schon seit mehreren Jahren lese ich hier im Forum mit und habe mich nur nie angemeldet. Vielleicht weil es einen dadurch irgendwie so direkt betrifft. Nun habe ich das Forum weiter durchforstet und einen Beitrag gefunden, der mich sehr beängstigt hat und deshalb habe ich gedacht, ich schreibe doch mal.
Also mal zu Anfang meine Geschichte. Zwei Brüder meiner Oma sind an der Huntington Krankheit erkrankt (so um Mitte 40-50). Die Eltern meiner Oma hatten nichts.. oder zumindest nicht, dass man etwas davon wusste. Ihre Mutter ist mit 50 an etwas anderem gestorben und der Vater wurde über 70 und war bis zu seinem Tod ohne Symptome. Die Cousins und Cousinen meiner Mama sind teilweise schon stark betroffen und es hat bei ihnen so mit 30/40 begonnen, in der zweiten Generation sozusagen, vom Vater vererbt.
Meine Oma ist nun 72 Jahre alt und hat keine Symptome. Auch deshalb dachte ich lange Zeit, dass wir ja Glück hatten und die Krankheit wohl an uns vorübergegangen ist. Mein Onkel und meine Mama zeigen auch keine Symptome. Meine Mama ist 47, mein Onkel so 43. Theoretisch haben sie keine Symptome.. ich bin 26 Jahre alt und habe auch bisher nichts. Außer, dass ich ängstlich bin, aber das war ich schon immer. Ein kleiner Hypochonder eben.

Nun habe ich aber in einem Beitrag gelesen, dass die Chorea bei einem Mann hier wohl mit dem "Reiben der Finger" begonnen hat (wie Schnipsen, nur eben ohne Schnipsen, beschrieb man es) und sowas ähnliches macht meine Mama seit Monaten (vielleicht auch noch länger, keine Ahnung) auch die ganze Zeit. Sie reibt eben immer ihren Daumen an dem Zeigefinger. Und nun habe ich eben Angst..

Meine Oma hat sich bei ihrem Arzt beraten lassen und der meinte, dass meine Oma Überträger sein könnte (also dass sie zwar keine Symptome hat, das Gen aber dennoch geerbt haben könnte) und sie sich testen lassen könnte. Meine Oma meinte, dass sie es macht, wenn wir es wollen. Dann gibt es aber noch meinen Onkel, der nun 3 sehr junge Kinder hat und mit dem haben wir noch nicht drüber gesprochen... eigentlich dachten wir auch, dass der Test ja auch in ein paar Jahren reicht, wenn ich mal Kinder will zum Beispiel. Das Thema wurde in der Familie auch eher totgeschwiegen. Vor allem von der Seite der Geschwister meiner Oma. Ich habe mich dann vor so 8 Jahren mal näher damit auseinandergesetzt (studiere inzwischen Biologie und Chemie) und seitdem spreche ich mit meiner Mama und Oma drüber und es ist eigentlich auch in Ordnung. Also ich kann damit leben und denke, dass unsere Wahrscheinlichkeit wohl sehr gering sein wird.. aber manchmal habe ich Phasen großer Angst und sehe Symptome, wo keine sind.. oder doch?!
Naja.. nun habe ich eben dieses Fingerreiben an meiner Mama bemerkt und habe sehr Angst, dass es erste Anzeichen sind...

Es fällt eigentlich keinem auf außer mir, aber ich achte ja auch drauf.


Wie ihr seht, suche ich also förmlich nach Symptomen und nun beunruhigt mich das Fingerreiben und ich könnte weinen vor Angst. Weiß gar nicht, was ich von euch hören will..
