3 Jahre Schwindel

Angst Panik Schwindel Forum - Schwindel unklarer Genese

Moderator: Moderatoren

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SV77
Beiträge: 2
Registriert: 11.02.2008, 15:40

3 Jahre Schwindel

Beitrag: # 17188Beitrag SV77 »

Hallo Leidensgenossen.

Ich bin auf dieses Forum gestoßen, da ich mal wieder das Internet bezgl. meines Schwindels und dessen Zusammenhänge durchforstet habe. Bin regelrecht überrascht, das es tatsächlich eine Vielzahl von Leidensgenossen gibt. Nachdem ich jetzt etwaige Threads gelesen und mich in fast jedem wieder gefunden habe, dachte ich mir ich erzähl Euch mal von meinem „Leidensweg“, in der Hoffnung auf Tipps oder einfach nur zum Austausch.

Vielleicht erstmal zu mir… ich bin 30 Jahre alt, komme aus Norddeutschland, lebe in einer Beziehung und wir haben seid 3 Monaten Nachwuchs. Arbeite seid meinem 18.Lebensjahr im industriellem Bereich als Industriemechaniker.

Angefangen hat alles vor circa 4 Jahren. Ich saß mit meiner damaligen Freundin im Restaurant und ich bemerkte auf einmal wie sich alles drehte. Hatte das Gefühl das meine Augen sich wegdrehen. Das ganze dauerte nur einen relativ kurzen Moment. Hab mir auch nichts weiter dabei gedacht, „kann man ja mal haben“. Die nächsten Wochen hatte ich auch Ruhe. Auch bei einer Routineuntersuchung gab es keine Auffälligkeiten.
Ein paar Monate später bin ich dann auf der Arbeit zusammengebrochen, auch da wurde mir auf einmal schwindelig und schwarz vor Augen. Man hat mich gleich darauf zum Arzt gebracht und ich wurde durchgecheckt. Zugegeben, zu der Zeit befand ich mich gerade im Trennungsstress, wenig Schlaf, viel geraucht, viel gearbeitet. Mein Arzt meinte ich brauche einfach mal eine Auszeit und ich war 6Wochen krankgeschrieben. Da ich es zu Hause auch nicht sonderlich gut aushielt, bin ich aber nach 4 Wochen wieder zur Arbeit. Schwindelig war mir trotzdem, aber ich habe es irgendwie verdrängen können. Bis zu dem Tag, wo ich erneut auf der Arbeit halbwegs zusammenbrach, wieder weil mich der Schwindel eingeholt hatte. Bin erneut zum Arzt und bin dort wiedermal komplett durchgecheckt worden. Alles ohne Befund. Blutbild ok, EKG ok,, Belastungs-EKG auch ok. Mein Arzt überwies mich zum Orthopäden, der aber auch nichts „Handfestes“ befunden konnte. Mein Arzt überwies mich dann zum HNO. Beim HNO wurde dann erstmal ein Hörtest gemacht, Ohrendruck usw. gemessen, alles in bester Ordnung. Anschließend wurde dann ein Schwindeltest gemacht.
Musste mich auf eine Liege legen, bekam eine abgedunkelte „Taucherbrille“ mit Kamera vor die Augen geschnallt und daraufhin wurde ich erstmal in alle möglichen Positionen befördert. Dabei wurden natürlich die Augen beobachtet. Die Arzthelferin sagte da schon…“das sieht aber nicht gut aus“. Zu guter Letzt wurde dann noch das Innenohr mit Wasser gespült. Normalerweise sollte damit ein Schwindel hervorgerufen werden, ich merkte jedoch gar nichts. Mir war ja eh schon schwindelig. Beim rechten Ohr allerdings trat diese Wirkung ein, ich dachte ich würde von der Liege kippen. Nur im linken Ohr wollte sich nichts tun. Sehr merkwürdig, dachte ich mir, als ich mich so langsam von der Liege aufmachte ins Arztzimmer.
Dort angekommen, dann die „Schreckensmeldung“ …Lieber Patient, bei Ihnen ist das linke Gleichgewichtsorgan ausgefallen. Na ja, dachte ich mir…dagegen wird es schon irgendetwas geben, was mich wieder fit macht. Ich wurde gefragt, wie lange ich schon die Beschwerden hätte. Ich sagte das es das erste Mal circa vor 3Monaten auftrat. Der Arzt sagte dann, das man dann sowieso nichts mehr mit Medikamenten machen könne, zu lange sei es her. Verkehrtauglich sei ich damit auch nicht mehr und ich solle mal ein MRT von meinem Kopf machen lassen, es könne eventuell ein Hirntumor dahinter stecken. Als ich das hörte war ich erstmal platt, bin wie traumatisiert aus der Praxis und noch im Auto brach ich in Tränen aus. So trocken wie der Arzt das rüberbrachte und dann in meinem Alter…ein echt fieser Gedanke. Brauchte ersteinmal 2-3 Tage Abstand, hab mir dann aber einen Termin für besagtes Kopf-MRT geholt. Puh, ich wusste a nicht, was da auf mich zu kam…grausame Enge, den Kopf in einer Art Schraubstock und dann noch der Schwindel. 30min. in der „Röhre“ und ich habe echt mit mir selbst gekämpft, das ich nicht diesen Notknopf drücke. Na ja, irgendwie habe ich es trotzdem überstanden. Die nächsten Minuten waren dennoch sehr merkwürdig, es gehen einem Dinge durch den Kopf…oje oje. Was wird der Arzt wohl gleich sagen, was passiert dann usw. usf.
