Angsattaken durch ständigen Terror

Ist die Seele schwer durch Last gequält, wird sie irgendwann überladen und zerbricht. Hier kann man (vielleicht) sie entladen.

(Frei nach Alina)

Sozusagen ein 'Seelarium'

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Timmy
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Angsattaken durch ständigen Terror

Beitrag: # 14384Beitrag Timmy »

Hallo,

ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll und wo aufhören. Aus diesem dicken Schichsalsbuch nun einen verständlich kurzen Auszug bringen...ich will es mal versuchen.

Aufgrund meiner zunehmender schweren Lähmungen, die ich seit etlichen Jahrzehnten habe, wurde ich inzwischen hilflos und abhängig von anderen Personen. Da ich keinen lieben oder persönlich zugetanen Menschen um mich habe, und die ganzen Jahrzehnte nur gemobbt werde, dazu eine Scheidung gegen brutalste RAs, dem die Kinder noch zugetan waren und sind und noch mehrere gleich schwerwiegende Ereignisse, entstanden bei mir von kleinen Existenzängsten angefangen, bis heute zu richtigen Angstattaken, die mich inzwischen bei jedem kleinen Ereignis bereits überfallen. Diese wiederum verschlimmern meine Krankheit, so daß ich mir nur noch mit Psychophamaka helfen kann.

Zu diesem nun doch sehr unbeholfenen Zustand ,kommt nun noch, daß ich nur noch von "Zuckerbrot und Peitsche" lebe und mich allem fügen muß, wie andere sich das wünschen. Dabei muß ich unbedingt erwähnen, daß ich allen Personen, mit denen ich es bisher zu tun hatte, von der Arbeitstelle angefangen bis zu Lebensgefährtinen mit Anhang immer mehr geboten habe, als es ein Durchschnittbürger üblicherweise macht. Der Dank war immer nur Schläge in den Nacken, bis ich nicht mehr konnte und neu anfing. Nun bin ich aber an einem Punkt angelangt, da kann ich keine Neuanfang mehr schaffen und lebe nur noch in Angst.

Wer kennt so ein Leben und wer hat das wie gemeistert?

Gruß
Timmy


Udo
Moderator
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Beitrag: # 14388Beitrag Udo »

Hallo Timmy, willkommen hier im Forum.

Du wirkst sehr depressiv in Deinem Schreiben. Ich kann Dir sagen, was ich machen würde an Deiner Stelle.
Ich würde den Kontakt zu allen Menschen, die nicht wichtig für mich sind, abbrechen. Ein Schlußstrich ziehen unter alles, was passiert ist. Schluß, Ende, Aus. Danach ziehst Du Bilanz, was möchte ich in Zukunft machen, und was nicht.

Und dann kannst Du Dein Leben leben. Das wird etwas dauern, aber dann bist Du frei und brauchst keine Angst mehr zu haben.

Hört sich wohl jetzt etwas hart an, aber ich denke, das Du so konsequent sein solltest.

Grüß Dich

Udo
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Timmy
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Beitrag: # 14391Beitrag Timmy »

Hallo Udo,

grundsätzlich hast Du recht. Man sollte sich so viel wie möglich vom Halse schaffen, aber wenn man Hilfebedürftig ist, muß man mindest noch eine Person haben und die kann man nicht einfach wechseln. Vor allem, wenn man mit ihr in vertraglicher Wohngemeinschaft lebt. Wenn aber gerade diese Person mit Zuckerbrot und Peitsche arbeitet und harte Nackenschläge austeilt, bleibt einem nur zum Jasager zu werden, um nicht alles aufgeben zu müssen.

Alles andere hat sich wie gesagt schon von selber von mir getrennt, damit man auf keinen Fall einmal zur Hilfe angehalten werden kann, auch wenn es eine moralische Pflicht wäre. So habe ich die Tochter meiner verstorbenen Partnerin 15 Jahre verwöhnt und ihr noch fünf Jahre die Mutter ersetzt und als sie festen Boden unter den Füßen hatte, wurde ich aufgrund sichtbarer Verschlimmerungen schnell und auf grausame Weise in die Wüste geschickt. Um sich ganz zu vergewissern hat sie sogar eine Schwester aus einem Pflegeheim zu einem Treff eingeladen, natürlich heimlich, um mich und die Lage zu beurteilen und dann ging es ruckzuck und ich war weg.

