CH erin und Borderliner

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

Moderator: Moderatoren

Udo
Moderator
Beiträge: 5450
Registriert: 16.06.2006, 01:19
Wohnort: Itzehoe
Kontaktdaten:

Beitrag: # 20153Beitrag Udo »

kati hat geschrieben:JA Rolltreppe ist nicht schön.aber das war nur ein kleines bsp. ich kenne es ja nicht anders,das ich immer auf ihn aufpasse.manchmal muß ich mir auch sagen lassen das ich eine glucke bin.aber das ist mir egal weil ich denke das ""normalos""nicht wirklich mitreden können.
udo ich glaube das katja sich richtig geborgen fühlt.ich sehe es bei meiner mutter,die fühlt sich nicht wohl bei meinem vater und schläft nachts fast gar nicht mehr.

lg
Hi kati,
Bei Dir fühlt Sie sich Deine Mutter wohler?

Ich merke oft, das sich die Beziehungen verstärken. Kaja ist ja sehr auf mich und auch auf Ihre Mutter fixiert. Ich bin in der Rolle des Freundes, der sich immer irgendwie um alles mögliche kümmert, und so eine Art Rettungsanker ist. Ihre Mutter ist festgelegt auf die Mutterrolle, von da kommen immer die Anziehsachen und die Anrufe und der Geburtstagskuchen, und in regelmäßigen Abständen kommt Sie vorbei und dann ist Einkaufszeit und Kaja wird überall in die Geschäfte geschoben :wink: Und bei Ihrer Mutter wird Weihnachten gefeiert. Das ist eben so und hat sich bitteschön auch möglichst nicht zu verändern, sonst gibt es Alarm bei Kaja. Und dieses Schema ist auch wichtig für Kajas Stabilität. Und irgendwie dazwischen tummeln sich die Pfleger und Therapeuten und was da noch so alles ist. Die gehören auch dazu und müssen manchmal viel ertragen bei Kaja :D

Gruß Udo


Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
goastern
Beiträge: 4
Registriert: 15.01.2008, 20:38

an Udo

Beitrag: # 20159Beitrag goastern »

dieses Schema kenne ich bei Nina auch. Zuhause ist sie sehr auf ihre Mutter fixiert. Geht mit ihr shoppen, reiten usw...zwischendurch treffen wir uns oder auf der Arbeit ist sie sehr auf mich fixiert. Was manchmal sehr anstrengend ist. Die Kollegen fragen sie meist Dinge nicht selber sondern mich z.B. wenn sie sie nicht verstehen soll ich übersetzen. Anstatt die Kollegen mehrmals fragen damit sie sie verstehen.

Aber was anderes, am Donnerstag kam Nina zur Arbeit. Sie erzählte freudestrahlend das ihr Pferd ein Fohlen bekäme, bzw. soll es noch gedeckt werden. Ich freute mich mit ihr wobei ich jedoch zweifelte das ihre Eltern dafür sind. Einige Zeit später telefonierte sie im Nachbarzimmer länger mit ihrer Mutter. Plötzlich war sie verschwunden.
Wie vom Erdboden verschluckt. Bei mir brach die Panik aus. Alle suchten sie, aber sie war weg und das sie alleine nach Hause fährt mit öffentlichen Mitteln war unvorstellbar, da sie immer gebracht und abgeholt wird, zudem wäre sie dann ca. 2 Stunden unterwegs. Außerdem hat sie ja extreme Gleichgewichtsstörrungen und Ticks.

Nun ja, selbst die Gruppenleiter machten sich auf den Weg sie mit dem Auto zu suchen. Bis nach ca. 4 Stunden ihr Vater auf der Arbeit anrief, sie wäre gerade zu Hause angekommen. Sie ist tatsächlich mit dem Bus gefahren obwohl sie die Strecke noch nie gefahren ist.Selbst ich kenne diese Strecke nicht.

