Die Gesichte von inschepup und Uwe
Verfasst: 27.08.2007, 23:14
Hallo Ihr Lieben! Wie einige von euch wissen bin ich neu in diesem Forum. Heute möchte ich euch unsere Geschichte erzählen. Mein Mann heißt Uwe und ist seit 3 Wochen 50 Jahre alt. Meine Wenigkeit ist 43 Jahre alt wir sind seit 21 Jahren verheiratet und seit 10 Jahren hat Uwe CH. Bis vor 10 Jahren wussten wir nichts von dieser Krankheit. Die Eltern von Uwe ließen sich scheiden, da war er 5 Jahre alt. Seine Mutter sah er nur in den Ferien oder mal am Wochenende, da sie in einer anderen Stadt lebte. Sie war sehr krank, das bekam er im Laufe der Jahre mit. als er 25 Jahre alt war starb sie. Sie lebte die letzten 2 Jahre in einem Heim, wo er sie oft besuchte. Am Anfang unserer Beziehung erzählte er mir von seiner Mutter und wie es ihr ergangen ist. iEr meinte dann nur noch „sollte ich das kriegen was meinte Mutter hatte, setze ich mich ins Auto und der nächste Baum ist meiner“. Aber er war ja gesund und so lebten wir die nächste Jahre so vor uns hin. Bis vor 10 Jahren eine leichte Wesensveränderung bei ihm eintrat. Es folgen Untersuchungen, EEG, Tomographien und etliche andere. Auf die Frage ob es so was ähnliches in seiner Familie geben würde antworteten wir mit nein. Wir wussten es ja nicht besser. Bei einem Telefongespräch mit uwe`s Onkel erwähnte dieser das seine Mutter (von Uwe) ja Chorea Huntington gehabt hätte und ob es das nicht bei Uwe auch der Fall wäre. Hammer!!! Er hätte gedacht Uwe weiß das. Wir haben uns dann über unseren Hausarzt die Krankenakte seiner Mutter schicken lassen. Da stand es schwarz auf weiß. Sie hatte Chorea Huntington. Mit seinem Neurologen waren wir unzufrieden also empfahl uns die Schwester von Uwe einen anderen. Der nahm sich viel Zeit für uns, führte auch etliche Untersuchungen durch und beim Gespräch fragte mein Mann ob es CH sei. Der Arzt verneinte das und meinte aber, 100%ige Sicherheit würde nur ein Gentest bringen. Er ging dann mit meinen Mann in einen Nebenraum um noch einige Untersuchungen zu machen und ich sollte dort warten. Mit einemmal geht die Tür auf und der Arzt steht mit ernstem Gesicht vor mir.Er müsste unbedingt alleine mit mir reden. „ Alle Untersuchungsergebnisse und die Familiengeschichte zusammengenommen ergäben die Diagnose CH.aber ich habe das Gefühl das ihr mann diese Diagnose nicht verkraften würde“. Ein Schlag in die Magengrube! Was mache ich jetzt? Ich habe dann in den nächsten tagen mehrmals mit meinem Mann über den Gentest geredet aber er wollte ihn nicht machen. Er konnte mir auch nicht erzählen warum nicht. Er will nicht und damit basta. Die Diagnose die der Arzt gestellt hat habe ich ihm nie erzählt. Er weiß also eigentlich nicht das er an der CH erkrankt ist. Ich weiß nicht ob es richtig oder falsch war, aber für den damaligen Zeitpunkt war es für mich richtig(ich hatte die angst vor Suizid im Kopf). Ich habe mich dann über die CH informiert, alles natürlich heimlich, und war erschrocken. Aber dann sagte ich mir ich weiß sowieso nicht was die Zukunft bringt, also leben wir weiter wie bisher. Na ja, einige Änderungen, Rente beantragen (kein Problem) Ergotherapie, Logotherapie usw. . Das gute ist, mein Mann fühlt sich nicht krank. Im Gegenteil, sind wir beim Arzt meint er gleich er solle mir doch das rauchen verbieten. Schließlich wollte er ja noch die goldene Hochzeit mit mir feiern.Das war die kurze Version unserer Geschichte.Ach ja, noch etwas zum Schluss. Mein Nickname war vor langer zeit mal einer meiner vielen Kosenamen. Uwe hat ihn jahrelang nicht mehr zu mir gesagt. Als ich mich bei euch angemeldet habe und am überlegen war wie ich mich nenne sagt er auf einmal inschpup zu mir.Liebe Grüße inschepup