Gott sei Dank, der Befund war negativ. Einzig eine schwere Nasennebenhöhlenvereiterung wurde festgestellt. Ich hätte vor Freude heulen können. Dieses Gefühl war allerdings sehr kurzweilig. Schon auf dem Heimweg machte ich mir wieder Gedanken, wie ich meinen Schwindel wohl in den Griff bekommen kann.
Wieder beim HNO, mit negativen MRT Befund in der Tasche, sagte dieser mir, tja, ich müsse da wohl mit leben, irgendwann würde das Gehirn diesen Ausfall schon kompensieren, ich bekam ein Heftchen mit „Schwindelübungen“ in die Hand gedrückt und gleich wieder nach Hause. Das Heftchen flog gleich in die Ecke, war dermaßen frustriert über diese Aussage. Habe erstmal 2 Tage ausschließlich im Bett verbracht, viel geschlafen und in der Zwischenzeit gegrübelt.
Beim nächsten Arztbesuch (meine Krankschreibung war abgelaufen und so konnte ich definitiv nicht arbeiten) bat ich darum, es noch mal mit Medikamenten zu versuchen, kann mich leider nicht mehr an den Namen erinnern, aber gebracht haben sie jedenfalls nichts.
Insgesamt war ich 18Monate krankgeschrieben, zwischendurch erneut zum HNO, zwecks Überprüfung, beim Amtsarzt, der sich gar nicht damit auskannte und somit eine weitere Krankschreibung bewilligte. Habe auch dort gefragt, ob es nicht eine Art Kur oder so gäbe, aber der Arzt meinte nur, hmm, eine so seltene Krankheit, da gibt es nichts.
Während dieser 18 Monate war ich außer bei Ärzten eigentlich nur zu Hause, habe mich einfach nicht rausgetraut, weil ich immer daran denken musste, was wohl sei, wenn ich erneut umkippe. Einkäufe habe ich über meine Mutter erledigen lassen. Mein ohnehin schon kleiner Freundeskreis, war auch nicht wirklich darauf bedacht sich mit mir abzugeben, bzw. wurde es mit der Zeit immer weniger. Hatte im Grunde nur meine Familie, die sich noch mit mir abgab.
Kurz vor Ablauf der 18 Monate habe ich dann zu meinem Arzt gesagt, das ich es mit einer Wiedereingliederung auf der Arbeit probieren will. Es geht ja quasi um meine Zukunft, ich bin viel zu jung, als dass ich meinen Job aufgeben könne. Habe zu erst nur 4Std. am Tag gearbeitet. Später dann 6 und nach 2 Monaten wieder Vollzeit. Irgendwie bekam es mir im Laufe der Zeit auch gut, wieder unter Leuten zu sein, es war zwar immer ein Kampf sich aufzuraffen, gegen den Schwindel zu arbeiten, aber es ging für ganze 14 Monate gut. In dieser Zeit lernte ich meine jetzige Freundin kennen, mit dem Ergebnis, dass ich nun Vater eines 3 monatigen Sohnes bin. Ich lebte quasi mit dem Schwindel, es gab gute Tage, aber auch mal schlechte Tage. Habe obendrein Ende letzten Jahres ein Haus gekauft, was komplett umgebaut wird. Das ganze ist/war mit sehr viel Stress verbunden, was dazu führte, das ich 2 Tage vor Weihnachten erneut einer extremen Schwindel- und Panikattacke zum Opfer fiel. Herzrasen, Schweißausbrüche, teilweise heftiger Schwindel. Genau wie beim ersten Mal.
Bin natürlich gleich wieder zum Arzt. Erneut komplett durchchecken lassen. Blutbild i.O., EKG i.O., Schwindeltest ergab keine Neuigkeiten…einfach verteufelt. Zudem kommt noch, das ich mittlerweile regelrecht Angst habe. Angst, wie soll das nur weitergehen, Angst vor dem nächsten Mal, Existenzangst, Selbstzweifel. Ach, ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Es gibt im Moment kaum etwas anderes, an das ich denke. Möchte auch niemandem zur Last fallen, meine Familie macht sich natürlich arge Sorgen, ebenso wie ich.
Hat vielleicht schon jemand Erfahrung mit Erwerbsminderung, Frührente diesbezüglich? Interessiert mich wirklich brennend, weil ich mir vorstellen kann, das so etwas ein Arbeitgeber auch nicht auf Dauer gut heißen kann. Habe nicht vor mein Haus wieder zu verkaufen und in Hartz IV abzurutschen. Im Moment bin ich einfach nur planlos und ziemlich verzweifelt. Das Schlimmste an der Sache ist, man sieht es einem kaum an, das man krank ist, deshalb wahrscheinlich auch auf weniger Verständnis stößt, als wenn man sich ein Bein bricht und alle sehen können….“Mensch, der hat aber ja was“.
Würde mich jedenfalls über einen Erfahrungsaustausch und vielleicht sogar auf etwaige Beantwortung meiner Fragen bzgl. Erwerbsminderung/Frührente freuen.

