Schwindel und alles, was dazu gehört: 13 Jahre: Symptome
Verfasst: 21.12.2007, 23:37
Hallo,
nachdem ich hier im Forum gesehen habe, wie vielfältig und unterschiedlich die Symptome beschrieben werden, möchte ich als Ergänzung zu meinem Beitrag „Schwindel und alles, was dazu gehört: seit 13 Jahren“ hier noch eine genauere Beschreibung meiner Symptome abgeben:
Es handelt sich um einen Schwank- und Kippschwindel mit Unsicherheitsgefühl und Raum-Unsicherheit. Das Auftreten ist zum Teil anfallartig und heftig, dann aber meistens nur Sekunden/Minuten lang. Zum Teil aber auch Tage/Wochen anhaltend aber schwächer, ich bin dann jedoch halbwegs alltagstauglich. Seit dem ersten Auftreten vor 13 Jahren ist der Schwindel nie mehr ganz verschwunden, aber die meiste Zeit ist er zum Glück nicht sehr stark. Erstes Auftreten übrigens nach monatelanger extremer Stressbelastung mit ungesundem Lebenswandel. Sehr selten (ca. 4 mal in 13 Jahren) kam es zu extrem starken Anfällen, dann auch mit Drehschwindel, der letzte vor einigen Wochen. Im Krankenhaus eindeutige Diagnose: Paroxysmaler Lagerungsschwindel und gleichzeitiges HWS-Syndrom, beides zur Zeit in Behandlung. Trotzdem seit Wochen anhaltender, lagerungsabhängiger Schwindel (wenn auch nicht mehr sehr stark). Ein möglicher Zusammenhang mit der andauernden, schwächeren Symptomatik ist noch nicht klar.
Der andauernde Schwindel und das damit einhergehende Unsicherheitsgefühl wird stark mit beeinflusst durch die Augen. Komplexe, dreidimensionale Informationen wirken verstärkend, z.B. entgegenkommende Personen in einem Gang oder Autofahrt mit Blick nach vorne. Bei weniger komplexer Information über die Augen tritt Verminderung des Schwindels ein, z.B. Schließen eines Auges oder Autofahrt mit Blick zur Seite. Lesen oder Fernsehen ist trotz Schwindel aber möglich.
Zusätzlich starke „vegetative“ Komponente: Angst- und Panik-Attacken, Herz“klopfen“, flaues Gefühl im Bauch, innere Unruhe. Bleibt nach dem Rückgang des Schwindels bestehen. Starke Beeinflussung der Lebensqualität, Befürchtung, den Alltagsanforderungen oder beruflichen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, resultierend fehlende Zukunftsperspektive etc.
Das Unsicherheitsgefühl lässt sich künstlich ansatzweise erzeugen und in etwa nachempfinden, indem man mit den Fingern unter einen Augapfel drückt und dann im Raum umherschaut.
Das Empfinden der Raumunsicherheit ist vergleichbar mit dem Gefühl im Zug, der im Bahnhof anfährt und man einen Moment lang nicht weiß, ob der eigene Zug oder der auf dem Nachbargleis anfährt. Im Bahnhof ist jedoch diese Raumunsicherheit nach wenigen Augenblicken vorbei, spätestens, wenn man zum gegenüberliegenden Fenster hinaus schaut.
Begleitend, aber auch außerhalb der Schwindelphasen folgende zusätzlichen Symptome:
-Ohrenrauschen, Pfeifen, gedämpftes Hören (wie durch geschlossene Tür)
-Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen)
-Druckgefühl im Hals
-Bruststechen, Brustenge
-Schwellung im Gesicht (Wangen)
-Dunkelfärbung der Haut im Gesicht („Warst Du im Urlaub?“)
-Durchblutungsstörungen (Flecken an Knie und Ellbogen)
-Nacken- und Rückenverspannungen und –Schmerzen
-Muskelkater-Schmerzen in Fußsohlen und Daumenmuskeln
-Schlafstörungen, nächtliches Aufschrecken
-Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungszustände
-Mundtrockenheit, schlechter Geschmack im Mund
NICHT aufgetreten sind jemals: Erbrechen, Ohnmacht, Stürze, echter Tinnitus, Migränekopfschmerz, Taubheitsgefühle.
Wie gesagt, je nachdem, wie man diese Geschichte anfängt beim Arzt zu erzählen, lässt sich daraus so ziemlich jede Diagnoseschiene ableiten von Innenohr, HWS, Durchblutung bis hin zu Psychosomatik. Ich habe mindestens 50 ergebnislose Arztbesuche hinter mir und hatte die „große Suche“ nach Ursachen im Prinzip aufgegeben, bis vor ein paar Wochen der Krankenhausaufenthalt kam und ich im hoch-akuten Zustand untersucht wurde.
Nur am Rande: hier zwei ganz gute Links zu Lagerungsschwindel/Therapie
http://www.charite.de/ch/neuro/vertigo.html
http://www.drhschaaf.de/Lagerungsgschwindel.pdf
Noch einmal: Ich schreibe diese lange Geschichte nicht um noch Tipps für weitere Arztbesuche zu bekommen, sondern weil ich hoffe, auf diesem Wege Kontakt mit Leuten zu erhalten, die ähnliches wie ich durchleben müssen. Ich wünsche mir, dass man sich austauscht, ein wenig aufbaut und motiviert. Vielleicht kommt ja auch ein Treffen zustande.
