Ich stelle mich vor

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

Moderator: Moderatoren

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Petra
Beiträge: 1
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Wohnort: kiel

Ich stelle mich vor

Beitrag: # 13445Beitrag Petra »

Hallo an alle!

Ich heisse Petra, bin 54 Jahre alt, bin verheiratet und habe 2 Töchter (24 und 27 J.). Nun zu meinem Problem.

Meine jüngste Tochter wurde vor 5 Jahren auf einer Party vergewaltigt. Sie hat jahrelang darunter gelitten und viele Freundschaften gingen aus diesem Grund kaputt. Jetzt hat sie einen verständnisvollen und sehr liebenswerten Freund, mit dem sie vor einigen Monaten zusammengezogen ist. Auch mein Mann und ich akzeptiern und mögen ihn sehr gern. Wir sind froh, dass unsere Tochter endlich Ruhe gefunden hat, und einen Lebensgefährten ich nenne ihn eifach (A), auf den sie sich verlassen kann.
Nur leider hat der Vater von A. Corea Huntington. Er ist ein absoluter Pflegefall körperlich wie geistig. Ich habe mich etwas mit dieser Krankheit beschäftigt. A. selber will nichts davon wissen, geschweige denn sich untersuchen lassen, ob er auch diesen Gendefekt hat. A. will nicht sein Leben vergiften mit der Angst vor CH. Und wir akzeptieren dies auch und üben keinerlei Druck auf ihn oder auf meine Tochter aus. Doch die Angst lastest auf meiner Tochter. Durch ihre Vergewaltigung hat sie extreme gesundheitliche Probleme gehabt, die sie einigermassen in den Griff bekam. Sie hatte starke magenschmerzen, ihr blieb mitten auf der Strasse plötzlich die Luft weg, sie magerte ab. Durch dass kennenlernen von A. gingen die Krankheitssymptome weg. Doch seit einiger Zeit hat sie wieder massive Magenbeschwerden.
Ich möchte doch nur, dass meine Tochter glücklich wird! 'Wie kann ich ihr helfen, mit dieser Angst fertig zu werden? Ich habe bereits mit ihr darüber gesprochen, dass wir voll hinter ihr stehen, egal, wie sie sich entscheidet. Aber die Angst macht auch mir sehr zu schaffen. Gibt es denn keine Möglichkeiten, sich vor dem Ausbruch zu schützen? Wie kann ich den beiden helfen?
Ich selber bin leider auch nicht die gesündeste, hatte bereits 2 Krebsoperationen hinter mir, und zur leide ich unter Depressionen.
Bitte entschuldigt, dass ich so ausführlich geschrieben habe. Vielleicht könnt ihr mir helfen und mir einen Teil der Angst nehmen. Freue mich jedenfalls über jede Antwort.
Mit freundlichen Grüßen von Petra


Udo
Moderator
Beiträge: 5450
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Beitrag: # 13447Beitrag Udo »

Hallo Petra, willkommen hier !

Es ist schön, wenn Deine Tochter so einen lieben Partner gefunden hat. Ich würde aber zumindestens von A. annehmen, auch wenn er von der Krankheit nichts wissen möchte, das er trotzdem die Verantwortung übernimmt, sich damit und den möglichen Folgen auseinander zu setzen. Möchte er Kinder, auch auf die Gefahr, das diese auch krank werden? Würde das Deine Tochter mit Ihrer Vorgeschichte verkraften? Würde sie es verkraften, wenn A. die CH bekommen würde? Ich vermute nicht, wie ich es aus Deiner Erzählung heraushöre.
Ich würde mit der Beziehung verantwortungsbewußt umgehen. Man sollte zumindestens damit rechnen, das A. die Krankheit bekommen kann.
Auch wenn er es verdrängt, muß er sich damit auseinandersetzen, finde ich.
Ich glaube, Deine Tochter ist da sehr mit sich in unklaren und sollte sich in Ruhe mit einer Person Ihres Vertrauens unterhalten.
Die geschilderten Angstzustände Deiner Tochter zeigen ja auch , das da noch einiges zu klären ist für Sie.

Grüß Dich
Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
Cathy
Beiträge: 1482
Registriert: 07.03.2006, 11:35

Beitrag: # 13450Beitrag Cathy »

Hallo Petra,

herzlich Willkommen hier!

Deine Sorge kann ich sehr gut nachvollziehen. Für Deine Tochter ist Ihr Partner sehr wichtig und nun ein "Patentrezept" aus dem Ärmel schütteln ist nicht so einfach, das gibt es auch nicht. Hat Deine Tochter aufgrund Ihrer Vergewaltigung einen psychologischen Beistand oder soetwas in der Art mit dem Ihr vielleicht auch mal gemeinsam sprechen könnt? Wie denkt Deine Tochter über die Krankheit? Spricht sie mit Dir darüber?

Daß Ihr Partner keine Test machen möchte kann ich verstehen. Aber vielleicht ändert es sich auch mal. Und es heißt ja noch nicht daß er an CH selber erkrankt ist.

Als Mutter wirst Du auch nicht viel mehr machen können wie den beiden zur Seite stehen und evt. auch mal einen Rat zu geben, Deine Tochter auffangen und Ihren Freund ebenso, wenn Du es auch kannst, denn wie Du geschrieben hast geht es Dir auch nicht so gut, es wäre keinem geholfen wenn Du Dich übernimmst.

Ich wünsche Dir viel Kraft und melde Dich mal wieder

LG Cathy
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