ich bin 40 Jahre alt verheiratet und Mutter von zwei Kindern (15 u. 17). Ich persönlich leide nicht unter Schwindel, aber meine Tochter (15). Ich möchte hier gerne ausführlich über den Schwindel meiner Tochter berichten, in der Hoffnung das ich vielen anderen Mut machen kann, da meine Tochter seit gestern Schwindelfrei ist!!!!!
Angefangen hat alles im August 2006. Meine Tochter beklagte sich über Schwindel. Anfangs hat man das noch nicht sehr ernst genommen und dachte auch an die Pupertät. Hinzu kam das sie viel Streit mit Ihrer besten Freundin hatte und private Probleme. Sie ist ein Trennungskind und hat in der Vergangenheit viel durch gemacht. Ich berichte darüber, weil mir von diversen Ärzten und auch von der Schule immer wieder nahegelegt wurde, meine Tochter psychisch behandeln zu lassen, da man der Ansicht war das der Schwindel damit zu tun hat. Meine Tochter hatte daraufhin diverse Gespräche mit der Schulpsychologin, die mir dann auch nahelegte sie in psychische Behandlung zu geben. Ich wollte mich nicht damit abfinden und ließ mich ersteinmal auf Gespräche mit Psychologen einer Erziehungsberatungsstelle ein. Wir sind dann im September 2006 zu der Dame gegangen, die meine Tochter schon aus der Trennungszeit kannte. Aber auch die Gespräche haben uns nicht weiter geholfen. Meine Tochter litt immer ein paar Tage an diesem Schwindel und war dann wieder ein paar Tage Schwindelfrei. Dieses führte natürlich zu erheblichen Fehlzeiten in der Schule. Somit bekamen wir auch Schwierigkeiten mit der Schule, die uns sogar mit einem Amtsarzt drohten.
Im Dezember 2006 blieb der Schwindel plötzlich dauerhaft. Er ging gar nicht mehr weg. Meine Tochter konnte morgens nicht einmal mehr aufstehen. Sie beschrieb ihren Schwindel als Dreh- und Schwankschwindel. Somit ging ich im Dezember nochmals auf unseren Hausarzt zu und bat um ettliche Überweisungen. Ich wollte alles ausschließen bevor man meine Tochter in der Psychatrie einweist. Unsere Ärztin untersuchte meine Tochter nochmals und ließ sich den Schwindel nochmals genauer erklären. Dann tippte sie plötzlich auf die Halswirbelsäule und gab uns eine Überweisung zum Orthopäden. Dieser röngte meine Tochter und stellte fest, das sie zwei schief stehende Halswirbel hat. Er verordnete Ihr Massagen und Kältetherapie. Leider hat nichts davon geholfen. Daraufhin unterhielt ich mich nochmals mit dem Orthopäden, der mir versicherte das der Schwindel nichts mit der HWS zu tun hätte. Er gab mir eine Überweisung zum MRT um einen Hirntumor ausschließen zu können. Das MRT ergab glücklicherweise nichts. Kein Tumor. Dann wollte der Orthopäde mit Massagen und Kältetherapie fortfahren. Über meine Mutter hörte ich von einem Neurochirugen, welcher auch die Fußballprominenz behandeln soll. Es soll die Koriphäe der Koriphäen sein was die HWS betrifft. Glücklicherweise bekam ich durch Beziehungen sehr schnell einen Termin bei diesem Arzt. Aber leider umsonst denn auch dieser bestätigte mir, das der Schwindel nicht von der HWS kommt. Ich war selber bereits mit meinen Nerven am Ende. Ich bat daraufhin meine Ärztin um eine Überweisung ins Krankenhaus, damit meine Tochter dort einmal von Kopf bis Fuß untersucht wird um wirklich alles organische ausschließen zu können. Nach langem drängen bekam ich diese. Doch auch dort wurde ich nach kurzer Untersuchung und Erklärung der Symptome meine Tochter wieder weg geschickt, mit dem Verdacht auf Essstörung und Empfehlung stationärer Behandlung in der Psychatrie. Ich wußte nicht mehr weiter und wies dieses aber ab. Ich weiß nicht warum ich mich so gegen eine psychatrische Behandlung gewehrt habe, aber ich wahr mir einfach ziemlich sicher, das meine Tochter nicht psychisch krank ist. Somit ging dann die Odyssee los. Ich holte mir Überweisungen für sämtliche Ärte. Der erste Arzt der mir Hoffnung machte, war der HNO Arzt. Verdacht auf Entzündung des Gleichgewichtsnerv (Neuritis Vestibularis). Bei meiner Tochter wurde eine Schwindel Diagnostik durchgeführt und dabei festgestellt das eine Seite nicht ordnungsgemäß reagiert hatte. Aber leider freuten wir uns zu früh. Bei der Nachuntersuchung hieß es dann wieder es ist alles in Ordnung. Irgendwann fing ich dann an bei meiner Tochter den Blutdruck zu messen und stellte fest, das dieser viel zu niedrig ist. Ich bestand dann auf einen 24-Stunden-Blutdruckmessung und ein 24-Stunden-EKG. Das EKG war ohne Befund und die Blutdruckmessung ergab eine Hypotonie (erniedrigter Blutdruck). Nun dachten wir das ist es! Meine Tochter bekam Blutdruck steigernde Mittel und es ging ihr tatsächlich etwas besser, doch der Schwindel blieb.
