Es wird Frühling - die Zecken kommen

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oggi
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Es wird Frühling - die Zecken kommen

Beitrag: # 66Beitrag oggi »

Jetzt ist wieder Zeit an die Zeckengefahr zu denken. Daran erinnert die Ärztezeitung. Denn ab 8 Grad erwachen die kleinen Tierchen mit den manchmal gar nicht so kleinen Folgen aus ihrer Winterstarre. Allerhöchste Zeit also, darüber nachzudenken, ob eine Impfung in Frage kommt.

Zecke:Zecken sind Milben mit lederartig dehnbarer Haut und gehören zu den Spinnentieren. Sie sind Parasiten, die sich vom Blut eines Wirtes ernähren und dabei Krankheiten übertragen können.

Aufenthaltsorte: Vornehmlich halten sich Zecken im Gestrüpp, in hohen Gräsern und Farnen oder im Unterholz auf. Sie lassen sich meist von ihren potenziellen Wirten, die sie an Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen erkennen, im Vorübergehen von der Pflanze abstreifen und krabbeln dann mehrere Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Dabei sind besonders die Kniekehlen, der Haaransatz, die Leistenbeuge und die feine Haut hinter den Ohren ein beliebtes Ziel. Die weit verbreitete Ansicht, dass sich Zecken von Bäumen herabfallen lassen, trifft in der Regel nicht zu. Sie leben in der Bodennähe, daher sollte man hochgewachsenes Gras möglichst meiden.

Schutzmaßnahmen: Um Zecken abzuhalten, sollte man lange, geschlossene Kleidung und feste Schuhe tragen. zudem gibt es verschiedene Insektenschutzmittel, die Zecken abhalten können. Nach jedem Aufenthalt im Grünen sollte man die Kleidung gut ausschütteln und nach Zecken durchsuchen, sich duschen und den Körper nach Zecken absuchen. Die Zecken halten sich besonders gerne unter der Achsel oder im Schambereich auf. Sie brauchen die Kleidung (Zecken lieben weiche kuschelige Stoffe) und Körperhaare, um zu klettern. Eine glatte, depilierte Haupt ist für sie eine schiefe Bahn, auf FKK-Geländen herrscht für Zecken Fastenzeit. Je schneller man die Zecke entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Vireninfektion.

Entfernung: Zecken mit eine Pinzette rasch entfernen. Andere Methoden (z.B das Entfernen der Zecke mit Kleber oder Öl) führen leicht zu einer Infektion, da die Zecke dabei den Virus in den Wirt erbricht. Nach neueren Erkenntnissen soll man an der Zecke leicht rütteln oder sie drehen, da beim einfachen Herausziehen die Widerhaken des Rüssels erst recht verhaken. Die Drehrichtung spielt dabei keine Rolle.

Übertragbare Krankheiten: Zecken können die Infektionskrankheiten Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die zur Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute führt, übertragen.

Während gegen die Borelliose bisher keine Impfmöglichkeit existiert, ist gegen die FSME eine Schutzimpfung möglich. Im deutschen Sprachraum besteht die Gefahr einer FSME-Infektion nur in bestimmten Gebieten, die sich jedoch von Jahr zu Jahr entlang der Flüsse ausdehnen.

Auch das hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent, am Mittelmeer und in Afrika vorkommende Zeckenbiss-Fieber und das Boutonneuse-Fieber, sowie verschiedene hämorrhagische Fieber wie das Omsker hämorrhagische Fieber, das Krim-Kongo-Fieber und die Kyasanur-Forest-Krankheit werden von Zecken übertragen.

Borelliose: Die Borelliose (Lyme-Krankheit) ist im Gegensatz zur Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) keine virale sondern eine bakterielle Erkrankung, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Überträger des Bakteriums sind Zecken, die den Erreger während des Saugaktes nach einigen Stunden auf den Menschen übertragen. Gegen die Krankheit gibt es keinen Impfstoff und auch keine lebenslange Immunität.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): ist eine Krankheit, für die Viren aus den Speicheldrüsen der Zecken verantwortlich sind. Diese werden bereits beim ersten Einstich übertragen.

Der Betroffene bekommt grippeähnliche Symptome. Etwa bei 25 bis 30 Prozent ergibt sich ein schwerer Krankheitsverlauf. 250 Menschen erkranken im Jahr in Deutschland an einer Hirnhautentzündung. Eine Gefahr, die besonders für ältere Menschen besteht.

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen kann sie nicht mehr gestoppt werden. Vor FSME kann nur eine Impfung sicher schützen. Deshalb sollten sich Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten auf jeden Fall impfen lassen. Es gibt Präparate bereits für Kinder ab dem ersten Lebensjahr.

Quelle:Wikipedia
Weitere Informationen: http://www.zecke.de/fsme/


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Wilhelm

Zecken? Don't panic!