Als ich später mit ihr und ihrer Mutter telefonierte erfuhr ich, das sie die Idee mit dem Fohlen ihrer Mutter erzählte und diese meinte das sollten sie zusammen mit ihrem Papa entscheiden. Nun ja, Nina empfand es als Ablehnung und drohte der Mutter, das sie von der Arbeit abhaut wenn sie das Fohlen nicht bekäme. Ihre Mama nahm dies nicht so ernst, da sie vorher nie so etwas gemacht hat.

Wie soll das denn jetzt weiter gehen? Jetzt habe ich noch mehr Angst um Nina......ihr hätte sonst was passieren können.
Was sagst Du dazu ?

LG Goastern
Udo
Moderator
Beiträge: 5450
Registriert: 16.06.2006, 01:19
Wohnort: Itzehoe
Kontaktdaten:

Beitrag: # 20161Beitrag Udo »

Also, wenn Nina noch Bus fahren kann, dann ist Sie recht fit. Relativ gesehen. Diese Gleichgewichtsstörungen täuschen etwas, es sieht oft für den Außenstehenden schlimmer aus, als es für den erkrankten wirklich ist. Es sind ja teilweise auch keine Gleichgewichtsstörungen, sondern Bewegungsstörungen. Das ist was anderes. Wenn Sie stark ausgeprägt sind, wird es dann trotzdem irgendwann unfallmäßig etwas kritisch.

Aber es wäre trotzdem gut, wenn Nina sagt, wo Sie hinfährt.

Und das mit dem Fohlen, da kann ich momentan nicht wirklich was zu sagen, ich bin ja nicht Ninas Mutter. Ich denke, da werden die beiden schon eine Einigung erzielen. Ist das mehr in der Stadt, wo die Werkstatt ist, oder mehr ländlich, wo man sich besser untereinander kennt?

Hier bei mir kennt man sogar teilweise die Busfahrer, obwohl Itzehoe ja nicht so ganz klein ist. Und die Busfahrer wissen, wo man wohnt.
Ev. sollte man Nina ein kleinen Notfallzettel mit in die Tasche legen mit Ihrer Adresse und Telefonnummern, die man anrufen kann . Wo auch draufsteht, das Sie CH hat und nicht betrunken ist.

So, aber nun ein schönes Wochenende Dir und allen zusammen :wink:

Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
kati
Beiträge: 97
Registriert: 06.10.2008, 18:26
Wohnort: nrw

Beitrag: # 20168Beitrag kati »

hallo udo

ich habe im moment keinen kontakt zu meinen eltern.was auch das beste ist......aber das heißt nicht,das ich sie nicht im blick behalte.
mein vater und meine schwägerin haben die vormundschaft für meine mutter übernommen.
nachden ich mich von meinem mann getrennt hatte,entschied mein vater sich dafür,lieber mit seinem noch swiegersohn zu saufen.mein vater hat sich durch den alkohol sehr zum ich menschen entwickelt.also er läßt meine mutter den ganzen tag allein.von meiner schwägerin keine spur. sie kommt mal sonntags zum kaffee. mein vater hat sich noch nie damit auseinander gesetzt was überhaupt auf ihn zukommt,er verwechselt das ganze mit einer grippe.ich bin auch der meinung das mein bruder die ersten anzeichen hat.aber ich werde nur als spinner hingestellt.ich habe mit mir ,meinem sohn und dem rest der welt genug zu tun


das leben ist nicht einfach
lebe dein leben
Udo
Moderator
Beiträge: 5450
Registriert: 16.06.2006, 01:19
Wohnort: Itzehoe
Kontaktdaten:

Beitrag: # 20170Beitrag Udo »

Hallo Kati,

Da ist Dein Satz richtig, "Das leben ist nicht einfach."

