geht ja wohl überhaupt nicht und wäre für mich ein Grund für eine Beschwerde bei der Kammer.
Tschüß Atomstrom, es lebe Ökostrom! Durch Lieferantenwechsel bei Strom und Gas Geld sparen.
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bellquell
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Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38045Beitrag bellquell »

Ist schon irgendwas rausgekommen? Hatte auch mal so lange Schwindelepisoden und war bei 100 Ärzten (der Schwindeltest mit dem Ohrenspülen beim HNO war der Hammer), letztendlich ist nie was rausgekommen, muss wohl die Psyche sein... habe auch nen Tinnitus...
HeartstoWolves
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Registriert: 25.06.2018, 18:19

Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38095Beitrag HeartstoWolves »

rio hat geschrieben:Hallo,

ich habe jetzt nicht alles gelesen, weil ich kein Betroffener bin, aber das hier:
Junge Frau, ich halte ihnen persönlich die Türe für die Psychatrie auf - verp****n sie sich aus der Praxis
geht ja wohl überhaupt nicht und wäre für mich ein Grund für eine Beschwerde bei der Kammer.

Huhu, ja das habe ich sogar gemeldet. Das geht absolut nicht. Ich arbeite ja selber im medizinischen Bereich und wenn ich so mit meinen Patienten reden würde, wäre ich schon arbeitslos. :roll:
Namaste.
HeartstoWolves
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Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38096Beitrag HeartstoWolves »

bellquell hat geschrieben:Ist schon irgendwas rausgekommen? Hatte auch mal so lange Schwindelepisoden und war bei 100 Ärzten (der Schwindeltest mit dem Ohrenspülen beim HNO war der Hammer), letztendlich ist nie was rausgekommen, muss wohl die Psyche sein... habe auch nen Tinnitus...

Huhu,

Ja es ist tatsächlich etwas dabei rausgekommen. :D Beim Ohrenarzt kam raus, dass ich einen sehr großen Propf hatte durch eine vorherige Trommelfellentzündung. Wurde alles rausgesaugt und dann wurde der Test gemacht..ich dachte ich muss bei dem ganzen Karusseldrehen brechen. Am Gleichgewichtssinn ist aber zum Glück alles in Ordnung und das Benommenheitsgefühl und ein Großteil vom Tinnitus ist weg. Kam also von zu tief sitzendem Ohrenschmalz trotz Ohren sauber machen..hab mich ein bissl geschämt was der alles rausgeholt hat.. :D
War dann nochmal bei meinem Hausarzt der hat dann mehr nachgehakt, nachdem das mit dem Ohrenarzt keinen großen Erfolg hatte. Und da sind ihm Befunde in die Hände gefallen von 2014 und 2015 da ich zu der Zeit zweimal in der Notaufnahme wegen BG-Unfall gelandet bin. Mir ist es da schon mehrmals in den Rücken gefahren, nachdem ich verwirrte Patienten vom Boden aufheben musste. Und siehe da. In der Notaufnahme hieß es, es wäre alles ok von der Wirbelsäule. Aber das stimmte nicht. Durch das Verheben und die zu hohe Kraft haben sich meine ganzen Wirbelkörper der Halswirbelsäule verschoben und steil gestellt. Ich habe jetzt durchgehend seit 2 Monaten Physiotherapie und ab September oder Oktober einmal im Monat eine Behandlung beim Osteopathen in der selben Praxis. Mache dazu täglich meine Übungen die ich gezeigt bekommen habe und arbeite viel mit Faszienrollen und Bällen. Laut meiner Physio kommt das auch von meinen verklebten Faszien die auf mein vegetatives Nervensystem reiben. Ich arbeite ja selber in der Neurologie und habe immer nur mitbekommen, dass es dadurch zu Kopfschmerzen kommen kann aber nicht zu Schwindel. Ist eher die Ausnahme. Und Yoga mache ich auch seit zwei Monaten. Seitdem geht es mir deutlich besser. Ab und an hab ich den Schwindel noch, aber nicht mehr so heftig, zum Glück. Mein Kreislauf spinnt derzeit eher vom Wetter, aber das ist auch noch auszuhalten
Namaste.
rio
Beiträge: 4589
Registriert: 02.03.2004, 08:22

Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38100Beitrag rio »

Hallo,

das klingt ja erst einmal gar nicht schlecht. Das mit den Faszien ist ein recht neues Thema, was erst noch in der Allgemeinmedizin ankommen muß, wenn ich das recht mitbekommen habe.
trotz Ohren sauber machen
Laß mich raten, mit Wattestäbchen? :oops:
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HeartstoWolves
Beiträge: 5
Registriert: 25.06.2018, 18:19

Re: Schwindel und Benommenheit seit 6 Monaten

Beitrag: # 38316Beitrag HeartstoWolves »

rio hat geschrieben:Hallo,

das klingt ja erst einmal gar nicht schlecht. Das mit den Faszien ist ein recht neues Thema, was erst noch in der Allgemeinmedizin ankommen muß, wenn ich das recht mitbekommen habe.
trotz Ohren sauber machen
Laß mich raten, mit Wattestäbchen? :oops:
Hey,

also es hat sich noch einige Dinge ergeben, deswegen war ich etwas inaktiv.

Ja, in der Allgemeinmedizin schon bei Physiotherapeuten und Osteopathen etc. ist das mit dem Fasziengewebe schon länger ein Thema. Deswegen ist es auch ziemlich schwer, einen Arzt zu finden der sich damit auskennt und auch daran 'glaubt'.

Nein, nicht mit Wattestäbchen :D Ich hab eine Art Schlinge mit der man das rausholen kann.

Die letzten beiden Monate waren ziemlich happig. Ich hatte jetzt bis Ende August 2mal pro Woche Physiotherapie, hab dazu täglich Yoga und Übungen von Liebscher & Bracht gemacht. Bis dahin war alles soweit erträglich. Dann wurde es aber wieder schlimmer, nachdem mein Hausarzt mir kein weiteres Rezept für Physio ausstellen konnte. Ich sollte mir einen Orthopäden suchen. Hatte zwar Glück und 3 Wochen später einen Termin, aber der Schwindel wurde wieder sehr schlecht, ich hab dann 1-2 Tage gefehlt. Im Urlaub war ich dann beim Orthopäden der mir dann die Endgültige Diagnose HWS-Syndrom mit Steilstellung aller HWK's und ausgeprägte Abnutzung gab. Dazu vermutlicher Bandscheibenvorfall HWS/BWS.
Musste dann nochmal 3 Wochen auf Physio warten und habe nun seit letzter Woche erst wieder Behandlungen.

Mein größtes Problem ist jetzt aber die Arbeit. Ich fehle im Monat mind. 1-2 Tage (ohne Krankmeldung, da unser Betrieb erst ab dem 3ten Tag eine haben möchte) und zwinge mich dazwischen einfach zur Arbeit, weil ich eben arbeiten möchte. Heute ist es nun auch so, dass ich einfach nicht arbeiten kann und morgen zum Hausarzt gehen werde. Habe dies auch weitergegeben. Nun sind alle am ausrasten, dass dies alles nicht mehr tragbar sei. Ich möchte auch gern die Stundenzahl reduzieren (auf 75%) doch meine Leitung findet dies keine gute Idee. :roll:
Ich habe richtig Angst, gekündigt zu werden. Hat da jemand von euch Tipps?
Ich werd auch morgen mit meinem Arzt nochmals reden, vielleicht kann der auch n Gutachten schreiben, dass es mit der Reduzierung besser wäre. Ich bin meistens nach 3 Arbeitstagen schon komplett kaputt, der Rücken tut weh ohne Ende und der Schwindel kommt. Dazu hab ich auch öfters Taubheitsgefühle in den Armen. Ich mache meinen Beruf von Herzen gerne und möchte nicht kündigen oder gekündigt werden..
Namaste.
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