Von heute auf morgen Angst vor Auto fahren

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Pure Prise
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Von heute auf morgen Angst vor Auto fahren

Beitrag: # 7009Beitrag Pure Prise »

Hallo,

ich habe ein riesiges Problem.
Vor 2 Wochen wurde ich krank, hatte Magen-Darm-Infektion.
Weil es mir schlecht ging wollte ich nach Hause fahren. Auf der Autobahn ist mir dann schwarz vor Augen geworden und ich musste rechts ranhalten.
ICh hatte solche Panik und Herzrasen, ich wollte nur noch sterben.
Mit der Magen-Darm geschichte fing es auch an, dass ich nervös war, ständig unter strom strom stand, meint herz raste und mir dauernd schwindelig wurde.
Nach unzähligen Arztbesuchen konnte mir immer noch niemand helfen.
HAtte mich vor ein paar Tagen dann mit Baldrian und Johanniskraut eingedeckt und nehme das jetzt, weil ich es nicht mehr aushielt.
Jetzt kann ich immerhin wieder normal den Tagesablauf leben, bis auf das Autofahren. Da mir das mit der Autobahn mehrmals passiert ist, habe ich jetzt Angst Auto zu fahren. Sobald ich nur dran denke bekomme ich Panik und Herzrasen.
Mein größtes Problem ist, dass ich jeden Tag 40 km einfach zu fahren habe zur Arbeitsstelle.
Ich frage mich, wie das jetzt weiter gehen soll...
Schon alleine, dass ich das hier jetzt schreibe, bekomme ich wieder Panikzustände und alles fängt an sich zu drehen.
Ich bin deswegen schon psychisch total am Ende, ich heule nur noch und will sterben...
Da ich noch in der Probezeit bin und krankgeschrieben kommt noch die Angst dazu, dass ich den Job verliere, weil ich durch meine Krankheit so eingespannt bin..
Bin echt schon am verzweifeln..


Alhambra
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Beitrag: # 7013Beitrag Alhambra »

Hallo Pure Prise,

Johanniskraut und Baldrian sind ja durchaus gut, um leichte Erregungszustände zu mildern. Deinen Schilderungen nach, reicht dies aber nicht aus.

Worauf führst du deine Angst-, Panikattacken während dem Autofahren zurück? Kannst du versuchen, eine mögliche Erklärung dafür zu finden?

Wie könntest du noch zur Arbeit gelangen? Bus, Bahn, Fahrgemeinschaft mit anderen aus deinem Wohnort zu deinem Arbeitsort? Wenn das irgendwie möglich wäre, bist du schon mal einen Schritt weiter.

Alhambra
sputnik
die Vollstreckerin
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Wohnort: irgendwo in bayern

Beitrag: # 7021Beitrag sputnik »

hallo pure,

ich hatte mal einen autounfall. danach wollt ich ums verrecken in kein auto mehr einsteigen (zumindest nicht als fahrer) - musste ich dann aber trotzdem, weil ich ebenfalls jeden tag 40 km einfach zu fahren hatte.

ich kann dir nicht allzuviel raten, nur eins. nicht zu lange warten, bis du wieder auto fährst, sonst traust du dich gar nicht mehr. versuchs mit kurzen strecken (zB zum einkaufen) und nimm die ersten zeit immer jemanden mit. dadurch dass du nur kurze strecken fährst und jemanden dabeihast, wirst du wieder sicherheit bekommen. es kann ja schliesslich nichts passieren, wenn jemand daneben sitzt und eingreifen könnte. du wirst dann auch wieder alleine fahren können nach einer zeit, zwar erstmal mit mulmigen gefühl, aber es geht.

um in die arbeit zu kommen, solltest du vielleicht vorerst auf öffentliche verkehrsmittel umsteigen, wie alhambra schon sagte. eben solange, bis du wieder sicherheit bekommst.

sputnik
Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen.
Pure Prise
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Beitrag: # 7046Beitrag Pure Prise »

Danke für eure Beiträge.

Ich habe eine Erklärung dafür:
Da mir schwarz vor Augen wurde, hätte ich fast einen Unfall gehabt auf der Autobahn und das ist ja nicht ganz ungefährlich.
Diese Situationen sind ja noch mehrmals aufgetreten.

Ursache aber war auch, wie sich jetzt herausstellte, dass mein Herz aufgrund der Infektion verrückt gespielt hatte. So ne Art Krampf hatte und deswegen verrückt spielte, deshalb das schwarzwerden vor Augen.
Seit 2 Tagen gehts mir besser, hab MEdikamente bekommen und mein Herz läuft im Moment wieder "normal".
Jetzt macht mir aber immer noch die Angst zu schaffen, dass sowas wieder passieren könnte und davor hab ich natürlich Angst.
Ich hatte vor ca. 3 Jahren einen schweren Autounfall, hatte mir dabei das Knie übel zertrümmert (leide heute noch körperlich darunter), aber nach kurzer Zeit bin ich einfach wieder eingestiegen und gefahren, ohne Probleme. Hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, wohl auch weil ich Spass hatte am Autofahren.

Ich muss halt jetzt auf den Zug umsteigen, dauert halt einfach knapp 1,5 Stunden, statt 20 Minuten.
Ich werde am Wochenende mit meinem Mann zu unseren Eltern auf Dorf fahren, dort werd ich versuchen mich damit auseinander zu setzen. Eigentlich will ich ja fahren, mir hat es schon immer Spass gemacht, deshalb verstehe ich nicht, dass ich so ausraste, wenn ich mich hinter das Steuer setzen soll...
Eine Therapie möchte ich nicht unbedingt machen, da mir das mehr als peinlich ist..
Cathy
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Beitrag: # 7047Beitrag Cathy »

Hi Pure,

ich denke auch daß es am wichtigsten ist daß Du wieder Auto fährst, auch wenn es schwer fällt.

