Darm chronisch krank nach diversen Infektionen
Verfasst: 13.09.2011, 11:23
Hallo liebes Forum,
hier meldet sich ein neuer, von massiven Darmproblemen geplagter Leidender. Da mir Ärzte offensichtlich nicht helfen können, wende ich mich nun an euch.
Ich habe mich Anfang 2009 am Ende einer wunderschönen Rucksackreise durch Thailand mit Cholera infiziert. Da ich vorher nie dergestalt krank war, habe ich diese Erfahrung relativ gut verarbeiten und tief in mir vergraben können. Ende 2009 bekam ich chronische Herzrhythmusstörungen, die heute jedoch auskuriert sind und parallel setzten Darmbeschwerden ein. Der Stuhl wurde dünner, der Stuhldrang häufiger, regelmäßige Schmerzen gesellten sich hinzu, aber alles sehr sehr langsam.
Mitte 2010 hatte ich, nachdem ich seit Monaten an chronisch dünnem Stuhl (leichtem Durchfall) litt, eine Darmspiegelung mit Verdacht auf MC/CU/Zöliakie. Nichts davon bestätige sich und ich "kühlte" langsam ab. Jedoch wurden Nahrungsmittelintoeranzen diagnostiziert: sowohl gegen Fructose als auch gegen Lactose. Ich lebte relativ streng nach diesen Defiziten und meine Darmprobleme verringerten sich.
Als ich 2010, September, das Wintersemester an der Uni begann, verletzte ich mich am Fuß und die Wunde entzündete sich. Ich hatte Fieber und Gliederschmerzen, worauf hin mir ein Arzt Amoxicilin verschrieb. Ich nahm es, die Symptome wichen.
2 Wochen später setzten schwere Durchfälle mit Blut- und Eiterbeimischungen ein, begleitet von unerträglichen Choliken. Ich ging in meiner Not in das lokale Krankenhaus, wo ich jedoch auf Tee und Zwieback nachhause geschickt wurde. Als ich 2 Tage später von meiner Mutter in ein anderes KH gebracht wurde, schlug die Uhr schon 5 vor 12. Dort wurde ich sofort isoliert, derweil kamen Ergebnisse einer Stuhluntersuchung und die schlimmste Vorahnung der behandelnden Ärzte bestätigte sich: Pseudomembranöse Colitis. Am 1. Abend im KH dachte ich, ich müsste sterben und robbte auf allen Vieren ins Bad. Dort saß ich auf meinen Knien und flehte um Vergebung meiner Sünden. Ich bin ansonsten kein religiöser Mensch und im Nachhinein wundere ich mich über solch ein "spirituelles Moment".
Am Folgetag wurden Magen und Darm gespiegelt, woraufhin die Pseudom. Col. bestätigt worden ist sowie eine Refluxöphangitis (was nichts Sensationelles ist) festgestellt wurde.
Nach einigen Antibiosen und diversen Protonpumpenhemmer ging es mir etwas besser und ich wurde wieder entlassen.
Mein Darm leidet seither jedochfortwährend.
Nachdem mir im Januar sämtliche LK (ohne erkennbaren Grund) angeschwollen sind und mein Blutbild beachtliche Verschiebungen aufwies, bin ich mit Verdacht auf eine systemische oder bösartige Erkrankung in eine Spezialklinik gebracht worden.
Dort stieß ich auf überforderte und überlastete Ärzteteams, die mich mehrfach spiegelten - hatte übrigens ein Rezidiv des Erregers der Pseudom. Col. (Clostridium dificille) und wurde letztlich mit einer MRT-Sellink-Untersuchung (welche ich als bisher anstrengenste nebst einer Herzkatheteruntersuchung empfand) durchleuchtet, durch die man nur eine Milzschwellung feststellte.
MC,CU,Reizdarm und Zöliakie wurden komplett ausgeschlossen. Diagnose: "Postinfektiöse Colitis". Damit wurde ich entlassen und nahm eine Zeit regelrechte Überdosen an Perenterol, bis mein Stuhl zum ersten Mal nach eineinhalb Jahren wieder fest war.
Das hielt nicht lange an und ein weiteres Symptom gesellte sich zu meinen übrigen Beschwerden: regemäßige Schwellung des rechten Bauches mit Druckschmerz sowie einem unabhängig von Druck auftretenden ziehenden Schmerz. Blindarm sei es nicht, es wäre entweder eine Verwachsung oder eine Verdrehung, doch bildgebende Verfahren gaben weder Auskunft über das eine, noch das andere.