In diesem Sinne…

Sven


miki
Beiträge: 15
Registriert: 17.05.2006, 09:42

Beitrag: # 17189Beitrag miki »

Hallo Sven,

hast Du denn mal Übungen aus diesem Heftchen, das erstmal "in die Ecke geflogen ist", angewandt?

LG miki
rio
Beiträge: 4591
Registriert: 02.03.2004, 08:22

Beitrag: # 17191Beitrag rio »

Mal abgesehen von allem anderen hast Du da ja einen besonders einfühlsamen Arzt "abbekommen". Trotzdem hast Du den meisten anderen hier wohl eins voraus. Es scheint, als hättest Du tatsächlich eine Diagnose, woher Dein Schwindel rührt.

Aber in dem Teufelskreis steckst Du natürlich trotzdem. Zum Thema Angst gibt es wohl ein recht gutes Buch, wie man diese Angst unter Kontrolle bekommen kann. Wurde hier im Schwindelforum jedenfalls empfohlen.

Bücher zu Schwindel ganz unten, Keine Angst vor der Angst!
SV77
Beiträge: 2
Registriert: 11.02.2008, 15:40

Beitrag: # 17197Beitrag SV77 »

@ miki: Natürlich habe ich sie angewandt. Ich war nur erstmal etwas enttäuscht und konnte nicht glauben, das mir diese Übungen helfen können. Gleich nachdem ich im Internet darüber gelesen hatte, habe ich sie regelmäßig gemacht!

@ rio: Erstmal Danke für den Buchtipp.
Auch wenn ich einen Befund habe, es hilft Dir trotzdem niemand so richtig weiter bzw. kennt sich mit etwaigen Therapien aus. Ich laufe trotzdem regelmäßig wie besoffen durch den Alltag, Lebensqualität gleich null. Wie gesagt, es gibt gute Tage, aber auch unzählige schlechte Tage. Genau dann ist die Verzweiflung bei mir besonders groß.


Anscheinend habe ich wirklich dahingehend etwas Glück bei meiner Arztwahl. Sieht es bei Euch denn soviel schlechter aus? Kein Verständnis, oder einfach nur keine Ahnung oder Lust Euch zu helfen?