Ich finde das schlimm, das Dein Vater und Deine Schwägerin überhaupt keine Verantwortung übernehmen wollen oder können. Ich denke, das da noch nicht das letzte Wort gesprochen sein wird, da es, wenn es irgendwann drauf ankommt, wahrscheinlich nicht Dein Vater oder Deine Schwägerin sein werden, die da die Kompetenz dazu haben werden, Deine Mutter zu betreuen, bzw, über Ihr wohlergehen zu entscheiden. Eine Betreuung gilt auch immer nur für eine gewisse Zeit. Und als Betreuer muss man auch geistig und emotionell in der Lage sein, auf die Wünsche des Betreuten einzugehen.

Gruß Udo
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
goastern
Beiträge: 4
Registriert: 15.01.2008, 20:38

an Udo

Beitrag: # 20176Beitrag goastern »

Also die Werkstätte ist in der Stadt und Nina wohnt außerhalb.
Sie kennt diese Strecke nur mit dem Auto mit dem sie gebracht wird.

Mit dem Fohlen muß ich sagen, das sie schon ein Pferd hat (zudem 2 Katzen, 2 Hunde und einen Hamster). Sie wirkt so oft stur und gleichgültig anderen gegenüber. Das ähnliche Verhalten legte sie auch hin als sie ihren Hamster wollte. Es kam mit ihrer Mutter zur Eskalation wo sie mir sagte das sie nie wieder zur Arbeit kommt. Sie war so darauf fixiert, das sie kein Nein akzeptierte und schließlich nach langem Hin und Her den Hamster bekam.
Oder bei ihrem alten Pferd. Sie war richtig stolz auf den Wallach. Bis er sie zum Schluß einmal abwarf. Da wollte sie ein neues Pferd und war überhaupt nicht traurig das das alte verkauft wurde.
Dann wollte sie den 2ten Hund und da war wieder Theater. Bis sie ihn bekam. Ich verstehe auch die Eltern, an denen die ganze Arbeit und Finanzen hängen bleibt.

Arme Nina, ich möchte ihr so gern helfen und es macht mich traurig zu sehen wie sie sich verändert!

Schönen Abend

Goastern
kati
Beiträge: 97
Registriert: 06.10.2008, 18:26
Wohnort: nrw

Beitrag: # 20187Beitrag kati »

hallo udo

da sagst du was""verantwortung....usw""
ich kann dir ja mal die tel-nr von meinem vater geben
aber würde sowieso nichts bringen,da er eh nicht zuhören würde. für ihn zählt nur die arbeit.meine mutter ist momentan soweit,das sie ihr essen nicht mehr selbständig machen kann-aber meinem vater egal.er hat der nachbarin bescheit gesagt,wenn sie etwas höhren sollte soll sie ihn anrufen.
und mein bruder mit seiner frau sind der brüller.sie werden jetzt noch mal eltern.eigentlich eine schöne sache wenn mann nicht so vorbelastet wär.ch-juveline art,wenn du weißt was ich meine.
ich finde es nur verantwortungslos.
lg
lebe dein leben
inschepup
Beiträge: 441
Registriert: 21.04.2007, 23:48

Beitrag: # 20206Beitrag inschepup »

Hallo goastern!Das kommt mir alles bekannt vor, so wie Du Nina beschreibst . Bei meinem Mann war es ähnlich . Auch er wollte alles haben , wenn er es dann hatte war es uninteressant. Im gewissen Sinne war er wie ein kleines verzogenes Kind. Ich habe eine ganze Weile alles versucht ihm recht zu machen. Aber irgendwann war schluß. Ich bin dann hart geblieben und habe das Theater nicht länger mitgemacht. Es gab zwar etliche Drohungen und Wutausbrüche, aber auch das war irgendwann vorbei. Ich denke die meiste " Schuld" haben wir Angehörigen. Man denkt dann immer och es geht ihm oder ihr ja schon so schlecht wie kann ich es ihr oder ihm nicht kaufen . Wenn unsere Partner oder Angehörige gesund wären, würden wir ja auch nicht alles machen oder kaufen. Da einen gesunden Mittelweg zu finden dürfte sehr schwer werden. Ich wünsche Euch allen viel kraft , für Nina. LG inschepup
Antworten

Zurück zu „Chorea Huntington“