Mit diesem Symptom sowie täglichen Durchfällen, Krämpfen, übelriechenden, oft feuchten Blähungen, Gewichtsabnahme- und Stopps wenn ich nicht viel esse sowie mittlerweile heftigen Depressionen lebe ich seit Anfang 2011.
Ich weine fast täglich.
Neben unzähligen Arztbesuchen mit invasiven Eingriffen, Psychotherapien und ähnliches Zeug, was nichts nützte, habe ich mich alternativ behandeln lassen.
Akkupunktur, Hypnose, Reiki, Homöopathie, Heilpilze, Vitaminpräparate, Infusionstherapien, Bio-Resonanz, Schüsslersalze, autogenes Training, Naturprodukte, Milchkefir, Flohsamenschalen, Massagen, Heilerdekuren, Therapien nach Hildegard v. Bingen, Mittel gegen Meteorismus, energetische Psychologie, Autosuggestionen und so fort.
Nichts hat zu einem dauerhaften Gesundheitszustand geführt. Ich habe, als Student und Sohn einer alleinerziehenden Mutter unfassbar viel Geld investiert. Wir sind nun verschuldet und ich kann mir keine weiteren Versuche bei Heilpraktiern oder ähnliches erlauben.
Was mir half: Sport. Durch Joggen, Schwimmen, Fußballspielen und Co. - was mir eigentlich kaum möglich sein dürfte - schaffe ich meinen Gemütszustand zumindest temporär zu erhellen.
Ich habe nun einige Monate hart für einen Urlaub am Meer geackert. Aus diesem Urlaub wende ich mich an euch. Es ist kaum erträglich, da ich das Essen nicht vertrage und fast ständig Schmerzn habe. So kann ich mich nicht entspannen. Und natürlich klingen die Erinnerungen vergangener Urlaube, in denen ich stark, sportlich, stabil und vor allem glücklich war, schmerzhaft nach.
Wenn sich hier irgendjemand mit meinen Schilderungen identifizieren kann und ein Idee hat, aus diesem Teufelskreis herauszugelangen, soll er sich melden. Ich danke jedem für Ratschläge, gute Zureden, Verständnis und Mitgefühl.
Melvin
hier meldet sich ein neuer, von massiven Darmproblemen geplagter Leidender. Da mir Ärzte offensichtlich nicht helfen können, wende ich mich nun an euch.
Ich habe mich Anfang 2009 am Ende einer wunderschönen Rucksackreise durch Thailand mit Cholera infiziert. Da ich vorher nie dergestalt krank war, habe ich diese Erfahrung relativ gut verarbeiten und tief in mir vergraben können. Ende 2009 bekam ich chronische Herzrhythmusstörungen, die heute jedoch auskuriert sind und parallel setzten Darmbeschwerden ein. Der Stuhl wurde dünner, der Stuhldrang häufiger, regelmäßige Schmerzen gesellten sich hinzu, aber alles sehr sehr langsam.
Mitte 2010 hatte ich, nachdem ich seit Monaten an chronisch dünnem Stuhl (leichtem Durchfall) litt, eine Darmspiegelung mit Verdacht auf MC/CU/Zöliakie. Nichts davon bestätige sich und ich "kühlte" langsam ab. Jedoch wurden Nahrungsmittelintoeranzen diagnostiziert: sowohl gegen Fructose als auch gegen Lactose. Ich lebte relativ streng nach diesen Defiziten und meine Darmprobleme verringerten sich.
Als ich 2010, September, das Wintersemester an der Uni begann, verletzte ich mich am Fuß und die Wunde entzündete sich. Ich hatte Fieber und Gliederschmerzen, worauf hin mir ein Arzt Amoxicilin verschrieb. Ich nahm es, die Symptome wichen.
2 Wochen später setzten schwere Durchfälle mit Blut- und Eiterbeimischungen ein, begleitet von unerträglichen Choliken. Ich ging in meiner Not in das lokale Krankenhaus, wo ich jedoch auf Tee und Zwieback nachhause geschickt wurde. Als ich 2 Tage später von meiner Mutter in ein anderes KH gebracht wurde, schlug die Uhr schon 5 vor 12. Dort wurde ich sofort isoliert, derweil kamen Ergebnisse einer Stuhluntersuchung und die schlimmste Vorahnung der behandelnden Ärzte bestätigte sich: Pseudomembranöse Colitis. Am 1. Abend im KH dachte ich, ich müsste sterben und robbte auf allen Vieren ins Bad. Dort saß ich auf meinen Knien und flehte um Vergebung meiner Sünden. Ich bin ansonsten kein religiöser Mensch und im Nachhinein wundere ich mich über solch ein "spirituelles Moment".