Ich denke große Schuld trägt unser gesamtes Gesundheitssystem. Habe neulich einen Bericht im Fernsehn verfolgt, darum ging es in erster Linie um Privatpatient contra Kassenpatient in Bezug auf Ärzte und Ihr Interesse an Heilung. Geld regiert auch hier die Welt, Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie die Kassenpatienten bei den Ärzten angesehen sind. Meine Mutter arbeitet in einer Röntgenabteilung und was dort alleine abgeht... 2 Klassengesellschaft pur. Na ja, das sollte jetzt auch nur mal am Rande erwähnt sein.
Rotowski
Beiträge: 63
Registriert: 13.02.2007, 11:55

Beitrag: # 17200Beitrag Rotowski »

Hallo SV77,

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Habe in diesem Forum unter "Schwindel besiegt" geschrieben.
Nicht ich hatte mit diesem Schwindel zu tun, sondern meine Tochter. Sie ist auch immer wieder mal umgekippt. Auch bei ihr haben die Ärzte nichts gefunden. Bei ihr wurde ein Schwindeltest gemacht, bei dem festgestellt wurde das ihr Gleichgewichtsorgan nicht in Ordnung ist. Dieser Test wurde bei ihr allerdings wiederholt, wo dann wiederrum festgestellt wurde das dieser doch in Ordnung ist. Wenn es wirklich das Gleichgewichtsorgan ist, hat mir auch gesagt das man nichts dagegen tun kann wenn es nicht sofort festgestellt wird. Lasse es vielleicht nochmals überprüfen. Sollte sich herausstellen, das es nicht das Gleichgewichtsorgan ist, halte Dich vielleicht mal an einen Chiropraktiker. Es kommt doch immer wieder vor, das der Schwindel von der Halswirbelsäule kommt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Lieben Gruß
Mary-Ann
Beiträge: 54
Registriert: 08.03.2008, 16:25

Beitrag: # 17757Beitrag Mary-Ann »

Hallo , kann dir nachfühlen ,leide seit 2 1/2 Jahren unter Schwankschwindel. Bin 48 Jahre alt und habe auch schon alles ausprobiert, nichts hilft. Seit 3 Monaten trau ich mich kaum noch raus. Alle Sachen erledigt meine Tochter. Jetzt kamen auch noch Panikattacken dazu. Ich weiß nicht mehr wie es weitergehen soll.
der-friese
Beiträge: 1
Registriert: 21.01.2009, 19:06
Wohnort: wiefelstede

3 jahre schwindel

Beitrag: # 20838Beitrag der-friese »

Hallo

habe seit 4 Jahren Schwindel 46 Jahre alt und bin wie fast alle anderen auch von Facharzt zu Facharzt gelaufen ohne Resultat außer das ich durch eine Nackenmassage inzwischen auch Tinitus habe.Neu ist eine Fachklinik in Hannover (ini-hannover.de)in der 9 Fachärzte gemeinsam die Diagnose stellen.Hier wird davon ausgegangen das ein großer Prozentsatz der Schwindelerkrankungen sowie Tinitus und auch Migräne auf eine Fehlstellung der Kiefergelenke zurückzuführen ist-Für mich auch nachvollziehbar da die Kiefergelenke direkt neben dem Gleichgewichtsorgan liegen ohne das bei diesem etwas durch den HNO-Arzt festzustellen wäre.
3jay
Beiträge: 53
Registriert: 04.12.2008, 23:17
Wohnort: Innsbruck / Tirol / Österreich
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Beitrag: # 20852Beitrag 3jay »

ja da kann ich auch mitreden.
da gibts dir guten dann die schlechten tage .. und dann immer diese angst wegzukippen .. ja ein scheiss gefühl is das :(

bei mir wird das thema frührente auch angsteuert. ich muss aber dazu sagen das ich in einer rehabilitationsmasnahme steck, die von einem psychiater und einer persönlichen betreuung begleitet wird. nochdazu muss ich täglich ca. 4 stunden in ein tageszentrum um dort an diversen programmen (beschäftigungstherapie) teilzunehmen.