Ein schlimmer Faktor bei allen war dann immer, daß ich z.B. 15 Jahre als liebes Vätercherchen herumgereicht wurde und auf einmal ein unausstehlicher Mensch war, mit dem man nicht mehr leben kann. Das traurige daran ist aber auch noch, daß jeder Mensch das so hinnimmt wie es erzählt wird und keiner wie hier z.B. auf den Gedanken kommt mal zu fragen, warum ich 15 Jahre das liebe Väterchen war. Daß da doch irgendwas nicht stimmen kann.

Diese Version des unerträglichen Menschen zieht dann so weite Kreise, daß man auf der Straße noch geächtet wird. So geschah es mir bisher immer, weil jeder seine Art verbreiten kann ohne befürchten zu müssen, daß ich aufgrund meiner Hilflosigkeit jemals eine Möglichkeit haben würde, dies richtig zu stellen.

So sind sie nun mal die Menschen.

Timmy
Cathy
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Beitrag: # 14400Beitrag Cathy »

Hallo Timmy,

das hört sich wirklich total schlimm an was Du da durchmachst und ich kann mir sehr gut vorstellen das es eine wahnsinnige Belastung ist den Menschen das letzte Hemd zu geben aber eigentlich nicht viel zu erwarten hat.

Hast Du denn niemanden im Bekannten/Freundeskreis der lieb zu Dir ist weil er Dich so mag wie Du bist, und nicht nur weil Du mehr machst wie andere, sondern der die Person "timmy" mag? Schau Dich doch nochmal genauer um, meist sind es die unscheinbaren Leute die Dir mehr geben können, wie diejenigen die sich in den Mittelpunkt stellen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe daß sich Deine Situation bald ändern wird, geb nur die Hoffnung nicht auf,ok.

LG Cathy
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Timmy
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Beitrag: # 14407Beitrag Timmy »

Danke liebe Cathy, das ist wirklich so, daß ich keinen Menschen habe. Menschen im Sinne des Wortes Menschen. Ich werde versorgt und ein paar Streicheleinheiten muß ich mir von meinem Hund holen. Überhaupt eine Berührung von einem anderen Wesen. Ich kann aber die Situation auch nicht ändern, wie, denn sofort fällt die vErsorgung weg und das war es dann.

Viele Grüße
Timmy
Cathy
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Beitrag: # 14436Beitrag Cathy »

Hallo Timmy,

ich kann mich nur sehr schwer in Deine Situation reindenken, es ist für mich wenn ich das lese ein wirr-warr wo ich nicht so recht durchblicken kann.

Die Person die Dir hilft, ist eine "Freundin"? Oder vom Pflegedienst? Jeder Mensch hat das Bedürfniss auf Nähe von einem anderen, und soetwas sollte man sich nicht erkämpfen müssen, man sollte so gemocht oder geliebt werden wie man ist und nicht weil man sich verstellt.

Vielleicht möchtest Du ja noch ein bißchen von Dir erzählen, wenn nicht habe ich dafür auch vollstes verständniss.

LG Cathy
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Timmy
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Beitrag: # 14439Beitrag Timmy »

Hallo Cathy,
das ist schlicht und einfach ein Partnerschaftsverhältnis gewesen, aus dem sich einfach eine zweckorientierte Wohngemeinschaft entwickelt hat. Ob das vorher schon so eingeplant war, kann ich nicht ergründen. Nehme es jedoch an.

Timmy
Udo
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Beitrag: # 14442Beitrag Udo »

Hallo Timmy,
Warum warst Du 15 Jahre lang das liebe Väterchen, frage ich mich?
Was ist jetzt mit Dir, und wie lebst Du jetzt? Hast Du eine eigene Wohnung? Wohnst Du in einem kleinen Ort, wo Dich jeder kennt? Hast Du eine Behinderung, und wenn ja, welche Behinderung hast Du? Hast Du eine Betreuung?
Kannst Du die Betreuung oder die Person, die Dir hilft, wechseln? Und wenn nein, warum nicht? Möglich ist sowas.

Wie Du siehst, gibt es viele Fragen, die nützlich wären, deine jetzige Situation besser zu verstehen.
Vielleicht hättest Du ja Lust, etwas von früher zu erzählen, so eine Art Minilebenslauf .

