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Stück Zahn abgebrochen, Karies, Wurzelbehandlung, Angst

Verfasst: 20.09.2015, 23:37
von Angie
Hallo zusammen!

Ich habe Angst vor dem Zahnarzt und möchte eigentlich nicht mehr hingehen.
Hatte und habe eigentlich schöne Zähne, doch damals eine Freundin zum Arzt begleitet und der hat während der Behandlung was getroffen - dieser Schrei ging durch Mark und Bein. Danach war es bei mir vorbei.
Auch haben alle in der Familie Probleme mit den Beißerchen und bei den Horrorgeschichten entstand einfach Panik.

Bin mir schon bewusst, dass es nur schlimmer werden kann, wenn man nicht geht, doch ist wie bei den Spinnen vor denen man sich ekelt, eine Phobie entwickelt und man eigentlich weiß, dass sie nützlich sind und mehr Angst vor uns haben.

Jetzt zu der Geschichte. Ich bin eine Patientin, die erst geht, wenn die Schmerzen fast unerträglich sind.
Leider dadurch 4 Zähne verloren, aber ganz hinten die letzten - oben und unten, aber nicht sichtbar.
Von 2010 bis Mitte 2013 bin ich fleißig zum Arzt gegangen, wurde nur Zahnstein entfernt und sonst gab es keine Probleme.
Doch unten habe ich 2 Zähne mit einer Amalgamfüllung und an einer war ein Riss und das wurde mir auch gesagt.
Sollte im Oktober behandelt werden, aber danach ging ich nicht mehr hin.
Bis es passierte. Mir ist dort ein Stück vom Zahn abgebrochen und lief damit über ein Jahr rum. In den letzten Monaten hatte ich immer wieder mal ein Pochen in diesem Zahn und im August kamen die Schmerzen dazu. Da ich diese nicht aushalten wollte bzw. konnte ging es zum Arzt.
Also erstmal wurde Zahnstein entfernt, was einiges war nach dieser Zeit, doch die Zahnarzthelferin war richtig vorsichtig und top.
Wurde geröntgt, dann kam der Arzt, betäubte um den Zahn herum mit 6 Einstichen, entfernte Karies, das Amalgam und es tat so weh. Betäubung brachte wohl nichts wegen der Entzündung. Zudem spritzte er noch was anderes, aber da ich eine schüchterne Person bin, er schlecht drauf gewesen ist, fragte ich nicht, was das ist. Ist wie ein schmaler Füller gewesen, der gelb war und hinein kam sowas wie eine Patrone. Eine dünne und gekrümmte Kanüle war daran. Danach bekam ich 4 Plättchen in den Zahn hinein. Dachte erst, ein Medikament, aber wohl eine Art Provisorium, oder? Also wurde verschlossen, damit keine Bakterien hineinkommen? Aber Provisorium ist ja doch was anderes. Auf jeden Fall irgendwelche weiße Plättchen, worauf ich beißen sollte und 3 Stunden nichts essen durfte, weil es aushärten muss.

2 Tage später hatte ich höllische Schmerzen, es war Sonntag, Ibuprofen 600 brachte gar nichts, außer das ich dadurch Magenprobleme bekam.
Notarzt gab es, doch der hat schlechte Kritiken - fehlte mir noch.
Also kühlte ich sehr lange und es half - 'betäubte' die Stelle gut.
Ab Mittwoch hatte ich dann nichts mehr und am Freitag war der der nächste Termin.
Er machte dann an diesem Zahn einen Kältetest, weil ich das Zuhause nicht wirklich ausprobiert habe.
Ich spürte nichts, er sagte, Zahn tot und wollte mich ohne Betäubung behandeln, aber das kam für mich nicht infrage.
Weiß leider nicht mehr ganz die Reihenfolge, aber es wurde wieder gebohrt, der gelbe Füller war ebenfalls dabei und da wurde einiges gespritzt. Dann ging er hinaus und ich heulte erstmal und konnte kaum atmen - hatte richtige Schnappatmung. Solche Schmerzen hatte ich noch nie - während der Behandlung bin ich auch mit meinen Kniescheiben an diesen Tisch geknallt, wo das 'Werkzeug' liegt.
Kam nach wenigen Minuten wieder und dann hat er mit den Instrumenten für die Wurzelbehandlung im Zahn rumgedreht - spürte einen Druck, doch war nicht schlimm. Irgendwann hatte ich 3 Feilen im Zahn und dann wurde eine Röntgenaufnahme gemacht.
Paar Minuten später ging es weiter und er drehte dort rum, aber tat nicht weh, nachher gab es 3 Plättchen in den Zahn und als er endlich komplett fertig gewesen ist, wir uns verabschiedet haben, bin ich ein wenig zusammengebrochen und weinte erneut.
Zahnarzthelferinnen fragten mich, ob ich Schmerzen habe, aber nein, die Behandlung hat mich echt an meine Grenzen gebracht.