das ziel ist es in stress oder angstsituationen strategien zu entwickeln um diese besser zu bewältigen zu können.
2 jahre mach ich das mittlerweile und musste festestellen das die grenzen der belastbarkeit schnell erreicht sind.
mit einen defekten gleichgewichtsorgan und einer "eingebrannten" angststörung ist körper und geist ohnehin vorbelastet und steht immmer irgendwie unter stress.
nach jahrelangen hoffen auf besserung muss ich langsam einsehen das ich mich auf ein komplett anderes leben einstellen muss..
ein prozess der wirklich nicht einfach ist.

mfg. 3jay
Chrissy1954
Beiträge: 42
Registriert: 15.02.2009, 10:41

Beitrag: # 21001Beitrag Chrissy1954 »

Ja Sven, ich habe diese Symptome gepaart mit Angst-und Panikstörungen seit 1993 mit Diagnose, habe es aber schon länger.

Der Schwindel in der Stärke wie ich ihn jetzt habe ist seit 6 Jahren (rund um die Uhr mit Übelkeit,Erbrechen ,Herzrasen usw...Panik), mein Leben spielt sich eigentlich nur noch in meinen 4 Wänden ab. Alle Untersuchungen und Therapien blieben ohne Befund und ohne Besserung, im Gegenteil.

1993 wurde ich sehr krank (Depressionen,Angst-und Panikstörungen,chronische Rückenschmerzen), war fast 1,5 Jahre krank geschrieben, dann musste ich zur Reha nach Bad Bramstedt, war dort 9 Wochen und wurde als arbeitsunfähig entlassen.

Daraufhin musste nun entscheiden werden, gesund schreiben lassen und beim Arbeitsamt melden, das wäre nie gegangen oder Rentenantrag. Ich war ja ausgesteuert, hätte also kein Krankengeld mehr bekommen.

Den Rentenantrag habe ich dann im Juni 1995 geschrieben, wurde bearbeitet und auf Dezember 1994 (Datum des Kurantrages) zurückdatiert und genehmigt.
Seit Dezember 1994 bekomme ich EU Rente (volle)

Erst hatte ich sie auf Zeit und musste sie verlängern lassen, dann wurde sie alle 2 Jahre überprüft, das letzte Mal 2006, voriges Jahr haben sie mich vergessen oder man wird mit 55 nicht mehr überprüft.

Ich habe es nie bereut, auch wenn ich die Arbeit sehr vermisst habe, hätte ich nicht mehr einem geregelten Beruf nachgehen können. Denn ich war ja fast nur noch krank und konnte nicht mehr aus der Wohnung.

Es ist schon beruhigend zu wissen, monatlich kommt das Geld aufs Konto, auch wenn es nicht gerade viel ist, aber man muss nicht mehr kämpfen vor den Behörden, das war zusätzlicher Stress.

Heute habe ich mich damit abgefunden, die ersten Jahre fuhr ich sogar noch in den Urlaub trotz Flugangst und unzähligen Beschwerden, aber seit 2002 geht das auch leider nicht mehr, seit 3 Jahren steige ich nicht mal mehr in ein Auto oder in den Zug und seit einem Jahr habe ich große Probleme beim raus gehen durch den Schwindel, der die Angst wieder bringt, ein ewiger Kreislauf.

So wollte ich den Rest meines Lebens eigentlich nicht verbringen, 12 Jahre Psychopharmaka (habe ich 2005 abgesetzt, weil sie nichts brachten), diversre stationäre Aufenthalte in psychosomatischen Kliniken einschl. Psychiatrie, zur Zeit ambulante Therapie bei einem Psychologen (bringt aber auch nichts, weil ich es selten hin schaffe)...

Freue dich, dass du eine Partnerin hast und sogar ein kleines Kind, ich habe mich nie getraut ,eine Familie zu gründen, weil ich immer krank war und das wollte ich weder Mann noch einem Kind antun, denn wer sich mit Angststörungen nicht auskennt, denkt, du spinnst und simulierst und hast keinen Bock raus zu gehen.

Vielleicht hilft dir deine kleine Familie, es besser zu überstehen, den sie fordern dich auf jeden Fall mehr wie ich gefordert werde.

Für den Notfall hatte ich immer Tavor, aber nur 20 pro Jahr, die reichen mir jetzt nicht mehr, habe sie schon alle weg und meine Ärztin verschreibt aus Vorsicht vor Abhängigkeit keine mehr, Weiß einfach nicht mehr weiter
Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter.
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