Ich freue mich auf Eure Antwort!
nachdem ich hier im Forum gesehen habe, wie vielfältig und unterschiedlich die Symptome beschrieben werden, möchte ich als Ergänzung zu meinem Beitrag „Schwindel und alles, was dazu gehört: seit 13 Jahren“ hier noch eine genauere Beschreibung meiner Symptome abgeben:
Es handelt sich um einen Schwank- und Kippschwindel mit Unsicherheitsgefühl und Raum-Unsicherheit. Das Auftreten ist zum Teil anfallartig und heftig, dann aber meistens nur Sekunden/Minuten lang. Zum Teil aber auch Tage/Wochen anhaltend aber schwächer, ich bin dann jedoch halbwegs alltagstauglich. Seit dem ersten Auftreten vor 13 Jahren ist der Schwindel nie mehr ganz verschwunden, aber die meiste Zeit ist er zum Glück nicht sehr stark. Erstes Auftreten übrigens nach monatelanger extremer Stressbelastung mit ungesundem Lebenswandel. Sehr selten (ca. 4 mal in 13 Jahren) kam es zu extrem starken Anfällen, dann auch mit Drehschwindel, der letzte vor einigen Wochen. Im Krankenhaus eindeutige Diagnose: Paroxysmaler Lagerungsschwindel und gleichzeitiges HWS-Syndrom, beides zur Zeit in Behandlung. Trotzdem seit Wochen anhaltender, lagerungsabhängiger Schwindel (wenn auch nicht mehr sehr stark). Ein möglicher Zusammenhang mit der andauernden, schwächeren Symptomatik ist noch nicht klar.
Der andauernde Schwindel und das damit einhergehende Unsicherheitsgefühl wird stark mit beeinflusst durch die Augen. Komplexe, dreidimensionale Informationen wirken verstärkend, z.B. entgegenkommende Personen in einem Gang oder Autofahrt mit Blick nach vorne. Bei weniger komplexer Information über die Augen tritt Verminderung des Schwindels ein, z.B. Schließen eines Auges oder Autofahrt mit Blick zur Seite. Lesen oder Fernsehen ist trotz Schwindel aber möglich.
Zusätzlich starke „vegetative“ Komponente: Angst- und Panik-Attacken, Herz“klopfen“, flaues Gefühl im Bauch, innere Unruhe. Bleibt nach dem Rückgang des Schwindels bestehen. Starke Beeinflussung der Lebensqualität, Befürchtung, den Alltagsanforderungen oder beruflichen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, resultierend fehlende Zukunftsperspektive etc.
Das Unsicherheitsgefühl lässt sich künstlich ansatzweise erzeugen und in etwa nachempfinden, indem man mit den Fingern unter einen Augapfel drückt und dann im Raum umherschaut.
Das Empfinden der Raumunsicherheit ist vergleichbar mit dem Gefühl im Zug, der im Bahnhof anfährt und man einen Moment lang nicht weiß, ob der eigene Zug oder der auf dem Nachbargleis anfährt. Im Bahnhof ist jedoch diese Raumunsicherheit nach wenigen Augenblicken vorbei, spätestens, wenn man zum gegenüberliegenden Fenster hinaus schaut.
Begleitend, aber auch außerhalb der Schwindelphasen folgende zusätzlichen Symptome:
-Ohrenrauschen, Pfeifen, gedämpftes Hören (wie durch geschlossene Tür)
-Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen)
-Druckgefühl im Hals
-Bruststechen, Brustenge
-Schwellung im Gesicht (Wangen)
-Dunkelfärbung der Haut im Gesicht („Warst Du im Urlaub?“)
-Durchblutungsstörungen (Flecken an Knie und Ellbogen)
-Nacken- und Rückenverspannungen und –Schmerzen
-Muskelkater-Schmerzen in Fußsohlen und Daumenmuskeln
-Schlafstörungen, nächtliches Aufschrecken
-Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungszustände
-Mundtrockenheit, schlechter Geschmack im Mund
NICHT aufgetreten sind jemals: Erbrechen, Ohnmacht, Stürze, echter Tinnitus, Migränekopfschmerz, Taubheitsgefühle.
Wie gesagt, je nachdem, wie man diese Geschichte anfängt beim Arzt zu erzählen, lässt sich daraus so ziemlich jede Diagnoseschiene ableiten von Innenohr, HWS, Durchblutung bis hin zu Psychosomatik. Ich habe mindestens 50 ergebnislose Arztbesuche hinter mir und hatte die „große Suche“ nach Ursachen im Prinzip aufgegeben, bis vor ein paar Wochen der Krankenhausaufenthalt kam und ich im hoch-akuten Zustand untersucht wurde.
Nur am Rande: hier zwei ganz gute Links zu Lagerungsschwindel/Therapie
http://www.charite.de/ch/neuro/vertigo.html
http://www.drhschaaf.de/Lagerungsgschwindel.pdf
Noch einmal: Ich schreibe diese lange Geschichte nicht um noch Tipps für weitere Arztbesuche zu bekommen, sondern weil ich hoffe, auf diesem Wege Kontakt mit Leuten zu erhalten, die ähnliches wie ich durchleben müssen. Ich wünsche mir, dass man sich austauscht, ein wenig aufbaut und motiviert. Vielleicht kommt ja auch ein Treffen zustande.
Ich freue mich auf Eure Antwort!