Beitrag: # 90Beitrag Wilhelm »

Es wäre zu diesm Thema ein leider noch viel zu unbekannter Fakt anzumerken:
Ein intaktes Immunsystem hat mit einem Zeckenbiss kaum ein Problem. Sowohl FSME als auch Borreliose sind sozusagen Zivilisationserkrankungen, die 'bloß' durch eine Zecke ausgelöst werden und ein Zeichen von Immunschwäche sind. Von Rohköstlern beispielsweise ist bekannt, dass die keinerlei Probleme mit Zeckenbissen haben, nicht mal Jucken.

Auch statistisch gesehen ist das Zeckenproblem nicht wirklich eines:
Selbst in Endemiegebieten ist unter 20.000 Zecken nur 1 Zecke infiziert. Nach dem Biss einer infizierten Zecke ereignet sich in 60- 70% nichts, in 20- 30% treten "gippale Symptome" auf ("subklinischer Verlauf"), in ca. 10% kommt es zu einer Beteiligung des ZNS (Meningitis und Enzephalitis). Unter diesen 10% kommt es in 90- 95% zu einer Ausheilung, in 3- 10% bleiben Restsymptome zurück, 1- 2 % verlaufen tödlich.
(Gold, R., Wietholer, H., Rihs, L., Löwe, J. und L.Kappos)

Aber es läßt sich mit Panik eben gut Geschäft machen! ;-(
oggi
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Beitrag: # 92Beitrag oggi »

Hallo!
Aber es läßt sich mit Panik eben gut Geschäft machen! ;-(
Das ist sicherlich richtig. Die von Dir genannten Daten sind für mich neu, ich habe mich mehr mit Impfrisiken bei Kinderkrankheiten/Vorsorgeimpfungen beschäftigt.

Ich denke, man muß die Schäden, die durch den "Feind", hier: die Zecke verursacht werden, ins Verhältnis setzen zu den Impfrisiken. Wenn also durch den Zeckenbiss z.B. bei 3% der Betroffenen (nicht geimpften) ein bedrohliches Problem entsteht, aber nur bei einem Prozent der Impfungen, dann ist eine Impfung gerechtfertigt.

(Hierbei nicht berücksichtigt, vorher geimpft und trotzdem geschädigt nach dem Biss)

Anders sieht die Sache aus, wenn es wieder z.B. bei 1 Prozent der Gebissenen bedrohliche Probleme entstehen, aber bei 3 Prozent der Impfungen. Dann sollte man sich ernstlich überlegen, sich impfen zu lassen.

Aber das ist eine Diskussion, die einem Religionskrieg ähnelt.
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Wilhelm

Beitrag: # 93Beitrag Wilhelm »

Es sind aber weder 1 noch 3%, sondern 0,00005%ige Wahrscheinlichkeit zu Schaden zu kommen!
Oder andersrum: nur jeder 2 Millionste Zeckenbiss hinterläßt bei Ungeimpften bleibende Schäden.
Wilhelm
oggi
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Beitrag: # 94Beitrag oggi »

Sofern die Angaben stimmen, wäre damit das Risiko geklärt, wieviele Stiche benötigt werden für einen bleibende Schäden verursachenden Stich.

Bleibt 1. die Frage, in welcher Zeit diese 2 Millionen Stiche geschafft sind. Also, wenn kraß ausgedrückt, alle 5 Minuten 2 Millionen Stiche zu schaffen sind, wäre das Risiko trotzdem sehr hoch.
Diese Frage dürfte schwer zu beantworten sein, da vermutlich viele Betroffene im dunkeln bleiben, da sie die Zecken einfach entfernen.

2. die Frage, wieviele bleibende Impfschäden prozentual verursacht werden.

Erst dann könnte man tatsächlich abwägen.
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oggi
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Beitrag: # 151Beitrag oggi »

Zecken Borreliose FSME Früherkennung

Einen neuen Weg bei der Diagnose von Borreliose geht ein Zeckenlabor in Weiden.

Oftmals beginnt eine Erkrankung durch Borreliose-Erreger ja eher harmlos, so daß eine Diagnose oftmals verzögert stattfindet, was sich wiederum auf die Heilungsaussichten auswirkt. Denn je früher eine Medikamentenbehandlung beginnt, desto erfolgreicher die Erfolgschancen.

Zur Früherkennung muß man die Zecke, die einen gebissen hat, an das Labor einsenden und bekommt in der Regel innerhalb eines Tage eine Antwort. Dabei wird die Zecke sowohl auf Borreliose, als auch auf FSME-Viren untersucht.

Einziger Haken: Die Untersuchung ist kostenpflichtig bei ca. 40 Euro. Wer also einmal im jahr eine Zecke einfängt und sicher gehen will, für den ist das ein sicher sinnvolles Angebot. Wer aber oft im Wald wandert und alle Nase lang gebissen wird, für den würde eine solche Vorgehensweise doch stark ins Geld gehen. Hier muß also jeder selbst abwägen.

Weitere Informationen beim Zeckenlabor selbst:

synlab Zeckenlabor
Zur Kesselschmiede 4
92637 Weiden
Tel.: 0961 309 127
externer Link
Hauptsache , Gesund!
rio
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Beitrag: # 18405Beitrag rio »

Stiftung Warentest hat Zeckenmittel getestet...

Ergebnis: mäßig bis mangelhaft

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