Das Phänomen: Sobald ich mich hinlege ist alles okay, dann fühle ich keinen Schwindel und keine Bennommenheit. Auch manchmal spüre ich kurz nach dem Sport für etwa eine halbe Stunde weniger Schwindel, danach ist er aber wieder voll da.
Manchmal tut mir auch eine lange heiße Dusche gut, vor allem wenn das Wasser am Hals und Nacken entlang läuft, aber auch danach kommt der Schwindel sofort wieder.
Schon vor 2 Jahren war ich mal beim Orthopäden, der aber meinte, das käme nicht vom Rücken (Wirbel und Bandscheiben sind in Orndung). Also hab ich gedacht, ist es vielleicht einfach nur ne Phase, der Schwindel geht bestimmt irgendwann wieder weg so wie er gekommen ist.
Das war aber nur Wunschdenken.
In diesem Sommer (Juli) wurde der Schwindel extrem, ich habe mich auf der Arbeit eigentlich nur noch durchgekämpft.
Jetzt im Oktober konnte ich dann nicht mehr, bin nun auch schon einige Wochen krank geschrieben deswegen.
Ich habe dieses Jahr einen Ärztemarathon hinter mir, um alle möglichen Ursachen des Schwindels zu überprüfen bzw. auszuschließen. Also, Blutwerte (Eisen, Schilddrüse, Nierenwerte, Entzündungswerte), Herz, Gleichgewichtsorgan, war alles gesund.
Vor 2 Wochen war ich beim Orthopäden, dieser hat nochmals meine Halswirbelsäule geröngt, Wirbel und Bandscheiben an sich okay, nur er konnte eine Fehlhaltung erkennen und sagte, dass es also ein rein muskuläres Problem ist.
Die muskulären Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich sind mir eigentlich auch nichts Neues, diese habe ich schon ewig lange, mal mehr mal weniger, aber in den letzten Monaten habe ich die Verspannungen wohlmöglich einfach gar nicht mehr so wahr genommen, denn sie sind einfach da und sie sind chronisch da, so dass ich sie wohlmöglich einfach gar nicht mehr bewusst bemerke, und da ich regelmäßig Sport machte (Joggen, Muskelaufbautraining) dachte ich immer, meine Muskulatur ist wohl in Ordnung ("mache ja Sport") und davon kann der Schwindel nicht kommen.
Letztendlich wird der Schwindel nun meiner Psyche zugeschrieben (Diagnose: "generalisierte Angststörung"), und mein Hausarzt hat mir Anti-Depressiva verschrieben. In der Vergangenheit habe ich schon mal Anti-Depressiva genommen wegen verschiedener negativer Erlebnisse (hauptsächlich wegen der Alkoholkrankheit meiner Mutter).
Aber eigentlich ist das aktuell kein Thema mehr! Ich bin eigentlich total gut drauf und glücklich im Moment, aber wenn dieser sch*** Schwindel nicht wäre. Natürlich kann nich nicht sagen, dass die Ängste komplett weg sind, gewisse Ängste bleiben natürlich im Unterbewusstsein da. Aber als ich damals schon mal ein Anti-Depressivum genommen habe, war der Schwindel trotzdem existent! Das heißt für mich, dass der Schwindel nich rein psychisch sein kann.
Meinem Freund ist in den letzten Wochen/Monaten aufgefallen, dass ich nachts sehr unruhig schlafe, ich würde um mich schlagen, seine Hand halten und sehr feste zudrücken, meine Arme sehr komisch verschränken etc.
Ich fühle mich morgens prima ausgeschlafen, aber es stimmt, im Schlaf bin ich angespannt und die Verspannungen kommen wahrscheinlich so wie es aussieht vor allem nachts, so nach dem Motto "du verarbeitest im Schlaf etwas".
Ich habe den Orthopäden gefragt, was ich jetzt gegen die Verspannungen machen kann, und er sagte, ich solle lernen, zu entspannen! Das ist aber leichter gesagt als getan. Ich habe so extreme Blockaden, die bekomme ich von alleine nicht weg, selbst wenn ich entspannt bin und Sport mache gehen die Blockaden aber nicht einfach so weg. Er hat mir letztendlich wohl Rehasport verschrieben, aber keine Physiotherapie (Massage).
