Starker Benommenheitsschwindel - was kann man tun?
Verfasst: 14.11.2009, 20:42
Verehrte Gemeinde,
also ich selber würde mein Problem als phobischen Benommenheitsschwindel bezeichnen. Und zwar seit ca. 18 Jahren. Was in der Zeit zusammengekommen ist, habe ich mal stichpunktartig runtergeschrieben:
Entstehung / dauerhafte Symptome
diffuser Benommenheitszustand nach Kreislaufkollaps vor ca. 18 Jahren
seitdem permanentes Gefühl wie nach Hyperventilation - 7 x 24h
phobische Störungen seit ca. 6 Jahren. (stärker werdend)
zeitweise Symptome (Tage)
Kopfdruck, Kribbelgefühl (Extremitäten, Kopfhaut und Gesicht)
Bewusstseinsstörungen (alles ist unwirklich, fremd, sonderbar)
depressive Stimmung, Melancholie
kurzfristige Symptome (Minuten bis Stunden)
phobische Attacken/Panik
Schluckstörungen/Schluckzwang
vegetative Missempfindungen
nächtliches Hochschrecken
Schweißausbrüche
Herzrasen
Stand-/Gangunsicherheit
zusätzliche Auslöser können sein
Höhe, Brücken, steile Abgänge
Fliegen (auch bei versperrtem Ausblick)
längere Zusammentreffen in speziefischen Gruppen, zB. Besprechungen o. Kantine
(Menschenansammlungen sind aber generell kein Problem)
vortägiger Alkoholkonsum (funktioniert als Auslöser am nächsten Tag immer)
Schlafmangel
vereinzelt weite Räume oder weitläufiges Panorama
weitere Symptome
leichter Tinnitus (seit ca. 5 Jahren)
Sodbrennen (seit ca. 5 Jahren aber fast besiegt)
Höhenangst (>10 Jahre)
Gegenmaßnahmen / Konsequenzen
Ablenkung jeglicher Art (je intensiver, desto besser)
Disziplin, Beherrschung (Augen zu und durch)
zunehmendes Vermeidungsverhalten (Vermeidung von Flugreisen, Besprechungen, private Aktivitäten, zB. Kino, Ausflüge)
ständige Angstbewältigung (Angst vor dem großen Kollaps, vor Berufsunfähigkeit etc.)
Linderung durch Alkohol
Untersuchungen / Therapien
vor ca. 18 Jahren: CT Schädel, Langzeit- + Belastungs-EKG, EEG, div. Gleichgewichts/-Koordinationsstests, Lungenuntersuchung, Blutbild
Befund: nix
Therapie: Vertigoheel, Atemübungen
Erfolg: keiner
vor ca. 5 Jahren: MRT Schädel, MRT + Röntgen HWS, HNO: kalorische Spülung (Gleichgewichtsorgan), Cortison-Infusion, Doppler-Sonographie Gesicht und afair Hals
Befund: Blockwirbel 5/6 aber lt. MRT nichts eingeklemmt
Therapie: Rescue-Tropfen, Gesprächstherapie
Erfolge: nach Gesprächstherapie kurze Euphorie-/Hoffnungsphase - 1-2 Tage das wars.
NICHT aufgetreten sind
Drehschwindel, Karussellfahren, Bogengänge, Doppelbilder, Nystagmus, Erbrechen, Ohmacht, Schmerzen, Taubheitsgefühle, Potenzstörungen, Gedächtnis-/Konzentrationsstörungen, "Mundwüste", Essstörungen, Wahn, Platzangst
Lebenswandel
Alkohol: ca. 1-2 / Monat (früher mehr)
Rauchen: derzeit nur in Verbindung mit Alkohol, davor 10 Jahre Nichtraucher, davor 4 Jahre Raucher
Ernährung: vorwiegend auf Trennkost-Basis (Salat/Gemüse + Fleisch), selten Kohlehydrate, 2-3L Wasser pro Tag, kaum Junk-Food, Süßigkeiten normal
Sport: Fitness 1-2 pro Woche
Ansonsten privat und mental alles paletti. Zufrieden im Job, seit kurzem glücklich verheiratet, Haus fast fertig, Freunde & Familie alles ok.