Am Folgetag wurden Magen und Darm gespiegelt, woraufhin die Pseudom. Col. bestätigt worden ist sowie eine Refluxöphangitis (was nichts Sensationelles ist) festgestellt wurde.
Nach einigen Antibiosen und diversen Protonpumpenhemmer ging es mir etwas besser und ich wurde wieder entlassen.
Mein Darm leidet seither jedochfortwährend.
Nachdem mir im Januar sämtliche LK (ohne erkennbaren Grund) angeschwollen sind und mein Blutbild beachtliche Verschiebungen aufwies, bin ich mit Verdacht auf eine systemische oder bösartige Erkrankung in eine Spezialklinik gebracht worden.
Dort stieß ich auf überforderte und überlastete Ärzteteams, die mich mehrfach spiegelten - hatte übrigens ein Rezidiv des Erregers der Pseudom. Col. (Clostridium dificille) und wurde letztlich mit einer MRT-Sellink-Untersuchung (welche ich als bisher anstrengenste nebst einer Herzkatheteruntersuchung empfand) durchleuchtet, durch die man nur eine Milzschwellung feststellte.
MC,CU,Reizdarm und Zöliakie wurden komplett ausgeschlossen. Diagnose: "Postinfektiöse Colitis". Damit wurde ich entlassen und nahm eine Zeit regelrechte Überdosen an Perenterol, bis mein Stuhl zum ersten Mal nach eineinhalb Jahren wieder fest war.
Das hielt nicht lange an und ein weiteres Symptom gesellte sich zu meinen übrigen Beschwerden: regemäßige Schwellung des rechten Bauches mit Druckschmerz sowie einem unabhängig von Druck auftretenden ziehenden Schmerz. Blindarm sei es nicht, es wäre entweder eine Verwachsung oder eine Verdrehung, doch bildgebende Verfahren gaben weder Auskunft über das eine, noch das andere.
Mit diesem Symptom sowie täglichen Durchfällen, Krämpfen, übelriechenden, oft feuchten Blähungen, Gewichtsabnahme- und Stopps wenn ich nicht viel esse sowie mittlerweile heftigen Depressionen lebe ich seit Anfang 2011.
Ich weine fast täglich.
Neben unzähligen Arztbesuchen mit invasiven Eingriffen, Psychotherapien und ähnliches Zeug, was nichts nützte, habe ich mich alternativ behandeln lassen.
Akkupunktur, Hypnose, Reiki, Homöopathie, Heilpilze, Vitaminpräparate, Infusionstherapien, Bio-Resonanz, Schüsslersalze, autogenes Training, Naturprodukte, Milchkefir, Flohsamenschalen, Massagen, Heilerdekuren, Therapien nach Hildegard v. Bingen, Mittel gegen Meteorismus, energetische Psychologie, Autosuggestionen und so fort.
Nichts hat zu einem dauerhaften Gesundheitszustand geführt. Ich habe, als Student und Sohn einer alleinerziehenden Mutter unfassbar viel Geld investiert. Wir sind nun verschuldet und ich kann mir keine weiteren Versuche bei Heilpraktiern oder ähnliches erlauben.
Was mir half: Sport. Durch Joggen, Schwimmen, Fußballspielen und Co. - was mir eigentlich kaum möglich sein dürfte - schaffe ich meinen Gemütszustand zumindest temporär zu erhellen.
Ich habe nun einige Monate hart für einen Urlaub am Meer geackert. Aus diesem Urlaub wende ich mich an euch. Es ist kaum erträglich, da ich das Essen nicht vertrage und fast ständig Schmerzn habe. So kann ich mich nicht entspannen. Und natürlich klingen die Erinnerungen vergangener Urlaube, in denen ich stark, sportlich, stabil und vor allem glücklich war, schmerzhaft nach.
Wenn sich hier irgendjemand mit meinen Schilderungen identifizieren kann und ein Idee hat, aus diesem Teufelskreis herauszugelangen, soll er sich melden. Ich danke jedem für Ratschläge, gute Zureden, Verständnis und Mitgefühl.
Melvin