Früher habe ich sehr oft Massage verschrieben bekommen, und ich erinnere mich, dass nach einer Massage der Schwindel kurzzeitig weg war, das fühlte sich wie eine Befreiung an.
Aber natürlich weiß ich auch, dass eine Massage keine Dauerlösung ist, aber für mich ist es ein Hinweis darauf, dass manuelle Behandlungen am Rücken jedoch auch helfen.
Beim Neurologen war ich auch, und dieser hat mir bestätigt, dass hier kein neurologisches Problem vorliegt.
Es ist wohl eher so ein Teufelskreis: die Verspannungen ausgelöst durch die Ängste, und die Verspannungen machen die Ängste schlimmer, und das geht vermutlich schon über Jahre so, ohne dass ich es merke. Ich habe die letzten Monate geglaubt, mit meinem Nacken wäre wohl alles ok, weil ich an sich keine Schmerzen habe (es sei denn man drückt mir auf gewisse Wirbel) - bis dann jetzt im Oktober wieder akute Schmerzen hinzukamen, sodass ich morgens nicht mehr aus dem Bett kam. Da sagte mir auch jemand, du kannst so viel Sport machen wie du lustig bist, wenn du eine Fehlhaltung/Blockaden hast, bringen dich Sport und Muskelaufbau auch nicht weiter. Und ich dachte immer, wenn man Sport und Muskelaufbau macht, ist alles okay. Fehlanzeige wie ich jetzt weiß.
Nun hatte ich ganz aktuell einen Termin bei einem Osteopathen, weil dann doch nur noch übrig blieb, dass es sich doch um einen HWS-Schwindel handelt.
Der Osteopath hat sich geduldug meine Geschichte angehört und danach meine Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule untersucht. Ich brauchte gar nicht viel sagen, die Wirbel, die weh taten, konnte er genau ertasten.
Dann hat er mit sanften Bewegungen einige Wirbel vor allem im HWS-Bereich mobilisiert und eingerenkt. Ich stand auf - und siehe da - ich konnte meinen Kopf ganz nach links und rechts bewegen, ohne Einschränkungen, ohne Ziehen oder Stechen. Da war mir aufgefallen, wie eingeschränkt ich damit gelebt hatte! Mir war das überhaupt nicht mehr bewusst gewesen wie eingeschränkt ich in der Bewegung war, habe da einfach mit gelebt, weil ich ja zumindest über die meiste Zeit keine akuten Schmerzen hatte. Ich ging nach Hause und alles fühlte sich so weich an, und ich dachte immer wieder "das gibt's doch nicht".
Das befreiende Gefühl blieb an dem Tag auch noch, allerdings war der Schwindel nicht weg.
Leider waren schon am nächsten Tag wieder ein paar Wirbel in die alte, falsche Position zurück gerutscht. Das ganze ist jetzt 3 Tage her, und der Schwindel war die letzten Tage auch wieder total extrem.
Das bedeutet, die erste osteopathische Behandlung hat mir nur teils was gebracht. Man hat mir zwar gesagt, dass auf jeden Fall 3-4 Behandlungen notwendig sind, ehe man eine Besserung spürt....aber ich hatte hier in diesem Forum teils auch gelesen, dass manche nach dem Einrenken sofort vom Schwindel befreit waren. Das war bei mir gar nicht so...gibt es hier Leute, die das so ziemlich ähnlich erleben wie ich gerade? Hatte jemand mehrere osteopathische Behandlungen ehe der Schwindel zurück ging?
Ging der Schwindel schlagartig zurück oder hat er sich langsam zurück gebildet?
Ist es evtl. so, dass die Muskeln sich auch erst noch regenieren müssen, ehe sie nicht mehr auf Nerven und Gefäße drücken, die den Schwindel verursachen?
Ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages in so einem Forum schreibe, aber dass ich das tue, zeigt mir, dass ich mit meinem Latein völlig am Ende bin. Wenn ich eines Tages den Schwindel los bin, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt

Freue mich auf Reaktionen von euch ebenfalls Betroffenen.
ALLES WIRD GUT