Auch ich hatte mal einen Autounfall, mir ist einer hinten drauf gefahren, seit dem drehe ich mich ständig um wenn ich irgendwo als letzte in der Schlange stehe daß mir nicht wieder einer drauf fährt. Ich habe mir aber einige Fluchtwege offen gelassen, z.B. daß ich durch mein beobachten schneller reagieren kann und versuche z.B. den Fuß dann von der Bremse zu nehmen, oder ich halte genügend Abstand zum anderen daß ich vorfahren kann falls einer von hinten angebrettert kommt, mir hilft das und ich fühle mich sicherer, vielleicht kannst Du Dir auch so kleine Brücken bauen und ich hoffe daß es Dir dann auch besser gehen wird. Nur mußt Du eben im Straßenverkehr immer mit der Dummheit anderer rechnen.

LG Cathy und schöne Ostern!!
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Pure Prise
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Beitrag: # 7148Beitrag Pure Prise »

Hallo, ich bins wieder

war heute bei einem Neurologen / Psychologen, weil es immer schlimmer wurde. Selbst wenn ich nur vorm Fernseher saß oder im Bett lag, egal was ich machte immer wieder kommen diese Attacken, das Gefühl ich müsste sterben, der Deckel wird zu gemacht, alles schwarz vor Augen. Er hat mir XXX (selektiver Serotonin Wiederaufnahmehemmer) gegeben, er ist der Meinung ich leider unter Panikattacken und möchte mit mir eine Therapie machen. Es wird gerade von Tag zu Tag schlimmer, ich bin nicht mehr lebensfähig, heule den ganzen Tag nur rum und möchte den ganzen Scheiß eigentlich nur noch weg haben.
ICh bin schon fix und fertig, was meinen Zustand natürlich mitverschlechtert hat.
ICh komme mir so hilflos vor......

Editiert wg. Medikamentenname.
Alhambra
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Tuenels
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von heute auf morgen angst vor auto fahren

Beitrag: # 7962Beitrag Tuenels »

Hallo Pure Prise !!!
Wie geht es dir denn jetzt nach 2 1/2 Monaten ??
Hat das Antidepressiva schon seine Wirkung gezeigt und vor allem die Therapie ??
Ich hoffe du bist noch im Forum und antwortest !!
Schöne Grüße
Pure Prise
Beiträge: 4
Registriert: 04.04.2006, 09:47

Beitrag: # 7967Beitrag Pure Prise »

Hallo,

danke der Nachfrage.
Es war ein harter Kampf, bis das XXX ( selektiver Serotonin Wiederaufnahmehemmer ) wirkte. Als es dann einigermaßen besser wurde kamen durch Medis erhöhte Schlafstörungen, jede Nacht alle paar Stunden aufgewacht, konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben und war nur noch k.o..
Bin dann noch mal zum Neuro und hab ihm gesagt, dass es so net weitergehen kann, dass ich in einem Teufelskreis bin. Zwar sind die Attacken zurückgegangen, aber durch die Schlafstörungen war ich ziemlich mies drauf.
Wir haben dann die Dosis von einer ganzen auf eine halbe herabgesetzt, aber ich hab gemerkt, dass mein Körper das nicht verkraftet hat.
Also nahm ich morgens eine halbe und mittags noch mal eine halbe...
So konnte ich ganz gut leben.. War aber dennoch eingeschränkt. Konnte kein Auto fahren, war ständig müde und schlapp und die Beziehung litt auch ganz schön darunter...

Mitte Mai musste ich dann Auto fahren, weil wir ein neues gekauft hatten und ich es dann abholen musste. Ich hatte solche Angst. Hab Tage zuvor geübt, immer kleine Strecken zu fahren, in meinem Kopf kreiste ständig der Gedankje, ich falle in Ohnmacht..
Total krank, jedem habe ich was vorgeheult, alle um mich rum damit runtergezogen.
Die Autofahrt habe ich mit Ach und Krach überstanden. Der Gedanke, dass ich es aber geschafft habe hat mich motiviert, weiter zu machen. Mein Freund schickte mich mit dem Auto quer durch die Stadt einmal dann sogar auf die Autobahn, ok, dnach bin ich durchgedreht, war zuviel..

Um es kurz zu machen. Seit 2 oder 3 Wochen fahre ich wieder Auto, habe die Dosis nach ein paar Tagen doch wieder halbiert und kann seither gut leben. Momentan habe ich Urlaub genommen, weil es mir nicht gut ging und habe aus Frust die Medi abgesetzt. 3 Tage sind es jetzt schon, ich bin launisch und habe Angst, dass es wieder kommt. Ich hoffe einfach nur dass der Spuk vorbei ist.
Leider habe ich immer noch große Probleme durch Tunnels zu fahren, meine Ohren knallen zu, mein Kreislauf kackt ab, meine Füße werden kribbelig und kalt und dann trete ich immer aufs GAs um schnell rauszukommen.

Ich kann viele MEnschen verstehen, die unter Attacken leiden, ist eine gemeine Angelegenheit, fies und unberechenbar. ICh weiß nicht wie es bei mir weitergeht, obn ich die Tablettren doch wieder nehmen soll, oder
einfach weglassen mit dem Wissen, dass es noch nicht vorbei sein kann.

Editiert wg. Medikamentenname.
Alhambra
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