Morgen und übernächste Woche wieder hin. Weiß gar nicht, wie ich das schaffen soll? Und er sagte noch: bei der nächsten Behandlung dann ohne Betäubung.
Was heißt das? Die brachte bei 2 Behandlungen nichts und benötige deswegen keine?
Ich hatte nur die Überlegung: was für Schmerzen hätte ich denn gehabt, wenn ich keine bekommen hätte?

Nun sind 9 Tage vergangen und ich hatte nichts. Was mich natürlich freut. Aber wenn ich mit dem Finger an den Zahn drücke, spüre ich einen Druckschmerz, ist bei den anderen Zähnen nicht.
Ist das wohl wegen der Wurzelbehandlung?
Erst ist der Nerv entzündet und nun ist er tot?
Es handelt sich übrigens um den 1. Mahlzahn unten links.

Ich weiß, habe selber Schuld und würde es nicht mehr so weit kommen lassen, doch ich habe Angst und könnte schon wieder heulen.
Hoffentlich werden die Schmerzen morgen erträglich sein.
Und ich grübel, was mich erwartet?
Eine Krone?
Erhoffe mir jetzt auch nicht wirklich was, aber wollte mir das von der Seele schreiben mit den Behandlungen.

Liebe Grüße

Verfasst: 21.09.2015, 20:14
von Udo
Hallo Angie
Das ist ja eine schmerzhafte Geschichte, wo ich mich gut reindenken kann, aber leider muss man da durch, und hoffen, das der Zahnarzt einfühlsam ist. In schlimmen Fällen kann man auch fragen, ob der Zahnarzt einem nicht vor der Behandlung ein kurzfristig wirkendes Angstlösendes Mittel geben kann.
Diese komische Spritze könnte ein Mittel für eine Wurzelbehandlung gewesen sein. Da wird ein Medikament in die entzündete Wurzel gespritzt, um die Entzündung zu bekämpfen.
Wenn da nach Tagen noch etwas weh tut, solltest Du unter Umständen einmal nachfragen, ob das normal ist. Wenn es pocht, stimmt etwas nicht. Wenn es nur weh tut beim draufdrücken, könnte es noch normal sein. Da muss man vielleicht noch einige Tage abwarten. Bestehe auf einer Betäubung. Sag einfach, Du bist Angstpatientin, was ja auch so ist, wie Du es beschreibst.

Hoffe, es wird besser,

Gruß, Udo

Verfasst: 25.05.2016, 15:22
von DerBeisser
Das zu beurteilen ist schwer so aus der Ferne, aber was Du da schreibst klingt nicht gut. Ich bin (war) selber Angstpatient und allein bei Deinen Schilderungen bekomme ich schon wieder Schiss. Ich kann Dir daher nur raten, dich im Web (da gibt es gute Foren) zu informieren, damit Du einen echt guten auf Angstpatienten spezialisierten Zahnarzt in Deiner Nähe findest. Lis Dir auch mal den Ratgeber für Angstpatienten durch http://www.zahnarztangstratgeber.de/ Das hilft Dir ruhig zu bleiben und auch Deinen Weg zum Zahnarzt zu schaffen. Nur bitte mach nicht mit dieser Angst weiter, die Du bei Deinem aktuellen Zahnatzt scheinbar hast. Das wird sonst nur immer schlimmer und irgendwann gehst Du gar nicht mehr zum Zahnarzt und steckts voll im Teufelskreis. Nimm das ernst. Bitte!

Verfasst: 25.05.2016, 23:09
von Udo
DerBeisser hat geschrieben:Das zu beurteilen ist schwer so aus der Ferne, aber was Du da schreibst klingt nicht gut. Ich bin (war) selber Angstpatient und allein bei Deinen Schilderungen bekomme ich schon wieder Schiss. Ich kann Dir daher nur raten, dich im Web (da gibt es gute Foren) zu informieren, damit Du einen echt guten auf Angstpatienten spezialisierten Zahnarzt in Deiner Nähe findest. Lis Dir auch mal den Ratgeber für Angstpatienten durch http://www.zahnarztangstratgeber.de/ Das hilft Dir ruhig zu bleiben und auch Deinen Weg zum Zahnarzt zu schaffen. Nur bitte mach nicht mit dieser Angst weiter, die Du bei Deinem aktuellen Zahnatzt scheinbar hast. Das wird sonst nur immer schlimmer und irgendwann gehst Du gar nicht mehr zum Zahnarzt und steckts voll im Teufelskreis. Nimm das ernst. Bitte!
Guter Ratgeber in dem Link. Empfehlenswert.