Es gab im Verlauf bisher 2 große Einbrüche, nachdem sich der Schwindel enorm verschlimmert hat und (vielleicht auch dadurch bedingt) neue Symptome hinzugekommen sind. Besonders die Angstzustände und depressive Stimmung sind sehr auf dem Vormarsch und machen mir mit am meisten zu schaffen. Der letzte Einbruch war erst vor ein paar Tagen und NOCH bin ich einigermaßen Herr der Lage um die Sache nochmal anzugehen. Und dieses Mal muss ich wirklich dringlich vorgehen. Ich weiß nicht und will auch nicht wissen, wie es ist, wenn ich nochmal abrutsche!
Daher meine Frage: Wer kann sich hier wiederfinden und kann was empfehlen?
Ich habe hier einiges in Richtung Intoleranz-Untersuchungen gelesen (Fructose, Lactose, Histamin), was bei mir noch nicht gemacht wurde. Auch Allergie-Tests und spezielle Blutuntersuchengen (zB. IgG-Immunscreening) werde ich direkt am Montag mal anleiern.
Darüberhinaus wollte ich auch in Richtung Nuklearmedizin (Hirndurchblutung), Schilddrüse, Orthopadie, Heilpraktiker o. ä. was starten.
Hat jemand sonst noch eine Idee?
Ist es ratsam alles parallel loszutreten oder ist das reiner Aktionismus?
Schonmal vorab vielen Dank. Dieses Forum hat mir durch die Fülle von interessanten Infos und des Nicht-Allein-Sein-Gefühls schon mehr gebracht als alle bisherigen Ärzte zusammen und es wäre ja wirklich der Hammer, wenn ich mit Eurer Hilfe einen Ausweg finden würde.
Viele Grüße
Thomas
--
Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne hat.
also ich selber würde mein Problem als phobischen Benommenheitsschwindel bezeichnen. Und zwar seit ca. 18 Jahren. Was in der Zeit zusammengekommen ist, habe ich mal stichpunktartig runtergeschrieben:
Entstehung / dauerhafte Symptome
diffuser Benommenheitszustand nach Kreislaufkollaps vor ca. 18 Jahren
seitdem permanentes Gefühl wie nach Hyperventilation - 7 x 24h
phobische Störungen seit ca. 6 Jahren. (stärker werdend)
zeitweise Symptome (Tage)
Kopfdruck, Kribbelgefühl (Extremitäten, Kopfhaut und Gesicht)
Bewusstseinsstörungen (alles ist unwirklich, fremd, sonderbar)
depressive Stimmung, Melancholie
kurzfristige Symptome (Minuten bis Stunden)
phobische Attacken/Panik
Schluckstörungen/Schluckzwang
vegetative Missempfindungen
nächtliches Hochschrecken
Schweißausbrüche
Herzrasen
Stand-/Gangunsicherheit
zusätzliche Auslöser können sein
Höhe, Brücken, steile Abgänge
Fliegen (auch bei versperrtem Ausblick)
längere Zusammentreffen in speziefischen Gruppen, zB. Besprechungen o. Kantine
(Menschenansammlungen sind aber generell kein Problem)
vortägiger Alkoholkonsum (funktioniert als Auslöser am nächsten Tag immer)
Schlafmangel
vereinzelt weite Räume oder weitläufiges Panorama
weitere Symptome
leichter Tinnitus (seit ca. 5 Jahren)
Sodbrennen (seit ca. 5 Jahren aber fast besiegt)
Höhenangst (>10 Jahre)
Gegenmaßnahmen / Konsequenzen
Ablenkung jeglicher Art (je intensiver, desto besser)
Disziplin, Beherrschung (Augen zu und durch)
zunehmendes Vermeidungsverhalten (Vermeidung von Flugreisen, Besprechungen, private Aktivitäten, zB. Kino, Ausflüge)
ständige Angstbewältigung (Angst vor dem großen Kollaps, vor Berufsunfähigkeit etc.)
