
Ich bin 25 Jahre, verheiratet, lebe mit meinem Hund und zwei Katzen in einer kleinen Wohnung und CH negativ.
Der Grund wieso ich hier rein schreibe ist, weil ich hoffe, das ich hier meine Gedanken frei laufen lassen kann, ohne das ich irgendwen verletze oder zu viel zumute. Lesen tut ja jeder selbst.
Meine Mum ist nun 52 Jahre, lebt im GPS Schenefeld, ist bettlägrig, kann sich nicht mehr äußern, verfolgt Menschen mit ihrem Blick, mobiliesiert wird nicht mehr, sie wiegt 31 kg und ist 1,67 m groß.
Ich war meinen Mum immer zweimal im Jahr besuchen, mittlerweile einmal im Monat. Der Freund meiner Mum fuhr immer alles zwei Wochen hin, mittlerweile wöchentlich. Die fahrt dort hin dauert ca. 5 Stunden. Wir haben uns damals für profissionelle Pflege entscheiden und wir gehen meine Mum eben besuchen. Ich weiß das zweimal im Jahr nicht viel ist, aber wenn ich da bin dann bin ich auch nur für sie da und ich habe die Geduld, den ganzen Tag mich mit ihr zu befassen.
So wie es ausschaut, wird meine Mum nicht mehr all zu lange Leben und ich muss mich an den gedanken gewöhnen, mich von ihr zu verabscheiden, was mir zeitweise wirklich schwer fällt. Ich weiß das der Tod zu unserem Leben gehört, aber was es mir so schwer macht, ist das ich mir in letzter Zeit immer wieder vostelle, wie schrecklich es sein muss, mit CH zu leben, Wie es ist mit blauen Flecken und Platzwunden vom joggen zu kommen. Wie es ist, in der Füßgängerzone mit dem Rad umzufallen und alle gaffen, aber keiner hilft. Wie es ist, Dinge machen zu wollen die man immer ohne Probleme geschafft hat, dann nicht mehr schafft. WIe es ist, nur weil man anders geht als Ausetziger gesehen zu werden. Wie es ist, wenn keiner hinter dem Freund der Betroffenen Person steht und sagt, er könnte was besseres haben. Wie es ist, auszurasten gegen seine eigenen Kinder. WIe es ist, wenn das Kind nicht versteht, das die Mum krank ist und sagt das sie sie mehr hasst als anderes auf der Welt...
(bitte E-Mail zwei weiter lesen, becvor ich das wieder nicht abschicken kann

Es gibt viele Menschen die wollen oder können sich nicht mit dem Thema befassen, was mich zeitweise echt traurig macht. Einen Menschen gibt es in meinem Leben, die immer für mich da ist, sich mit mir und der KH befasst und es auch schafft mich wieder aufzufangen.
Ich liebe meine Mum, sie ist mir wichtig, auch wenn ich früher zu ihr gesagt habe, das ich sie hasse. Es tut mir so leid, das ich das gesagt habe, aber als Kind versteht man das ja nicht. Heute möchte ich ihr sagen, das ich stolz auf sie bin, sie hat trotz der Schwierigkeit in ihrem Leben sehr viel geschafft und, vielleicht sogar mehr als andere und das auch noch in kürzerer Zeit.
Ich werde so unendlich traurig, wenn ich daran denke, das sie nicht mehr hier ist. Ich weiß, das es für meine Mum eine Erlösung ist und ich kann es ja auch verstehen, aber leider fehlen mir, glaube ich, die Bilder, wo Mama glücklich und zufrieden ist. Leider kann ich mich nur an sie erinnern in Stresssituationen oder eben bei Dingen die nicht so schön für mich waren. Sollte sich schon jemand am Anfang gefragt haben, wieso ich Mama keine PEG legen lassen habe, kann ich sagen, was hätte sich dadurch geändert??? Es wäre genaudas selbe wie jetzt, nur das sie nicht so dünn wäre. Ich habe mich als ihre Betreuerin dagegen entschieden, da ich sie und ihre Vorstellung vom Leben vertrete. Sicherlich denke ich ab und an daran, das ich mich vielleicht hätte lieber anders entscheiden um MEIN Gewissen zu beruhigen. Glücklicherweise hat meine Mum, was ich erst selbst nicht glauben wollte, in Heiligenhafen, dort war sie zur Einstellung, gesagt, NEIN DAS WILL ICH NICHT, obwohl sie sich da eigentlich schon nicht mehr äußern konnte.
Naja, was ich hier eigentlich nur versuche ist miene Gedanken los zu werde auch wenn es ein kleiner WIRRWARR an Gedanken ist, bedanke ich mich das ihr es lest. Ich werde bestimmt bald wieder was von mir hören lassen...
Greetz Katrin