Schwindel durch Vestibularisausfall mit Tinnitus

Angst Panik Schwindel Forum - Schwindel unklarer Genese

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David78
Beiträge: 1
Registriert: 30.05.2019, 20:38

Schwindel durch Vestibularisausfall mit Tinnitus

Beitrag: # 38727Beitrag David78 »

Liebe Leute,

Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe - mich hat’s leider auch voll erwischt, aus dem Nichts... Starker Schwank-/Bewegungsschwindel (vor Allem beim Gehen/Laufen) + Hörsturz und Tinnitus auf dem rechten Ohr. Diagnose leider schwierig bzw. uneindeutig, da bei mir Symptome scheinbar nicht typisch einem Krankheitsbild zuzuordnen sind. Das ist fast das Schlimmste, da eine klare Therapie dadurch nicht möglich ist.

Bin 40 Jahre alt und war bisher absolut kerngesund, recht sportlich, ernähre mich ausgewogen, kaum Rauchen, wenig Alkohol.

Aber der Reihe nach:

Am 13.5. trat - in Japan im Urlaub - plötzlich Starker Schwindel auf, als ich morgens aufstehen wollte (in der Nacht davor wachte ich mal auf und fühle mich unwohl, mit Schweißausbruch, schlief aber wieder ein).

Meine Augen sind nach rechts gewandert, die konnte ich kaum fixieren. Dazu Übelkeit und Erbrechen bei jeglicher Bewegung. Dann sofort in die Notaufnahme. Dort schließlich Diagnose BPLS. Tinnitus/Hörminderung war da noch nicht (!) da. Schlaganfall wurde nach MRT ausgeschlossen. War ne ziemliche Tortur dieser Tag. Zumal Japaner kaum Englisch sprechen können.

Die folgenden 3 Tage durchaus Besserungen, konnte nach 3 Tagen wieder einigermaßen Laufen - langsam, schwankend und mit Schwindel, aber immerhin.

Nach 4 Tagen kam dann zusätzlich der Tinnitus sowie ein starkes Druckgefühl auf dem Ohr rechts, mit leichter Hörminderung. Auch das hält seither unvermindert an. Passierte auf einer Zugfahrt in die Berge (ca +1500 Höhenmeter, keine Ahnung, ob das ne Rolle spielte, Druckausgleich war kein Problem).

Am 20.5. bin ich nach Deutschland zurückgeflogen (auch hier keinerlei Probleme mit dem Druckausgleich) und sofort zum HNO. Dort die Diagnose “Neuritis vestibularis”, kein BPLS. Cortisoninfusionen und nach 3 Tagen Tabletten mit abnehmender Dosis. Erhöhte Verschleimung der Nebenhöhlen, späteres CT bestätigte leichte Sinusitis, aber nichts schwerwiegendes.

Blutbild wurde gemacht, auch unter Einschaltung meines Allgemeinarztes, keine erhöhte Aktivität von Herpesviren, keine Borreliose, alles perfekt, nichts Verdächtiges.

25.5. ging es mir so schlecht (psychisch, plus Schwindel und Kopfschmerzen), dass ich ins Krankenhaus ging. Dort vom Neurologen begutachtet und nochmals zwei HNO-Ärzten, demensprechend auch 2 weitere Diagnosen bekommen und dadurch jetzt maximal verwirrt:

Hörsturz, der zum Ausfall des rechten Bogengangs geführt habe, dadurch Schwindel und Tinnitus.

Morbus menière

Ich zermartere mir jetzt das Hirn, was letztlich stimmt:

- Neuritis vestibularis kommt normalerweise ohne Tinnitus, Hörsturz oder Druck auf den Ohren daher. Frage mich also, ob die Diagnose meiner HNO-Ärztin stimmen kann.
- Das Menièr’sche Trio ist erfüllt (tinnitus, Schwindel, Hörminderung), aber erstens habe ich keinerlei Anfälle, Tinnitus, Hörminderung und Schwindel sind konstant da (Schwindel nur bei Bewegung, vor allem Laufen), zweitens ist der Tinnitus ein hoher Pfeifton, nicht tief

Freue mich über alle Meinungen, Anregungen und Kommentare zu meiner Geschichte, bin recht verzweifelt auf der Suche nach “Eindeutigkeit” und allem, was ich tun kann, damit es mir wieder besser geht. Der Schwindel stagniert, d.h. seit etwa 2 Wochen wird's nicht besser, trotz Bewegung und Übungen. Dasselbe gilt für Tinnitus/Hörminderung rechts. Bin krankgeschrieben und nach mittlerweile 2 ½ Wochen psychisch ein ziemliches Wrack. Wenn ich aktiv bin, ist Schwindel da, wenn ich “Ruhe” habe ist es der Tinnitus und der Druck auf dem Ohr.

Was evtl noch eine Rolle spielen könnte:
- Habe oft Ohropax beim Schlafen verwendet, so auch in der Nacht vor dem Hörsturz/Schwindelattacke (HNO sagt das hat nichts damit zu tun)
- Hatte ne Zahn-OP 2 Tage vor meiner Japanreise, links unten wurde ein Zahn gezogen, aber alles gut gegangen und gut verheilt (allerdings ist das rechte Ohr betroffen, denke daher, dass es nicht zusammenhängt damit)
Hatte bereits einen Tinnitus durch Lärmtrauma vor 20 Jahren, der aber fast vollständig verschwunden war

Lieben Dank schonmal für’s Lesen und Antworten

David


Moutzel
Beiträge: 2
Registriert: 02.06.2019, 15:59

Re: Schwindel durch Vestibularisausfall mit Tinnitus

Beitrag: # 38728Beitrag Moutzel »

Hallo David78,
es gibt in den meisten Bundesländern sogenannte Zentren für Schwindel und Gleichgewicht,
z.B. in München http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Deu ... index.html

Da kann zuverlässig heraus gefunden werden, was es verursacht und welche Schäden bestehen und ob es sich erholen kann oder nicht.
Erspare dir die Ärzteodysee und steuer gleich ein Zentrum an.

Ich habe einen Teilausfall beider Gleichgewichtsorgane (rechts nur noch 5%, links noch 30%, mit Innenohrschwerhörigkeit und Tinnitus durch die zwingende Einnahme von Antibiotika (Gentamicin) aufgrund einer Meningoenzephalitis seit
knapp 3 Monaten.
Heilung nicht möglich - stehe auf der Warteliste für ein Implantat, welches sich aber noch im Zulassungsverfahren befindet.

Ich suche gerade nach einer Selbsthilfegruppe für "Bilaterale Vestibulopathie" ...
Moutzel
Beiträge: 2
Registriert: 02.06.2019, 15:59

Re: Schwindel durch Vestibularisausfall mit Tinnitus

Beitrag: # 38729Beitrag Moutzel »

P.S.: Mach beide Augen zu in einem dunklen Raum - wenn du umfällst - sind deine Gleichgewichtsorgane betroffen.
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