Linderung durch Alkohol
Untersuchungen / Therapien
vor ca. 18 Jahren: CT Schädel, Langzeit- + Belastungs-EKG, EEG, div. Gleichgewichts/-Koordinationsstests, Lungenuntersuchung, Blutbild
Befund: nix
Therapie: Vertigoheel, Atemübungen
Erfolg: keiner
vor ca. 5 Jahren: MRT Schädel, MRT + Röntgen HWS, HNO: kalorische Spülung (Gleichgewichtsorgan), Cortison-Infusion, Doppler-Sonographie Gesicht und afair Hals
Befund: Blockwirbel 5/6 aber lt. MRT nichts eingeklemmt
Therapie: Rescue-Tropfen, Gesprächstherapie
Erfolge: nach Gesprächstherapie kurze Euphorie-/Hoffnungsphase - 1-2 Tage das wars.
NICHT aufgetreten sind
Drehschwindel, Karussellfahren, Bogengänge, Doppelbilder, Nystagmus, Erbrechen, Ohmacht, Schmerzen, Taubheitsgefühle, Potenzstörungen, Gedächtnis-/Konzentrationsstörungen, "Mundwüste", Essstörungen, Wahn, Platzangst
Lebenswandel
Alkohol: ca. 1-2 / Monat (früher mehr)
Rauchen: derzeit nur in Verbindung mit Alkohol, davor 10 Jahre Nichtraucher, davor 4 Jahre Raucher
Ernährung: vorwiegend auf Trennkost-Basis (Salat/Gemüse + Fleisch), selten Kohlehydrate, 2-3L Wasser pro Tag, kaum Junk-Food, Süßigkeiten normal
Sport: Fitness 1-2 pro Woche
Ansonsten privat und mental alles paletti. Zufrieden im Job, seit kurzem glücklich verheiratet, Haus fast fertig, Freunde & Familie alles ok.
Es gab im Verlauf bisher 2 große Einbrüche, nachdem sich der Schwindel enorm verschlimmert hat und (vielleicht auch dadurch bedingt) neue Symptome hinzugekommen sind. Besonders die Angstzustände und depressive Stimmung sind sehr auf dem Vormarsch und machen mir mit am meisten zu schaffen. Der letzte Einbruch war erst vor ein paar Tagen und NOCH bin ich einigermaßen Herr der Lage um die Sache nochmal anzugehen. Und dieses Mal muss ich wirklich dringlich vorgehen. Ich weiß nicht und will auch nicht wissen, wie es ist, wenn ich nochmal abrutsche!
Daher meine Frage: Wer kann sich hier wiederfinden und kann was empfehlen?
Ich habe hier einiges in Richtung Intoleranz-Untersuchungen gelesen (Fructose, Lactose, Histamin), was bei mir noch nicht gemacht wurde. Auch Allergie-Tests und spezielle Blutuntersuchengen (zB. IgG-Immunscreening) werde ich direkt am Montag mal anleiern.
Darüberhinaus wollte ich auch in Richtung Nuklearmedizin (Hirndurchblutung), Schilddrüse, Orthopadie, Heilpraktiker o. ä. was starten.
Hat jemand sonst noch eine Idee?
Ist es ratsam alles parallel loszutreten oder ist das reiner Aktionismus?
Schonmal vorab vielen Dank. Dieses Forum hat mir durch die Fülle von interessanten Infos und des Nicht-Allein-Sein-Gefühls schon mehr gebracht als alle bisherigen Ärzte zusammen und es wäre ja wirklich der Hammer, wenn ich mit Eurer Hilfe einen Ausweg finden würde.
Viele Grüße
Thomas
--
Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne hat.