Einen schönen Gruß

Udo
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Cathy
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Beitrag: # 14449Beitrag Cathy »

Hallo Timmy,

aha, ich habe verstanden, ich kann zwar Deine Vermutung diesbezüglich nicht nachvollziehen, aber Du wirst Deine Gründe haben. Es ist schlecht vorstellbar dass jemand eine Partnerschaft "vorgaukelt" um zusammen zu ziehen um dann im anschluss daran diese zu beenden um eine Wohngemeinschaft zu "gründen". Das ganze ist doch immer nur mit Ärger und Reibereien verbunden wo keiner zu Ruhe kommt.

Ich denke aber auch einfach das "wir" einfach zu wenig wissen was Dich angeht um Dir wirklich zu helfen oder Dich zu unterstützen.

Wenn Du möchtest kannst Du auch in einem geschützten Raum schreiben, wo nur Du und die Moderatoren lesen können, vielleicht fällt es Dir dann leichter.

LG Cathy
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Timmy
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Beitrag: # 14456Beitrag Timmy »

Hallo Udo,

Warum warst Du 15 Jahre lang das liebe Väterchen, frage ich mich?

Es war das Kind meiner Partnerin, die Witwe war und das Kind mit in die Partnerschaft mitbrachte. Als das Kind erwachsen war, einen Mann fand und ich zur Last wurde flog ich raus.

Was ist jetzt mit Dir, und wie lebst Du jetzt? Hast Du eine eigene Wohnung? Wohnst Du in einem kleinen Ort, wo Dich jeder kennt?

Habe eine eigene Wohnung, lebe mit einer früheren Partnerin nun in einer nur Wohngemeinschaft mit großer Distanz und das in einem kleinen Ort wo mich fast jeder kennt, aber mich nicht kennen will.

Hast Du eine Behinderung, und wenn ja, welche Behinderung hast Du?

Rollstuhlfahrer

Hast Du eine Betreuung?

Eine Haushaltshilfe

Kannst Du die Betreuung oder die Person, die Dir hilft, wechseln? Und wenn nein, warum nicht?

Nein, weil ich von ihr abhängig bin. Körperlich und finanziell

Möglich ist sowas.

Wie Du siehst, gibt es viele Fragen, die nützlich wären, deine jetzige Situation besser zu verstehen.
Vielleicht hättest Du ja Lust, etwas von früher zu erzählen, so eine Art Minilebenslauf .

Leider habe ich zumindest derzeit zur Erhaltung meiner Existenz keine ausreichende Zeit dazu.

Viele Grüße

Timmy
Udo
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Beitrag: # 14457Beitrag Udo »

Hallo Timmy, ich habe das Gefühl, , das Du von den Vielen Schicksalsschlägen sehr frustiert bist. Ich habe auch sehr viele und schlimme Schicksalsschläge erlebt und was überhaupt nicht hilft, ist es, zu grämen. Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Ich denke, das ist etwas , was Du bestimmt weisst. Aber ich kann das heutige ändern, und zwar ganz schnell, wenn ich will. Quasy sofort.

Dich stört das alte Bild an der Wand :?:

:idea: Weg damit!
Problem gelöst. :wink:

Wenn ich es jetzt etwas therapeutisch sagen soll, alles ist schlecht, aber was könnte besser werden? Und wenn es nur ein bißchen besser erst mal ist.

Und vor allen Dingen, was macht Dir Spaß? So Hobbymässig oder was auch immer. Ich spiele z.B. gerne Schach, oder fotografiere gerne.

Gruß Udo
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Timmy
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Beitrag: # 14458Beitrag Timmy »

Hallo Udo,

vielen Dank für Deine guten Ratschläge, die sicherlich richtig sind, vorausgesetzt, man kann wirklich selber etwas ändern. Das geht aber leider nicht, wenn man in Abhängigkeit lebt. Da heißt es schon, daß andere mit einverstanden sein müssen. Die aber gerade trifft bei mir zu. Ich muß da neue Wege finden, jedoch bisher wurde es immer schlimmer mit der Aufrechterhaltung der Existenz.

Gruß
Timmy
Cathy
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Beitrag: # 14463Beitrag Cathy »

Lieber Timmy,

selbst wenn man "Abhängig" ist kann man etwas ändern. Aber ich denke daß wir Dir hier nicht wirklich helfen können, bzw. Ratschläge geben können. Du sprichst für mich in Rätseln so das ich Deine jetzige Lebenssituation nicht recht nachvollziehen kann. Versuch doch mal genauer zu erklären worum es Dir geht, wie Deine jetzige Situation ist, was Du verändern möchtest, warum es Dir nicht gut geht. Ich denke dann können wir Dir auch bessere antworten geben.

LG Cathy
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