Ende letzten Monats fing ich dann langsam an mich damit abzufinden, meine Tochter in psychologische Behandlung zu geben. Ich machte einen Termin beim Neurologen und suchte nach einer Therapheutin. Für Mitte Februar bekam ich den Termin beim Neurologen. Auf eine stationäre Behandlung wollte ich mich nicht einlassen. Aber es musste was geschehen, denn meine Tochter muss ja irgendwann mal wieder in die Schule, die sie bereits seit Mitte Dezember nicht mehr besuchte.
Am 02.02.2007 bekam ich einen Anruf meiner Schwester. Sie teilte mir mit, das sie Anfang der Woche einen erheblichen Schwindelanfall bekam. Das übliche wie Beine hochlegen, Kaffee trinken, ein Glas Sekt hat nicht geholfen. Ihr Mann rief dann einen Notarztwagen, da sie den Schwindel nicht in den Griff bekam. Der Notarzt diagnostizierte HWS. Meine Schwester bekam ein Zäpfen verordnet, welches den Schwindel etwas lindern sollte und musste dann am nächsten Tag zum Arzt. Sie beschrieb mir den Schwindel genauso wie meine Tochter ihn beschreibt. Beim Arzt wurde sie eingerenkt und nach einer Woche war der Schwindel weg.
Ich dachte ich hörte nicht richtig und bat meine Schwester einen Termin für meine Tochter bei ihrem Arzt zu machen.
Am 05.02.2007 hatte ich meinen Termin. Der Arzt hat die Hände über den Kopf zusammengeschlagen als ich meine Geschichte erzählte.
Diagnose: Zervikobrachial Syndrom (Nervenreizung,-entzündung der HWS), zervikozerphales Syndrom (die Nervenreizungen der HWS führen zu Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen usw.) und muskuläre Dysbalance (geschwächte Rückenmuskulatur)
Er hat meine Tochter eingerenkt und der Schwindel wurde danach SOFORT besser. Er war nicht weg aber etwas besser. Mir selber liefen vor lauter Freude nur noch die Tränen. Am nächsten Tag musste ich nochmal wieder kommen und meine Tochter wurde nochmals eingerenkt. Für Donnerstag den 08.02.2007 bekam ich einen dritten Termin bei dem sie nochmals nachgerenkt wurde.
Seid gestern ist der Schwindel weg. Er ist besiegt!!!!!!
Wir müssen nun weiterhin zur Krankengymnastik aber das nimmt man gerne in Kauf wenn der Schwindel weg ist.
Übrigens hatte meine Tochter auch sehr stark abgenommen, da sie durch den Dauerschwindel auch unter Übelkeit litt und nicht mehr richtig essen konnte. Und die Hypotonie ist ein Symptom beim Zervikobrachial-Syndrom.
Es soll viele Ärzte geben, die sich an das einrenken nicht ran trauen. Das Einrenken soll auch nicht immer gut sein, aber manchmal muss es scheinbar so sein. Sucht Euch einen guten Arzt, der seine Patienten auch einrenkt vielleicht ist es bei Euch auch nur die HWS.
Ich wünsche Euch allen viel viel Glück und hoffe das Euch auch bald geholfen werden kann.
Liebe Grüße Birgit
